Sanierung oder Abriss und Neubau - Entscheidungshilfe Architekt?

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S

Siedler34

wir haben ein Siedlungshaus aus den 30-ern kernsaniert und angebaut und es ist richtig schön geworden.
Wenn man ein altes Haus saniert, kommt man fast zwangsweise zu kreativen Lösungen, die oft viel mehr Ausstrahlung haben als ein Neubau.
Der Aufwand dafür kann aber unverhältnismäßig hoch sein, sowohl bezüglich Zeit also auch bezüglich Kosten. Wir haben 2 Jahre gebraucht und hatten reine Bau-Kosten von 3000€/m^2 - und das 2019, als ein Neubau noch mit 2500€/m^2 kalkuliert worden ist.
 
L

leschaf

Wir haben auch ein etwas größeres Siedlungshaus saniert und lagen 2023/24 unter 2000€/qm. Wir haben zwei Punkte nicht angefasst: Außenfassade wurde nur gestrichen, aber nicht gedämmt (war sie schon mit 8cm), und Keller wurde nicht ausgegraben, sondern nur Kellerdecke gedämmt. Alles andere komplett neu (Elektrik, Leitungen, Dach (Dachstuhl war noch ok), Fenster, Böden, ...), viele Grundriss/Fensteränderungen usw. Durchaus auch teurere Ausstattung (großformatige Fliesen usw).

Sanierung für 3500€/qm muss schon einige Besonderheiten aufweisen?

Ja, ein saniertes Haus hat Nachteile, weil es eben in Aspekten immer noch ein altes Haus ist. Aber wie schon von anderen angemerkt finde ich auch, dass es deutlich mehr Charme hat.
 
F

Frechdachs

Wow, vielen Dank euch allen.
Bin von der Menge an Rückmeldungen überwältigt.

Sorry das ich nicht direkt mit Fotos und Grundriss aufgeschlagen bin.
Ich gelobe Besserung und schaue dass ich das umgehend nachreiche.
Hier schon einmal ein Foto von außen:
1724948236507.png


Also weil du dich um Heizkosten sorgst, das ist sicherlich ein Thema, aber als Beispiel bei uns BJ1950, 2 Parteien mit insgesamt 4 Leuten auf ca 200m2 dauerhaft bewohnt, 250m2 (zum Teil nicht dauerhaft bewohnt.
Kosten 3000€, letztes Jahr. Könnte im stärkeren Winter mehr werden. Wir holen uns jetzt voraussichtlich noch einen Kaminofen. Rein monetär lohnt sich ein dämmen denke ich trotzdem nicht für unser großes Haus. Wenn das Dach fällig ist dämmen wir das, aber Fassade werden wir nur machen wenn wir dazu gezwungen werden.

Das Raumklima finde ich tatsächlich besser wie ein Vorposter auch schon erwähnt hat, als z.T. In Neubauten. Im Sommer ist es deutlich kühler durch die dicken Wände und das Lüften nachts.
Danke für deine Erfahrungswerte. Der Verkäufer hatte zu uns gemeint, die Ölheizung schluckt für einen Winter ca. 3.000 Liter.
Die positive Kühle merken wir aber gerade: Immer wenn wir zum Lüften hingehen, kommen wir von Sommertemperaturen in ein angenehm kühles Haus.

Das wird regelmäßig bei feuchten Kellern gemacht, kostet nicht so viel. Man kommt natürlich nicht unter den Kellerfußboden, aber wenn da kein Büro oder so etwas hin soll egal. Kellerdecke dämmen kann man bei genügend Deckenhöhe auch.
Im nicht unterkellerten Wohnzimmer einfach Fußbodenheizung verlegen, dann hat man keine kalte Füße
Das ist gut zu wissen, danke. Der Keller soll Keller bleiben, deine Aussage zum nicht-unterkellerten Wohnzimmer erleichtert uns auf jeden Fall.

dann soll der alte Keller stehen bleiben und darauf das neue Haus?
Das ist oft eine praktikable ökonomische Lösung, leider fehlen hier für alle Perspektiven die Fakten.
Wenn das geht, ja - ich hatte bisher naiv angenommen, sowas ist unüblich und generell nicht ratsam.

wir haben ein Siedlungshaus aus den 30-ern kernsaniert und angebaut und es ist richtig schön geworden.
Wenn man ein altes Haus saniert, kommt man fast zwangsweise zu kreativen Lösungen, die oft viel mehr Ausstrahlung haben als ein Neubau.
Der Aufwand dafür kann aber unverhältnismäßig hoch sein, sowohl bezüglich Zeit also auch bezüglich Kosten. Wir haben 2 Jahre gebraucht und hatten reine Bau-Kosten von 3000€/m^2 - und das 2019, als ein Neubau noch mit 2500€/m^2 kalkuliert worden ist.
Wir haben auch ein etwas größeres Siedlungshaus saniert und lagen 2023/24 unter 2000€/qm. Wir haben zwei Punkte nicht angefasst: Außenfassade wurde nur gestrichen, aber nicht gedämmt (war sie schon mit 8cm), und Keller wurde nicht ausgegraben, sondern nur Kellerdecke gedämmt. Alles andere komplett neu (Elektrik, Leitungen, Dach (Dachstuhl war noch ok), Fenster, Böden, ...), viele Grundriss/Fensteränderungen usw. Durchaus auch teurere Ausstattung (großformatige Fliesen usw).

Sanierung für 3500€/qm muss schon einige Besonderheiten aufweisen?

Ja, ein saniertes Haus hat Nachteile, weil es eben in Aspekten immer noch ein altes Haus ist. Aber wie schon von anderen angemerkt finde ich auch, dass es deutlich mehr Charme hat.
Spannend, habt ihr auch von Anfang an gewusst das es bei euch eine Sanierung werden soll?
 
11ant

11ant

Wenn das geht, ja - ich hatte bisher naiv angenommen, sowas ist unüblich und generell nicht ratsam.
Fragen nur in homöopathischen Dosen mit Fakten zu würzen, ist in der Tat generell nicht ratsam.
Bestandkeller zu nutzen, ist oft eine gute Idee, aber schlicht deswegen kein Millionseller, weil viele Käufer bebauter Grundstücke diese gerne blindwütig roden. Bauen ist manchen Zeitgenossen noch lange nicht teuer genug. Das hat damit zu tun, daß eine Generation verwöhnter Einzelblagen inzwischen ins Häuslebaualter vorstößt. Die sind extra dick gehobelte Wunschkonzerte gewöhnt.
Und nochmal: schaffe Grundlagen heran, dann kannst Du beraten werden - geheim persönlich oder öffentlich öffentlich.
 
Zuletzt aktualisiert 18.09.2024
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