Realistische Kosteneinschätzung: Einfamilienhaus mit ungünstiger Erschließungslage

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11ant

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Ich war etwa eine Woche zwangsabwesend (no Hope hier reinzukommen, mit allen Browsern und trotz bereinigten Cookies kam stets die Fehlermeldung "too many Redirects") und "muß" nun eine Menge Senf nachliefern - der Übersichtlichkeit halber "im Schweinsgalopp" statt mit einzelnen Zitatfetzen:

Erst einmal Glückwunsch an die Bauherrin zum Kritzelgrundriß, genau so macht man das. Inhaltlich ist der zwar noch argst verbesserungsbedürftig, aber das liegt am eklatanten Mangel an Grundlagenerarbeitung. Die zeichnerische Form hingegen ist genau die, die ich auch Laien nur empfehlen kann - denn es gibt gute Gründe, weshalb Profis das genau so machen. Achtet ´mal darauf, wie oft Yvonne hier Bleistiftzeichnungen einsetzt.

Über den Wahnglauben, nur ein Januskapitän könne das Haus vor dem Abgrund der Langweiligkeit retten, kann ich leider nur "schallend heulen". Ich weise hier letztmalig auf meine Bereitschaft hin, für eine persönliche Beratung zur Verfügung zu stehen.

Aktuell sehe ich die Bautraumumsetzung im Wesentlichen an zwei Punkten stolpern bis scheitern, nämlich
1. dem Kopfindensandstecken bezüglich der erheblichen nichtgestalterischen Nebenkosten (Erschließung) sowie
2. der (abgesehen von der hohen Priorisierung von Ablenkungen) völligen Konzeptlosigkeit des planerischen Vorgehens.

Es ist nicht weniger als reiner Wahnsinn, dies mit dem Gang zu einer Bauzeichnerin heilen zu wollen,
hier ist eindeutig eine Architektin gefragt !!!
 
schmeissrein

schmeissrein

Hi @11ant,

Schön dich wieder zu lesen, hatte mich schon gewundert, wo dein Donnerwetter bleibt :D Ich schreibe dir gleich mal was zur persönlichen Beratung- aber persönlich. Deinen Punkt zur Langweiligkeit des Hauses will ich gern zur Diskussion freigeben- hat jemand Ideen, womit ein ähnlich anheimelnder Effekt erreicht wird, wenn denn alle die Kapitänsgiebel so verschreien? Unter der Betrachtung norddeutscher Gemütlichkeit bitte. Wir bleiben dabei, auch wenn man die meiste Zeit in seinem Haus drinsitzt, wir möchten es trotzdem auch einfach gerne von draußen ansehen mögen.

Zu 1: was wieso das denn? Die haben wir mit unserem Finanzberater selbstverständlich erörtert und entsprechend Puffer eingeplant.
2: ich glaube, das wird alles seinen einigermaßen geregelten Gang gehen, wir haben eine sehr kompetente Baufirma gefunden und nach Langem "Dinge in Erfahrung bringen und Abwägen" kommt jetzt ziemlich Fahrt in die Sache. Schauen wir mal, ob in einem Jahr die Bude steht oder wir hier noch über Treppen diskutieren :D
 
-LotteS-

-LotteS-

hat jemand Ideen, womit ein ähnlich anheimelnder Effekt erreicht wird, wenn denn alle die Kapitänsgiebel so verschreien?
Huhu ! :)

Wir finden diese Variante (g00gle sagt "Zwerchhaus") sehr schön - kostet auch weniger, da keine Vorsprünge nötig sind. Man hat mehr nutzbare Fläche und Du bist hier nicht so auf die Grundfläche des Kapitänsgiebels angewiesen vom Grundriss her...
 

