Besonderer Grundriss oder langweilig mit Keller?

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FamilieForest

Hallo liebe Grndriss-Profis,
Ich falle gleich mal mit der Tür ins Haus und starte mit dem Fragebogen:

Bebauungsplan/Einschränkungen
Größe des Grundstücks – ca. 1000m² (wird noch abgeteilt)
Hang – ca. 60cm Höhenunterschied auf 10m (ungefähres Baufenster)
Bauort – Bayern(Franken)

Einiges ist nicht bekannt, da es keinen Bebauungsplan gibt (z.B. Grundflächenzahl, Geschossflächenzahl, Baufenster, Baulinie und -grenze, Randbebauung, …)
Dachform / Stil / Ausrichtung nach Umgebung – es gibt aber wirklich fast ALLES im Umfeld.

Anforderungen der Bauherren
Stilrichtung, Dachform, Gebäudetyp – Einfamilienhaus – am liebsten Walmdach/Krüppelwalmdach, evtl. auch Satteldach mit hohem Kniestock, nicht nur Rechteckig
Keller, Geschosse – Keller + EG + OG
Anzahl der Personen, Alter – 2 Erwachsene (31,32) und ein Kind (2 Jahre) + 2. Kind nicht ausgeschlossen
Raumbedarf im EG, OG – EG: Wohn-Esszimmer an Küche (separater Raum, am liebsten mit großer Schiebetür zum Esszimmer), Speisekammer an Küche, 1 Büro mit Schlafsofa (10m²), WC und Dusche
OG: 2 Kinderzimmer (möglichst gleich groß, mind. 14m²), Schlafzimmer, Ankleide (getrennt vom Schlafzimmer), 1 Badezimmer
Keller: Arbeitszimmer(+Schlafsofa), Werkstatt(Bastelraum), Technikraum, Lagerfläche
Büro: Familiennutzung oder Homeoffice? – Ich dauerhaft im Homeoffice, mein Mann 2 Tage/Woche Schlafgäste pro Jahr – 4 (Familie von weiter weg, daher zwar „nur“ 4, aber häufiger pro Jahr)
offene oder geschlossene Architektur – eher geschlossen, aber großzügiger Wohn/Essbereich
konservativ oder moderne Bauweise - gute Frage?
offene Küche, Kochinsel – geschlossen, wir denken eher aufgrund der Größe / abgeschlossenen Küche keine Kochinsel, evtl. aber eine verlängerte Küchenzeile mit 3 Barhockern?
Anzahl Essplätze – 8 im Esszimmer, 3-4 Barhocker in der Küche
Kamin - vielleicht
Musik/Stereowand - nein
Balkon, Dachterrasse – nicht zwingend nötig, wenn es sich aber gut ergibt, okay
Garage, Carport – am liebsten Doppelgarage, aufgrund der Kosten aber wahrscheinlich erstmal nichts und dann Doppelcarport
Nutzgarten, Treibhaus – noch nichts geplant
weitere Wünsche/Besonderheiten/Tagesablauf, gern auch Begründungen, warum dieses oder das nicht sein soll – Wir brauchen Abstellraum + 2. Arbeitszimmer, daher der Wunsch nach einem Keller, wunderschöner Blick nach Süden, daher Wohn/Essbereich Richtung Süden, Hauseingang im Osten (Straße), kein Rechteckiger Kasten als Haus – gerne etwas „Besonderes“ wie Eck-Anbau/Erker

Hausentwurf
Von wem stammt die Planung: Architekt
Was gefällt besonders? Warum? – Garderobe, Dusch / WC im EG nimmt nicht viel Platz weg und ist funktional – Ausrichtung Straße + Nordern auch gut, Speisekammer an Küche mit Durchgang durch die Küchenschrankwand, Anordnung Esszimmer Richtung Süden (Übereck-Verglasung geplant beim Esstisch), Raumgrößen schön
Was gefällt nicht? Warum? – uns fehlt das „Besondere“, Küche verschwendeter Platz, Treppe evtl. zu groß?
Preisschätzung laut Architekt/Planer: 750.000€ inkl. Keller(Angebot Fertighaushersteller)
Persönliches Preislimit fürs Haus, inkl. Ausstattung: 650.00€
favorisierte Heiztechnik: Fußbodenheizung/Photovoltaik Anlage

Wenn Ihr verzichten müsst, auf welche Details/Ausbauten
-könnt Ihr verzichten: Walmdach, Sauna und Dusche im Keller, Hobby/Werkstatt Raum
-könnt Ihr nicht verzichten: Keller, Photovoltaik, Speisekammer, 2. Arbeitszimmer, Lagerfläche, Plusenergie (auch hinsichtlich KFW 300 Förderung)

Warum ist der Entwurf so geworden, wie er jetzt ist? ZB
Entsprechende/Welche Wünsche wurden vom Architekten umgesetzt? Es wurde 1:1 umgesetzt, was wir gesagt haben ohne Einbringen eigener Ideen/Einwände vom Architekten.

