Was in diesem Plädoyer leider völlig vergessen wird, sind die Kinder, die in dem Haus aufgewachsen sind und die man durch einen Verkauf völlig aus dem Leben reißt.
Natürlich wird das nicht vergessen, wie kommst Du darauf?
Ob das ein Kind "aus dem Leben reißt" wie Du sagst ist nun erst ein mal eine dramatisch klingende Behauptung. Dass eine Scheidung für Kinder meist "nicht schön" ist, dachte ich nicht erwähnen zu müssen, ich hielt das für Allgemeinwissen.
Meine Kinder sind heute über 30 Jahre alt und sagen mir Beide, dass ihnen wichtig war, dass Keiner von den Eltern "verliert" oder es einem der Beiden schlecht geht. Meine Frau hätte seinerzeit im Haus bleiben können, wollte aber weg und die Kinder empfanden das in diesem Fall letztlich eher als cool, weil sie weg vom Dorf waren. Ich glaube, dass die Erwachsenen an dem "mit Schweiß gebauten" Haus meist deutlich mehr hängen.
Die Kinder haben sich das nicht ausgesucht, insofern ist es absolut ehrenwert, dass der Mann hier mal nicht nur an sich selbst denkt, sondern vor allem die Kinder in ihrem Umfeld belassen will, auch wenn das heißt unter Umständen die bittere Pille schlucken zu müssen, dass ein anderer Mann in dieses Haus ziehen wird...
Ich halte das für Theorie, die (in den meisten mir bekannten Fällen) von der Realität irgendwann überholt wird. Wie im Flugzeug im Notfall müssen auch im sonstigen Leben die Eltern "gesund" bleiben und für sich sorgen. Ein Vater, der sich sowohl finanziell als auch emotional ins Abseits geschossen hat, hilft keinem Kind. Das braucht den Vater nämlich auch noch in 10 oder 20 Jahren.
Kinder machen sich bekannterweise große Sorgen um das Wohlergehen der Eltern und spüren, wenn es unfair zugeht; sie leiden dann mit.
"Ehrenwert" ist mir da doch etwas zu hoch gehängt, denn kein ordentlicher Vater vergisst das Wohl seiner Kinder. Wenn man sich Deinen Vorschlag leisten kann finde ich das super, dann würde ich sogar empfehlen, ihr das Haus einfach zu schenken, weil die Kinder es wohl eh irgendwann erben werden. Ich war nach meiner Scheidung quasi pleite und weiß, wieviel Schmerz und auch Glück es braucht, damit Du wieder auf die Füße kommst.
Die oberste Priorität für Eltern sind die Kinder... und nicht das eigene Leben.
Sorry aber Du redest hier wie ein Prediger mit Jugendlichen. Meinst Du, die Teilnehmer hier sind alle aus Beton?
Die Kinder sind wichtig - DAS HAUS ABER NICHT aber leider geht es den Eltern meist vorrangig um Erhalt von Grundbesitz, bei dem die Kinder dann als Grund genannt werden. Ich bin sicher nur ein Einzelfall aber meine erwachsenen Söhne würden Dir hier Beide deutlich widersprechen !
Das hätte man sich sonst vorher überlegen müssen und auf Kinder verzichten.
auweia......
Sobald Kinder im Spiel sind, gehen die vor allem... auch wenns weh tut. Punkt.
Du warst bislang von derlei verschont, welch ein Glück für Dich
Wenn der TE sich das leisten kann, ist es ja gut. Wenn ich aber lese, das Er in eine kleine Wohnung gezogen ist, Man sich den Anwalt teilen will, dann habe ich da so meine Zweifel.
Ebenso. Ich wohnte damals eine Zeit lang im Keller meines Installateurs zwischen Heizkörpern. Später wollte ich mir nie auch mal etwas Kleines gönnen, weil ich Alles den Kindern geben wollte und lieber weiter mies wohnte. Heute weiß ich, dass genau diese Opferhaltung den Kindern die Angst gemach hat, dass ihr Vater untergehen könnte. Als ich Jahre später wieder mehr Spaß hatte am Leben kamen sie gerne zu mir; welches Kind will denn einen gestrauchelten und durchhängenden Vater haben, wenn sie doch selbst in der Jugend durchgängig straucheln?