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11ant

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Schön dich wieder zu lesen, hatte mich schon gewundert, wo dein Donnerwetter bleibt
Von einem 11anten bekommt man kein Donnerwetter zu hören, sondern eher ein Tööröö :-)
Deinen Punkt zur Langweiligkeit des Hauses will ich gern zur Diskussion freigeben- hat jemand Ideen, womit ein ähnlich anheimelnder Effekt erreicht wird, wenn denn alle die Kapitänsgiebel so verschreien? Unter der Betrachtung norddeutscher Gemütlichkeit bitte. Wir bleiben dabei, auch wenn man die meiste Zeit in seinem Haus drinsitzt, wir möchten es trotzdem auch einfach gerne von draußen ansehen mögen.
Wir finden diese Variante (g00gle sagt "Zwerchhaus") sehr schön - kostet auch weniger, da keine Vorsprünge nötig sind. Man hat mehr nutzbare Fläche und Du bist hier nicht so auf die Grundfläche des Kapitänsgiebels angewiesen vom Grundriss her...
Der Wunsch nach einer Auchvonaußenansehnlichkeit ist absolut verständlich - allein die Vorstellung nur eines einzigen geeigneten Mittels beängstigt (und fehlt die Wahrheit weit). Ob der Kapitänsgiebel dabei aus einem Erker oder einem Zwerchhaus emporwächst, macht nur einen geringen Unterschied, der auch kostenmäßig eher im Mehraufwand (beider Varianten) für den Dachstuhl liegt. Den baukulturell größeren Unterschied sehe ich eher in der Zahl der Kapitäne pro Dach. Den Namen hat dieses Element vom gleichnamigen Oberbefehlshaber eines Seefahrzeuges, den es dort tatsächlich nicht doppelt gibt. Ob man ihn nun klassisch zur Straße bzw. Eingangsseite hin ausrichtet oder zur Gartenseite - also quasi "in Fahrtrichtung Repräsentanz" oder "in Fahrtrichtung Familie und Freizeit" - das mag ich gerne als zeitgeistige Einstellungsfrage ansehen. Aber ob der "Kapitän" regional norddeutsch singulär ist, oder eher disneynorddeutsch einen kreuzschiffigen Dachstuhl erzeugt, erscheint mir doch als erheblicher Unterschied. Pfannen- oder schindel- statt reetgedeckt, so what - aber ob nord- oder ostseenorddeutsch, original ins N3-Sendegebiet "gehört" der Kapitänsgiebel einzeln. Norddeutsch bis Gütersloh oder gar noch weiter südlich interpretiert, ziert er die Villa eines Münsterländer Fleischbarons dann eher als Pappnase. Jedenfalls braucht es ihn so oder so nicht als zwingende Zutat zu einem nichtlangweiligen Baukörper. Verschrieen ist er hier nicht, seine Überschätzung hingegen schon eher.

Zu 1: was wieso das denn? Die haben wir mit unserem Finanzberater selbstverständlich erörtert und entsprechend Puffer eingeplant.
Das ist hier zumindest nicht zweifelsfrei so wahrnehmbar geworden - jedenfalls nicht in der wahren Dimension. "Hinter der Wasseruhr" mag es Freundschaftspreise geben - davor nicht.
2: ich glaube, das wird alles seinen einigermaßen geregelten Gang gehen, wir haben eine sehr kompetente Baufirma gefunden und nach Langem "Dinge in Erfahrung bringen und Abwägen" kommt jetzt ziemlich Fahrt in die Sache.
Dann spreche doch nicht von einer Bauzeichnerin, denn die ersetzt auch bei der kompetentesten Baufirma nicht die Architektin (die hier noch bitter dringend benötigt bleibt). Die Mängel liegen hier nicht in der adretten Zeichnung, sondern auf der Ebene der Konzeption. Und da gilt leider: was Gretchen nicht lernt, lernt Grete nimmer mehr. Was wäre doch die Welt schön einfach, wenn es in der Hausplanung um Wändeschieberei ginge. Tut Euch den Gefallen, und kombiniert eine GU-interne Planung nur mit einer erprobten Katalogmodell-Grundlage desselben GU.
 
schmeissrein

schmeissrein

@-LotteS- Danke für die Idee :) Ich weiß allerdings gar nicht, ob das die Grundrissplanung nicht in derselben Form erschwert, wie ein Kapitänsgiebel :oops:

@11ant
Na dann mal immer her mit den weniger überschätzten Hausverschönerungsmaßnahmen :D Ich kann deinen Einwand schon verstehen, dass "klassisch" nur ein Giebel dahin gehört, aber es bleibt halt so, dass wir auf beiden Seiten gute Argumente für den Giebel finden und uns nur dann davon lösen mögen, wenn wir etwas finden, das uns ähnlich nett anzusehen ist. Und Kataloge haben wir wirklich, wirklich viel gewälzt... Eigentlich kann ich mir gar nicht vorstellen, dass unser Anliegen so verrück ist, dass das nicht schonmal jemand umgesetzt hätte.

