Bauamt fordert Freiflächengestaltungsplan für Einfamilienhaus - Erfahrungen?

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Q

Questioner

Du wolltest vor fast neun Jahren innerhalb der nächsten zwei Jahre bauen - kommt es da nun noch auf etwas mehr Zeit an ?
Ja, da siehst Du, wie das mit der Planung ist... 2017 konnte ich leider noch nicht absehen, dass Anfang 2019 Nachwuchs ansteht, mit dem wir nicht direkt in ein Neubauprojekt starten wollten und als wir dann soweit waren, kam Corona und hat das Angebot der Bauplätze nahezu vernichtet.
Daher sind wir froh, dass wir jetzt durch ganz viel Glück ein Grundstück bekommen haben.
eventuell hast Du eine solche besondere Vorgabe auch überlesen (?)
Nein, ganz sicher nicht. Ich habe den Bebauungsplan hoch und runter studiert - von der Freiflächenzahl über Traufhöhe, Dachform und Winkel, bis hin zum Recht, dass die Stadt jederzeit gemeinnützige Versorgungseinrichtungen Mittig auf unserem Grundstück platzieren darf - bis wir es verkaufen. Total irrsinnig, aber glaube mir, da steht nichts dergleichen. Ich kenne das aber aus anderen Gegenden. Da steht dann zum Teil, dass im Abstandsbereich von 2m zur Grundstücksgrenze mindestens X Pflanzen aus den Kategorien A, B und C gepflanzt werden müssen, aber mindestens aus zwei Kategorien usw.
In unserem Bebauungsplan sind auch Flächen eingezeichnet, die bepflanzt werden müssen - da sind sogar die Bäume eingezeichnet. Aber nicht auf unserem Grundstück.

Wenn das Bauamt in Deinem Fall tatsächlich keine Rechtsgrundlage hat, diesen Freiflächenplan zu fordern, dann kann es im Umkehrschluss wegen dessen Fehlens auch nicht die Genehmigung verweigern - dann sollen sie sich das ersteinmal trauen.
Ich fürchte ja, das tun sie. Ich habe jetzt auch die Satzung der Gemeinde hoch und runter studiert. Es gibt alles mögliche... Von der Abstandsflächensatzung und der Stellplatzsatzung über die Sanierungssatzung des Ortskerns, Satzungen für Vorkaufsrechte, bis hin zur Taubenverordnung und Werbeanlagensatzung sowie der Plakatierverbotsverordnung. Es gibt auch eine Grunstückspflegeverordnung, in der ich noch am ehesten eine Regelung vermutet hätte, aber hier ist auch nur geregelt dass und wann man Unkraut jäten und Moos entfernen muss oder dass und wann man Laub entfernen oder seine Hecke schneiden - nicht aber dass man eine haben oder planen muss.

Aus den weiteren Gesetzgebungen wäre mir auch keine Pflicht für uns oder ein Recht für die Stadt bekannt...

Ich werde da morgen mal ganz freundlich anrufen, fragen welche Anforderungen sie denn haben, um ein unnötiges Pingpong-Spiel zu vermeiden und dann frech doch mal zu fragen, auf welcher Grundlage die Forderung beruht, um sich an diesen Vorgaben noch etwas orientieren zu können. Dann bin ich mal gespannt...
 
Y

ypg

Auch eine Art Pavillon, der mit Efeu bewachsen ist,
Das ewige und täuschende Unkraut.. Ich dachte, ihr wollt keine Arbeit?

Also, ich sehe es so, dass sich ja jeder über den Klimawandel ärgert und viele dadurch einen hohen Vermögensschaden haben oder haben werden.
Nur soll das alles immer die anderen besser machen - selbst nimmt man sich aus den Pflichten.
Es ist nun mal so: Begradigungen, Versiegelungen und kein tiefes WurzelWerk lässt die Schäden erst horrend werden.
Mag da jetzt hoffentlich ein Wandel sein - ich kann damit leben, wenn so etwas mit in die Versicherungen genommen wird: wer seinen Teil dazu nicht beiträgt, der hat das Nachsehen Und muss draufzahlen.
Das hilft Dir jetzt nicht weiter, kann aber dem einen oder anderen mal die Augen öffnen, dass vieles an uns und unserem Verhalten liegt, eine Sache nicht mehr zu dem machen, wozu es sein sollte und auch muss - nämlich ein Grund, auf dem Natur einen höheren Stellenwert hat als wir selbst.
Besser ist es natürlich, wenn man solch sinnvolle und naturnahe Flächennutzungspläne von sich selbst erwartet und auch nicht anzweifelt.
 