Wir haben den Architekten vom Fertighaushersteller empfohlen bekommen und jetzt zusammen geplant, und jetzt wird uns massiv vom Keller abgeraten (wir haben schlechte Bodenbedingungen, müssten daher eine weiße Wanne einplanen, und der Keller liegt bei 130.000€ + Baunebenkosten). Allerdings sind wir jetzt noch nicht zufrieden, weil der Kostenvoranschlag unser Budget deutlich sprengt. Fakt ist: So wie es gerade ist, können wir es uns nicht leisten, obwohl einige Parameter (650k, kein Rechteck und Keller) schon von Anfang an klar kommuniziert wurden. Jetzt sollen wir entweder den Keller doch weglassen (wir sind schon auf reinen Nutzkeller gegangen), oder oben das Haus rechteckig machen (9x11m – der „Anbau“ also weg).

Habt ihr vielleicht noch Empfehlungen hinsichtlich Anbieter – vielleicht können wir es uns mit unseren vielen Wünschen einfach nicht leisten mit Luxhaus ein Haus zu bauen, und wir müssen doch abspecken auf einen „mittelpreisigen“ Hersteller... „low budget“ (Massa Haus, Allkauf Haus, Okal Haus) zugunsten der Qualität sind aber keine Option.

Was wir uns jetzt erhoffen sind kritische Blicke auf unseren Grundriss und Ideen dazu – „das gewisse Etwas“. Auch eine Einschätzung, ob ein Keller wirklich so sinnlos ist in unserem Fall. Gibt es alternative Grundrisse, in denen wirklich Lagerfläche eingeplant ist? Wenn wir ja jetzt im OG + EG statt Keller noch 2 Räume ergänzen, kommen wir ja sicher auch auf die 130.000€, die uns der Keller kosten würde. Wir haben leider erst jetzt dieses tolle Forum entdeckt, und haben jetzt schon einen (vermittelten) Architekten beauftragt, hoffen aber, dass wir eben mit Eurer Hilfe noch „was retten“ können.

Herzlichen Dank schon mal vorab!
 

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H

hanse987

Was mir auf die Schnelle auffällt ist der Ausgang vom Schlafzimmer auf die Terrasse. Dort wird eine schöne Stufe raus zur Terrasse entstehen. Ist dir dies klar?
 
F

FamilieForest

Was mir auf die Schnelle auffällt ist der Ausgang vom Schlafzimmer auf die Terrasse. Dort wird eine schöne Stufe raus zur Terrasse entstehen. Ist dir dies klar?
Nein das war uns bisher nicht klar. Woher erkennst Du denn so schnell, dass dort eine Stufe notwendig ist?

Die Terrasse muss laut Fertighaus-Vertreter aber ja aufgrund Budget/Keller sowieso wegfallen, dann wäre es ein Rechteck OHNE die Terrasse/Balkon oben.
 
11ant

11ant

Endlich einmal Neulinge, die den Weg zum Fragebogen alleine finden - Danke dafür !

Wenn ich recht verstanden habe, habt Ihr ein Haus mit dem Anbieter Luxhaus als Individualplanung mit einem von denen vermittelten Architekten geplant und seid dabei mehrfach ungeschickt vorgegangen. Das hat nun zur (aus meiner fachlichen Sicht sicher zu erwartenden) Folge, in einem ungünstig späten "Planungsstadium" preislich auf die Bremse treten und umdisponieren zu müssen. Das ist nun schade um die solo betrachtet eigentlich noch nicht einmal schlechten Grundrisse, die aber unter den nun erkannten Vorzeichen praktisch leider nicht mehr zu verwenden sind. Wenn die eigentlich von Euch gestammt haben, "um so schlimmer" - versucht auf keinen Fall, in den nächsten Anlauf davon noch irgendetwas hinüberretten zu wollen !

Ich fange mal mit dem Grundstück an, das wir nicht wirklich kennen, da Ihr hier leider weder im Lageplan noch durch Ansichten die Geländehöhen mit dargestellt habt. Diese sind jedoch mit weit lauterer Stimme als Eure eigene Vorliebe dafür bestimmend, ob einen Keller zu bauen oder nichtzubauen und ersetzen zu müssen die günstigere Lösung wäre (vgl. dazu auch die 11ant Kellerregel hier über die Forensuche intern zu finden oder auch mitsamt der Anführungszeichen "Mit oder ohne Keller: eine Regel als Entscheidungswerkzeug" extern zu ergugeln). Auch ein Drittel Eures Wohnzimmers mal eben so als "Anbau" zu bezeichnen und zur Disposition stellen zu wollen, wird nicht funktionieren.

Ebenso wenig werdet Ihr damit weiter kommen, den Anbieter gegen Allkauf Haus, Massa Haus oder Okal Haus auszuwechseln. Allkauf Haus und Massa Haus sind Anbieter von Ausbauhäusern. Die wären erst einmal meine letzte Wahl bei der Umsetzung von Individualplanungen - nehmt besser umgekehrt ein Katalogmodell von einem "Economy aber einzugsfertig" Hersteller. Und zweitens "lohnen" Ausbauhäuser nur für versierte, breit begabte Selbermacher. Wer eigentlich ein einzugsfertiges Haus anstrebt, wird bei den Ausbauhäuslern am Ende mehr bezahlt haben. Okal Haus wäre zumindest von der Ausbaustufe her ein passenderer Hersteller, wenn auch ich sachma eine "Empfehlung meiner eingeschlafenen Füße". Wenn Ihr bauweisenneutral sucht, könnt Ihr gerne auch zu mir kommen - sofern Ihr auf die Holzrahmentafler festgelegt seid (warum überhaupt ?), dann geht zum "Fertighausexperten" (oder in Bayern auch zu Andreas Zink) und laßt Euch zumindest herstellerneutral beraten.

