Passivhaus als logische Konsequenz? Gibt es Gegenargumente?

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B

Bauexperte

Guten Abend,

zunächst gilt es festzustellen, was mit Passivhaus (PH) genau gemeint ist. Das, was sich bislang - wenn eine Kommune die Auflage PH zur Bedingung Grundstückskauf macht - darunter findet, ähnelt einem Niedrigenergiehaus, nicht aber einem echten PH. Ein echtes PH hat bspw. keine Heizung im herkömmlichen Sinn in Betrieb, sondern eine Luft-luftwärmepumpe; reichlich teure Fenster sind auch eines seiner Kennzeichen.

Die hier, bisher genannten Aufpreise, PH zu KfW 70, sind daher nicht zutreffend. 40% sind realistisch



Liebe Grüsse, Bauexperte von unterwegs
Bauexperte
 
Vogtländer

Vogtländer

Also bei uns (Sachsen) kostet ein schlüsselfertiges Haus (120m²) zwischen 160.000€ und 180.000€ (Energieeinsparverordnung Standard).
Ich habe derzeit ein Angebot für ein Passivhaus dieser Größe für 220.000€ vorliegen.
Wären also 40.000€ mehr.
Da ich aber bei der KfW 50.000€ für 0,75% Zinsen bekomme und nochmals 50.000€ für 1,55% Zinsen zusätzlich noch 5.000€ Tilgungszuschuss und weitere Förderungen für Solar und Batterie, habe ich darüber eine Ersparnis auf 30 Jahre von ca. 30.00€.
Somit wäre ich noch bei Mehrkosten von 10-20.000€.
Da ich aber ja pro Jahr ca 800-1000€ weniger fürs heizen brauche und mit der Photovoltaik auf dem Dach und der Batterie, sogar noch Geld für den Strom rausbekomme weil ich ins Netz einspeisen kann spare ich ja weitere 1.000€ im Jahr für Strom. Sind also 2.000€ Ersparnis pro Jahr. Somit hätte ich nach 10 Jahren die gesamten Mehrkosten ja wieder rein und würde ab da nur "Plus" machen im Vergleich zum Standard Haus. Klar, Wartungskosten hier und da und so weiter, dann lass es halt 15 Jahre sein. Wartungskosten habe ich bei einer Heizung aber auch, die ich ja für ein Passivhaus nicht brauche und einen Heizkessel muss ich nach 20 Jahren auch tauschen.

Meine Rechnungen sind doch korrekt, oder?!
 
Zuletzt bearbeitet:
L

Legurit

1000 € weniger fürs Heizen? Glaube die meisten heutigen Neubauten mit 120 m² verheizen keine 1000 € im Jahr...
deine Batterie hält wohl dann genau die 10 Jahre - kannst dir dann für die Ersparnis ne neue kaufen
 
Vogtländer

Vogtländer

Ok, dann halt 800€ für heizen und Warmwasser, ich denke das ist für ein Standard Energieeinsparverordnung Haus realistisch?! Dann sind es halt 15 Jahre wie geschrieben. Hab noch mal nachgesehen, ist sogar ein Energieplushaus wofür mein Angebot ist. Also wie Bauexperte schon geschrieben hat, ohne Heizung. Habe einen Bekannten, der mit dieser Firma vor 3 Jahren gebaut hat. Er braucht 3 Schubkarren voll Holz pro Jahr zum heizen. Seine Photovoltaik hat pro Jahr 10.000 kWh produziert, 3.000 kWh hat er selbst gebraucht, 7.000 kWh hat er eingespeist. 2.000 kWh musste er zukaufen wenn die Sonne nicht schien und die Batterie leer war, machte unterm Strich ein Plus von 300€.
 
Zuletzt bearbeitet:
Y

ypg

Da ich aber bei der KfW 50.000€ für 0,75% Zinsen bekomme und nochmals 50.000€ für 1,55% Zinsen
Wieso 2 Mal für KfW? Oder meinst Du beim 1. KfW-Darlehen das 123-Programm? Das musst Du wieder abziehen (das wäre dann das bessere), da man dieses Darlehen für jeden Neubau bekommt (wenn man ihn denn haben will)
Und die Zuschüsse sind länderbezogen.

Gruss Yvonne
 
Vogtländer

Vogtländer

Stimmt, das 124-Programm gibts für jeden Neubau, das ist das Programm mit 1,55% Zinsen, dann sind es ca. 5.000€ weniger Ersparnis und halt nach 20 Jahren amortisiert, falls die Energiepreise gleich bleiben würden, was sie wohl eher nicht tun werden. Also komme ich wohl doch eher wieder in Richtung 15 Jahre...oder?!
 
Zuletzt aktualisiert 04.07.2025
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