@K a t j a
Ja wir haben da tatsächlich einen "Knoten" im Kopf, weil wir nicht so richtig kapieren, welche Wände man "streichen"/verschieben darf, ohne dass die Statik leidet. Aber das können uns ja Fachleute zum Glück sagen. Meine Idee wäre halt, aus den drei kleinen Zimmern oben (die als Kind1/2/Büro markierten) "einfach" zwei große zu machen. Aber wie 11ant schon sagt, einfach Wände verschieben is nicht...
 
11ant

11ant

Ich weiß allerdings gar nicht, ob das die Grundrissplanung nicht in derselben Form erschwert, wie ein Kapitänsgiebel
Die gezeigte Variante ist ein Kapitänsgiebel - lediglich in der selteneren Variante ohne Risalit. Die Grundrissplanung erschwert ein Kapitänsgiebel nie, er entspannt sie sogar (in dem Maße, wie man dadurch punktuell mehr Stehhöhe einbaut). Erschweren tut ein Kapitänsgiebel den Dachstuhlbau. Entsprechend hat er seinen Namen davon, nur Kapitänshäuser zu zieren, weil man ihn von der Heuer eines einfachen Matrosen nicht bezahlen kann. Was die Dachgeschoßplanung wirklich erschwert, sind im Wesentlichen immer wieder dieselben zwei Punkte: nämlich erstens, wenn das Dachgeschoss nach dem Erdgeschoss geplant wird; und zweitens, daß ein Schrägdach zwar ein Zwitter aus Dach und (Außen)wand ist, Laienplaner - zu denen leider auch Bauzeichner zählen - jedoch regelmäßig die Grundfläche genau so einteilen, wie sie es auch bei einem Geradwandgeschoß tun.
Eigentlich kann ich mir gar nicht vorstellen, dass unser Anliegen so verrück ist, dass das nicht schonmal jemand umgesetzt hätte.
Nein, technisch ist daran überhaupt nichts verrückt - dem Giebel und seiner Firstpfette ist es egal, ob er gegenüber einen Kollegen hat oder nicht. Lediglich geschmacklich bin ich der Meinung, daß man die Jodelfolkore (eines zweiten Kapitäns für Rückwärtsfahrt) die Domäne von Zugereisten bleiben lassen sollte, die damit ihre regionalkulturelle Bildungsferne demonstrieren. Und es ist, wie der Name schon sagt, ein teurer Spaß - zwei Kapitäne habe ich noch bei keinem Schiff auf der Payroll gesehen. Deswegen ist es ja auch so ein beliebtes Neureichenaccessoire.
Ja wir haben da tatsächlich einen "Knoten" im Kopf, weil wir nicht so richtig kapieren, welche Wände man "streichen"/verschieben darf, ohne dass die Statik leidet. [...] Aber wie 11ant schon sagt, einfach Wände verschieben is nicht...
Ich glaube, Katja ging es um den Aspekt, daß die Wangen des Kapitänsgiebels nicht zwingend in gerader Linie in den Innenwänden fortgesetzt werden müssen. Vom Verschieben der Wände habe ich nicht gesprochen, sondern davon, daß es eine unzulässig verkürzende Sichtweise sei, Grundrissplanung als Wändegeschubse zu betrachten.

Die statische Dimension ist dabei nur ein weiteres weites Feld für sich, das im übrigen auch von Bauunternehmern regelmäßig teuer unterschätzt wird. Ich meinte dennoch mehr die naive Haltung, mit der der Verbraucher Bauherr an die Themenfeldergruppe Planung herangeht. Rein grafisch betrachtet, sind ein wirtschaftlich statisch funktionierender und ein nur unverhältnismäßig teuer statisch funktionierend machbarer Grundriss kaum voneinander zu unterscheiden. Zunehmend evaluiert sich dieses Phänomen nicht mehr nur bei Laien, sondern auch bei der "Architektengeneration CAD".
 
Zuletzt aktualisiert 18.11.2024
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