Ich kam mir zeitweise vor wie auf einem orientalischen Basar bzw. der Willkür von Ortsplanern und Denkmalschutz ausgeliefert (das Fachwerkhaus rechts steht unter Denkmalschutz)
Mehr als 50cm Dachüberstand wollte man auch nicht akzeptieren bis ich Fotos der nebenstehenden Häuser angeliefert hatte die teils bis 1m Dachüberstand haben. Dann waren die Kollegen auch mit 1m zufrieden.
Was erwartest Du? Du musst eingestehen, dass Dein Bauvorhaben eben nicht zu dem alten Straßenstrich passt, wo auch noch Denkmalschutz herrscht. Und da ist es eben ein Geben und Nehmen mit dem konservativen Bauamt.
Aber ich finde das auch ok so. So unterbindet man, dass missbraucht werden.
Ich habe derzeit 2,65 m lichte Höhe in meinem 3D Programm sowohl für das EG als auch für das OG.
Wozu sind denn 2,65 gut? Das ist ein Amateurprogramm, um sich einzurichten, ersetzt keine Fachplanung. Deshalb sag ich immer, überall viel Puffer einplanen, ansonsten kommt der Fachplaner nicht an das ran, was man möchte. So ein Programm hat quasi keine Decken- oder Estrichplanung.
In den meisten Grundrissen, die man in Hauskatalogen sieht liegen die Wände im OG zumindest zum Teil ja über den Wänden im EG.
Ich frage mich jedes Mal, was Du unter Fertighaus meinst. Viele verallgemeinern diesen Begriff.
Fertighaushersteller bauen mit Holzrahmenbauweise/Fertighausbauweise ua mit Holz oder Tafelelemente.
Viele Wände liegen oft übereinander, weil die Räume schlicht geplant oft sehr gut hinkommen. Es gibt meist keine Gründe, eine Wand 30cm zu versetzen, wenn man darauf achtet, dass alle Räume für eine vierköpfige Familie (größte Zielgruppe der Hersteller) flexibel zu nutzen sind.
Mal eine naive Frage zur Statik: Wie flexibel sind die Fertighausbauer was die Position der Innenwände im OG zu den Innenwänden im EG angeht, sprich muss man bei der Auslegung des OG Wände (mehr noch als die die Treppe begrenzenden Wände, die ja eh übereinander stehen) zwingend über den Wänden im EG positionieren oder kann man sich diesbezüglich planungsmässig erstmal etwas freier bewegen?
Nicht die Wände sind statisch relevant, sondern Pfosten und Träger. Die werden dann mit Wänden verbunden. Wo der tragende Pfosten ist, das sieht man dann später nicht mehr.
Übrigens: die Ecke im EG vom Luftraum/Aussparung der Decke wird wohl auch mit einem Pfosten gestützt werden müssen.
oder kann man sich diesbezüglich planungsmässig erstmal etwas freier bewegen?
Ja, Du kannst Dich etwas freier bewegen.
Allerdings sind die Architektenhäuser dieser Firmen (
Schwörerhaus,
Weberhaus, usw) schon recht teuer. Letztendlich geht es um eine Individualisierung, die die ganze Werkstrasse in der Produktion beansprucht, indem man aufwändig individuelle Maße eingeben und produzieren muss.
Ich rate dazu, entweder ein Typenhaus des Herstellers zu modifizieren oder eine kleine regionale Firma und extern Architekt zu beauftragen. Zimmereien haben oft auch einen Architekt an der Hand. Am flexibelsten ist man natürlich beim Massivhaus. Der Stein wird erst auf der Baustelle gesetzt.
Die Fertighaushersteller arbeiten fast nur mit Glatthaar. Allerdings bieten sie keinen Keller an, da hast Du dann zwei Vertragspartner.
Aber das weißt Du sicherlich alles?!
Ich persönlich sehe da einige Probleme, die Du jetzt für Dich klären solltest. Auch hinsichtlich der Wartezeiten zu Produktion und Stellzeiten der Fertighäuser.
Wie soll eigentlich die Garage erstellt werden?
Jetzt muss ich mich selbst zitieren, weil ich Dein Budget gesucht habe und nur auf meine Aufstellung gestolpert bin.
Kosten: 540000€ für 180qm Wohnfläche, dazu ein Keller von 120-150000€,
Doppelgarage 40000€
Das sind 700-750000€
…
3000€/qm bezieht sich auf durchschnittlichen Standard mit den gängigen Eigenleistungen.
Korrigiere mal mit Luftraum, Podesttreppe und einige bauliche Extras sowie individuelles Fertighaus mit mindestens 3500€
Ich würde ehrlich gesagt, erst einmal mit wenigen Unternehmen abklären, ob die in einem preislichen Rahmen so ein Haus bauen würden, der Dir vorschwebt. Zudem, wie es sich mit Garage und Keller und der Individualität zum Hauspreis verhält.
Denn mir schwant, dass Du Dich an die Ab-Katalogpreise orientierst, die nackt und ohne Bodenplatte an eine schlichte Bauleistungsbeschreibung geknüpft sind.
Und jetzt zeichnest Du munter Deine 180qm und findest später keinen, der Dir das baut bzw. fängst dann erst an, substantielle Dinge zu klären.