Verfall der Garantie durch Veränderung ursprünglicher Einstellungen?

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D

Derdinand17

Liebe Leute!

Ich besitze eine Tecalor 5.5 Eco, die ich neulich zur Wartung übergab, damit die versprochene 5 jährige Garantie gewährt würde.

Ich freute mich schon darauf, die Fragen zu stellen, die weder die Betriebsanleitung noch die Monteure vor 2 Jahren bei Übergabe beantworten konnten.
Leider hatten die Monteure die Zeit aber nicht genutzt, um sich weiter zu bilden. Nach wie vor stellen sie die Anlage so ein, wie es der Hersteller vorschlägt.
Die Herren Monteure haben mich dann damit konfrontiert, dass ich nichts an der Anlage zu verstellen habe. Sie würden mein "Rumfummeln" dem Chef melden. Promt stand auf der Rechnung handschriftlich vom Chef ergänzt, dass meine Verstellungen die Garantie verwirkt habe.

Wie ist eure Erfahrung? Der Hersteller (nicht die Wartungsfirma) hatte mir zwischendurch (vor einem Jahr) telefonisch eine Anleitung gegeben, wie ich die Anlage optimieren könne.
Die Betriebsleitungen von Tecalor enthalten jeweils 4x die Worte "Individualisierung der Einstellungen".

In den Garantiebedingungen lese ich, dass die gesamte Anlage in ihren wesentlichen Teilen von Tecalor stammen muss. Ansonsten steht nichts über den User und seine Verhaltensweisen in den Bedingungen.

Ich werde mich an den Hersteller wenden und das Problem darstellen. Auch der Wartungsfirma werde ich die Frage stellen, worauf denn die Ablehnung einer Garantieleistung fußt.

Gerne würde ich parallel dazu eure Meinung, noch besser Erfahrungen erfahren. Eventuell könnten sich auch Besitzer von Stiebel Eltron Geräten dazu äußern, weil die Firmen verwandt sind.

Ich habe übrigens im Vorhinein bereits versucht eine alternative Firma zu finden, die die Wartung übernimm. Das hat nicht geklappt, da es kaum Firmen gibt, die sich auf die Marke Tecalor spezialisiert haben.

VG
 
M

MachsSelbst

Es ist zunächst mal absolut nichts, ich betone rein gar nichts(!), verkehrt daran, wenn Monteure eine Anlage nach den Vorschlägen oder Vorgaben des Herstellers einstellen.
Die Monteure kennen deine individuellen Bedürfnisse nicht und hier scheint der Kunde eher Marke Besserwisser zu sein und gegenüber den Monteuren auch so aufzutreten... da hätte ich auch keine Lust dem mehr einzustellen als den Standard.

Grundsätzlich verhält es sich immer so, dass man sich im Garantiefall anschaut, was die Ursache für den Schaden war. Und wenn da herauskommt, dass eine falsche oder nicht empfohlene Einstellung den Schaden verursacht bzw. die Lebensdauer des Bauteils drastisch verkürzt hat, dann wird so eine Garantie auch gerne mal abgelehnt.
Wichtig ist also irgendwas schriftlich zu haben, dass man diese Parameter als Kunde bzw. als Laie wirklich ändern darf und sich immer im empfohlenen Rahmen zu bewegen.

Deswegen ist der Vermerk "Kunde fummelt selbst an Anlage herum" in dieser Formulierung sicherlich etwas drastisch, aber nicht ungewöhnlich.
Bemerke ich, dass ein Kunde in "unseren" Einstellwerten rumfuhrwerkt, dann wird das intern vermerkt und der Kunde freundlich darauf hingewiesen, dass wir im Zweifel bei einem Schaden keine Garantie übernehmen können, weil er z.B. den Regler überdreht hat oder schlimmstenfalls (aus Versehen) Warn- und Störgrenzen außer Betrieb setzt.
 