Mit einem Architekten solltet Ihr zunächst die Leistungsphasen 1 und 2 nach HOAI (in meinem "Ein Hausbau-Fahrplan, auch für Sie: das Phasenmodell der HOAI!" als "Modul A" bezeichnet) abarbeiten, fertighaus-fokussiert schaut Ihr dazu beispielsweise nach "A better place". In diesem Rahmen klärt Ihr ganz wesentlich bevor irgendeine Zeichnerei angefangen wird erst einmal sauber die Keller-Frage und das weitere Untereinenhutbringen von Budget und Kubatur. Geht mit einer Bedarfs- und Wunschliste zum Architekten, aber keinesfalls mit eigenen Entwürfen - egal wie sehr Ihr (evtl. sogar "zu Recht") von ihnen überzeugt seid. Und: ihr müßt absolut verrückt sein, Euch im Zweifel eher mit dem Teufel Billigheimer einzulassen, nur weil Ihr eitel ein schlichtes Rechteck fürchtet !
Wenn man´s kann, muß ein Haus zum Schönsein nicht teuer werden.

Einiges ist nicht bekannt, da es keinen Bebauungsplan gibt (z.B. Grundflächenzahl, Geschossflächenzahl, Baufenster, Baulinie und -grenze, Randbebauung, …)
Dachform / Stil / Ausrichtung nach Umgebung – es gibt aber wirklich fast ALLES im Umfeld.
Bevor Ihr Euch wundert, was man alles eindeutig ablehnen kann, weil eben doch nur aus Laiensicht das Umfeld als bunte Mischung erscheint: seid so klug, eine Bauvoranfrage zu stellen !
Zeigt hier mal einen halbwegs weitläufigen (hundert Meter, besser mehr) Ausschnitt aus dem Katasterplan oder Luftbild (nicht vergessen: Schwärzungen oder dergleichen stören ausschließlich beim Helfen), dann kann man mit Erfahrung meist schon "faktische Baufenster" oder dergleichen erkennen.

Was mir auf die Schnelle auffällt ist der Ausgang vom Schlafzimmer auf die Terrasse. Dort wird eine schöne Stufe raus zur Terrasse entstehen. Ist dir dies klar?
Deine Wahrnehmung vollziehe ich (ich glaube, so ziemlich erstmalig) nicht nach (?)
 
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hanse987

Deine Wahrnehmung vollziehe ich (ich glaube, so ziemlich erstmalig) nicht nach (?)
Die Höhe der bodentiefe Türen im OG ist mit 2.11 eingezeichnet. Die beiden Türen im Schlafzimmer raus zur (Dach)Terrasse sind mit 1.92 eingezeichnet. Ich denke jetzt doch, dass die Oberkante aller Türen auf gleicher Höhe sind.
 
N

Neubau31

Ohne das ich mir jetzt den Grundriss angesehen habe, beschreibst du eine Situation in der wir vor 1,5 Jahren so oder so ähnlich auch waren.

Hatten unsere Wünsche auch mit einem bzw. nach gründlicher Auswahl der Anbieter mit zwei verschiedenen Fertighausherstellern geplant. Ergebnis war dann auch, ca. 100.000 € über unserem Budget ( wir hätten unseren Puffer gleich am Anfang verbraten).

Ich habe dann versucht ein Bauunternehmen für unseren Keller zu finden, um den Preis abzuschätzen. Bei einer regionalen Baufirma im Ort (die mir von vielen empfohlen wurde und einen guten Ruf hat) konnte mir weiterhelfen. Der Chef meinte, er baut mir das gleiche Haus 100.000 € günstiger aber massiv.
Das haben wir gemacht und sind voll zufrieden.

Mein Eindruck ist, dass die Fertighausbauer (nicht alle aber sicherlich viele) ein Korsett haben und wenn du da nicht reinpasst, dann zahlst du.
Beispiel Sichtdachstuhl. Aussage vom Fertighausverkäufer: Kostet Unsummen kannst du vergessen mit deinem Budget. Klar den bekommt er nicht durch seine Maschine und hat Mehraufwand. Beim Massivbauer war die Aussage: Ist sogar etwas günstiger. Macht der Zimmerer mit dem Dachstuhl gleich mit und wir brauchen keinen Trockenbauer und keine Spitzbodendecke.

An jeden oder jede der sich angegriffen fühlt, ich beschreibe nur meine Situation und will hier keine Empfehlungen oder Diskussion starten welche Art zu bauen besser oder schlechter ist. Kann bei jedem und jederzeit andersrum sein.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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