Q

Questioner

Das ewige und täuschende Unkraut.. Ich dachte, ihr wollt keine Arbeit?
Keine Arbeit habe ich nicht gesagt. Aber in einem überschaubaren Rahmen. Es ist wohl ein Unterschied, ob ich etwas Efeu zurechtschneide oder ob ich 60m Hecke von innen und außen schneiden (also 120m) und das Zeug wegfahren muss. Da musst ich dann gleich mal noch ein neues Auto mit Anhängerkupplung kaufen - und nen Anhänger.

Aber ja das stimmt alles und ja, das hilft mir nicht weiter. Wir lassen eine Gasheizung im schlecht isolierten Altbau hinter uns und ziehen (irgendwann wie es scheint) in ein Passivhaus mit Wärmepumpe, Photovoltaik und Solar, das so ausgelegt ist, dass es nahezu CO2-Neutral betrieben wird. Auch wurde für das Grundstück kein einziger Baum abgeholzt, sondern lediglich unbewirschaftete Ackerfläche erschlossen. Die Flachdächer werden begrünt und auch sonst habe ich nichts gegen Pflanzen im Garten, Vorgarten oder sonst wo. Die Wallbox ist in der Garage eingeplant, das BEV bereits vorhanden. Natürlich könnte man mehr machen - kann man immer. Würde es nach mir gehen, hätten wir ein Grundstück in Costa Rica gekauft, würden uns aus unserem eigenen Garten ernähren und den Strom beziehen, der aus 100% regenerativen Energien (Wasserkraftwerke) gewonnen wird, während die Regierung massiv die Wälder schützt und das Militär abgeschafft hat. Da hat die Gartenarbeit dann Sinn und keiner verlangt einen Baum im Garten zu pflanzen, der regelmäßig mit einer Motorsäge zurechtgestutzt wird, dessen Fallobst auf dem Kompost landet und dessen Blätter verbrannt werden, während ringsrum die Wälder abgeholzt werden. Auf eine ethisch-moralische Diskussion habe ich es jetzt aber sicher nicht abgesehen.
 
K a t j a

K a t j a

Keine Arbeit habe ich nicht gesagt. Aber in einem überschaubaren Rahmen. Es ist wohl ein Unterschied, ob ich etwas Efeu zurechtschneide oder ob ich 60m Hecke von innen und außen schneiden (also 120m) und das Zeug wegfahren muss. Da musst ich dann gleich mal noch ein neues Auto mit Anhängerkupplung kaufen - und nen Anhänger.
Du hast so gut wie gar keine Arbeit, wenn Du es einfach wachsen lässt. Machen wir seit 10 Jahren so. Wir haben vorsorglich unsere Vogelschutzhecke in 3m Abstand gepflanzt zum Zaun. Dazwischen und davor jede Menge Bäume. Habe dieses Jahr das erste mal 5 Äste von einer Schlehe gestutzt, da sie die Linde zu sehr bedrängt hat. War in 10 Minuten geschreddert auf dem Kompost.

Meist pflanzen diejenigen, die nach "keine Arbeit" brüllen als erstes ein Thuja-Hecke an den Zaun und legen den "toten" Rollrasen aus.
 
K a t j a

K a t j a

BNatSchG §17 Abs. 4 klingt nach dem Gesetz, das Du suchst. Bin aber kein Experte.
Jeder Bau ist ein Eingriff in die Natur und das Umweltamt ist m.W. immer an der Erteilung der Baugenehmigung beteiligt. Du kannst auch Büsche und Blümchen als Bepflanzung angeben. Was aber imho nicht geht, ist gar nix anzugeben.
 
Zuletzt aktualisiert 26.11.2024
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