N

nordanney

Gerne würde ich parallel dazu eure Meinung, noch besser Erfahrungen erfahren.
Grundsätzlich darfst Du in Deiner Anlage alles so einstellen, wie Du es für nötig hältst. Alle möglichen Einstellungen sind so vom Hersteller vorgegeben und insofern auch nicht garantieschädlich.
Davon unabhängig stellen Heizis die Anlage gerne nach 08/15 ein, da sie a) keine Ahnung haben und b) Deine persönlichen Bedürfnisse bzw. die Notwendigkeiten bei Deinem speziellen Haus nicht kennen.
Und wenn da herauskommt, dass eine falsche oder nicht empfohlene Einstellung den Schaden verursacht bzw. die Lebensdauer des Bauteils drastisch verkürzt hat
... dann ist es eher normaler Verschleiß als ein Garantiefall. Nur, dass der Verschleiß durch den Nutzer so gepusht wurde.
Einstellungen, die möglich sind und nicht gem. Handbuch verboten, beeinträchtigen nicht die Garantie oder Gewährleistung.
Deswegen ist der Vermerk "Kunde fummelt selbst an Anlage herum" in dieser Formulierung sicherlich etwas drastisch, aber nicht ungewöhnlich.
Nein, das ist etwas, was gar nicht geht. Oder schreibt Dir Deine Autowerkstatt auch ins Servicehandbuch "Kunde fährt immer volle Pulle. Garantie wird deshalb abgelehnt!"? Ist 1:1 vergleichbar.
Warn- und Störgrenzen außer Betrieb setzt.
Das ist etwas anderes. Aber Heizkurven, Durchfluss, Hysterese u.ä. sind ganz normale Einstellungen (ich hoffe, dass der TE nicht bis in die tiefsten Möglichkeiten der Monteurseinstellungen geht und Mist baut), die jeder Nutzer ohne Einschränkungen machen kann, darf und auch sollte.
 
O

Offtopic

@nordanney

Der tot eines verdichters durch falsch eingestellte heizkurve ist kein Verschleiß sondern ein defekt.

Genauso zu deinem bsp.
Fährt der der Fahrzeugführer immer im ersten Gang auf der Autobahn ist es auch kein nicht im Sinne des Hersteller.

In wie fern aber du im normalen Menü alles verstellen kannst, weiss ich bei tecalor nicht. Bei Alpha inotec kommst du zb nicht in die Handwerker Ebene wo .an schaden anstellen kann ihnen das PW.

@Derdinand17

Ihr würde deine Monteure gekonnt die Tür zeigen es gibt genug die sich mit deiner Wärmepumpe sehr gut auskennen.
Seiten kann ich leider nicht empfehlen sonst Fliege ich hier.
 
N

nordanney

Der tot eines verdichters durch falsch eingestellte heizkurve ist kein Verschleiß sondern ein defekt.
Das musst du schon sehr tief einsteigen, um die Wärmepumpe so schlecht einstellen zu können.
Wir hatten hier schon die völlig überdimensionierten WPs, wo der Verdichter in 8 Jahren sein Leben hinter sich hatte (irgendwas unter 100.000 Starts). Und das ist Verschleiß, wen die Lebensdauer durch die falsche Kurve zerstört wird. Verschleiß im Zeitraffer - das gibt es keine Garantie.
Insofern ist das Thema in solchen Themen durch.
 
D

Derdinand17

Uih!
Ich danke euch zunächst einmal für Eure ausführlichen Einschätzungen der Situation und werde mich morgen noch dazu äußern.
Es sei dabei aber vorweg schon Mal Folgendes verraten:
Ich trete niemals arrogant oder besserwisserisch auf, selbst wenn ich es besser weiß. Ich lasse die Diskussion lieber stecken, wenn ich merke, dass mein Gesprächspartner kein Interesse an meinen Kenntnissen hat. Das führt zum gleichen, wenn auch schneller erreichbaren Ergebnis.

Ich habe nur Einstellungen verändert, über deren Auswirkungen ich mir im Klaren war. Die Heizkurve gehört nicht dazu.

Bis dann
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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