Angebot Photovoltaik-Anlage inkl. Speicher - Speicher ja/nein?

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Zuletzt aktualisiert 23.12.2024
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E

Evolith

Ihr solltet euch auf jeden Fall so bisschen mit der zukünftigen Politik rund um Photovoltaik vertraut machen. Ab 2025 wird es keine feste Einspeisevergütung mehr geben, sondern es werden die Börsenpreise hergenommen. Sprich am Morgen/Mittag, wo die Sonne ballert, bekommst du nix mehr für deinen Strom. Abends verbrauchst du den selbst, wo du aber viel für bekommen würdest. Das ganze passiert in Stufen ab 2025. Noch weiß keiner so genau, bis zu welcher Photovoltaik-Größe der Rummel runter gebrochen wird (mein letzter Stand).
Sprich schau mal auf deine Abnehmer. Wärmepumpe? Ist ein E-Auto da oder geplant? Wenn ja, stehts das zur Mittagszeit zum Laden Zuhause?
Wenn du nicht genug Abnehmer hast, würde ich einen kleinen Speicher nehmen. Die sind momentan recht günstig zu bekommen.
So musst du den Strom nicht mittags verschenken.

Ein modernes Haus hat für gewöhnlich einen Standby-Strombedarf von um die 300 Watt. Sobald gekocht oder gewaschen wird, steigt das schnell auf 5000Watt. Ein EAuto zieht gerne mit 11.000Watt (11kw)

Dach voll machen würde ich angesichts der angedachten Politik nur mit Vorsicht empfehlen. Je nach Menge der Abnehmer. Ansonsten hast du volle Hütte und verschenkst um den Mittag den Strom. Aber mancher ist da ja so selbstlos und macht das gerne.
 
rick2018

rick2018

Dach voll machen. Speicher kann man auch einfach nachrüsten.
Hätte ich Platz (wo es mich optisch nicht stört) würde ich gleich noch 50kwp oder so hinbauen.
 
B

Buchsbaum066

Hätte ich Platz (wo es mich optisch nicht stört) würde ich gleich noch 50kwp oder so hinbauen.
Hätte, hätte, Fahrradkette.

Die 50 kWp musst du erstmal vom Netzbetreiber genehmigt bekommen. Heute gar nicht mehr so einfach. die Stromnetze sind in Deutschland leider marode.

Und wenn du nachrüsten willst fängst du wieder von vorne an. Datenkabel, Smartmeter, Zählerschrank umbauen, Speicher installieren und auch noch einen neuen Wechselrichter. Dach voll macht einfach keinen Sinn.

Das lohnt sich nur wirklich großen Anlage mit Direktvermarktung..
 
E

Evolith

Hätte, hätte, Fahrradkette.

Die 50 kWp musst du erstmal vom Netzbetreiber genehmigt bekommen. Heute gar nicht mehr so einfach. die Stromnetze sind in Deutschland leider marode.

Und wenn du nachrüsten willst fängst du wieder von vorne an. Datenkabel, Smartmeter, Zählerschrank umbauen, Speicher installieren und auch noch einen neuen Wechselrichter. Dach voll macht einfach keinen Sinn.

Das lohnt sich nur wirklich großen Anlage mit Direktvermarktung..
Jein. Dach voll machen kann Sinn machen, wenn es die Abnehmer im Haushalt gibt. Im Winter bist du froh über jedes Watt. Das Auto laden kannst damit natürlich vergessen. Im Sommer freust dich dann über das geladene eAuto. Aber es hängt wie gesagt extrem vom eigenen Profil ab. Kann das Auto um die Mittagszeit regelmäßig laden? Hat man eine Wärmepumpe? Was verlangt der Garten (Poolpumpe, Gartenpumpe, Teichpumpe, ...) so an dauerhaften Strom? Macht man Homeoffice? Kocht man auch öfter zur Mittagszeit etwas? Hat man programmierbare Waschmaschinen und Trockner und ist auch bereit diese Funktion zu nutzen?
Bei "Dach voll" reden wir meist so von 10-18 kwp-Anlagen. Das sind noch schnucklige Dinge. Über 20kwp kommen die meisten nur über die Einbeziehung von Garage und Schuppen. Darüber hinaus sind dann die wenigen, die wirklich große Häuser mit freien Dächern haben.

Das Ömchen, dass einmal die Woche Wäsche macht und deren höchster Abnehmer der Herd/Ofen ist, braucht natürlich kein Dach voll. Da reicht wahrscheinlich schon ein Balkonkraftwerk.
 
Musketier

Musketier

Ich stehe irgendwie vor der gleichen Entscheidung mit der Nachrüstung einer Photovoltaik Anlage
Ich stehe ebenfalls vor der Wahl Anlage mit Speicher oder Anlage ohne Speicher oder der Einfachheit halber nur ein Balkonkraftwerk auf die Garage.

Liest man in verschiedenen Photovoltaik-Foren schwören die Vielschreiber alle auf Dach voll machen und ja keinen "sinnlosen" Speicher.
Rechne ich meine "potentielle" Anlage ohne Speicher, kostet mich die Stromerzeugung über 20 Jahre um die 7 Cent (ohne Finanzierungskosten). Das wird gerade so von der Einspeisevergütung abgedeckt, und bringt daher nur über den Eigenverbrauch was. Rechnet man dann noch Finanzierungskosten ein, dann wird jede erzeugte und nicht selbst genutzte KWh erstmal zum Negativgeschäft.
Von daher bin ich mir nicht sicher, ob diese "Forenmeinung" sich eisern aus anderen Zeiten mit höherer Einspeisevergütung hält.
Außerdem ist diese Rechnung natürlich nur auf jetzige Preise bezogen. Rechnet man eine Preissteigerung (die aus meiner Sicht in welcher Größe auch immer kommen wird) ein, schlägt das Pendel im Vergleich mit/ohne Speicher natürlich deutlich in Richtung höherer Eigenverbrauch und dies ist nur mit Speicher realisierbar.

Aktuelle Situation bei mir:
Meine Wärmepumpe ist leider nicht steuerbar. Aktuell gibt es ein Hybrid-Fahrzeug und einen reinen Verbrenner. Vermutlich wird sich aber auch in den nächsten 20 Jahren der Strombedarf durch E-Auto erhöhen.

Ich muss gestehen, dass ich (trotz dass ich tagtäglich mit Zahlen arbeite) die vielen Variablen (Anteil Eigenverbrauch/Höhe zukünftiger Bedarf/Preissteigerung/Lebensdauer Speicher und andere) gar nicht alle eingeordnet bekomme und ich mich sehr schwer mit einer Entscheidung tue, da je nachdem an welcher Variable ich drehe, komplett andere Ergebnisse rauskommen. Dann denk ich wieder wir machen einfach ein Balkonkraftwerk auf die Garage und senken damit den Grundbedarf und gut ist. Das rechnet sich auf jeden Fall innerhalb kürzester Zeit. Und dann kommt wieder das "grüne" Gewissen....


Noch gar nicht berücksichtigt in der Überlegung ist preisbasiertes Laden des Speichers/Autos in Kombination mit variablen Stromtarifen.
 
N

nordanney

Rechne ich meine "potentielle" Anlage ohne Speicher, kostet mich die Stromerzeugung über 20 Jahre um die 7 Cent (ohne Finanzierungskosten). Das wird gerade so von der Einspeisevergütung abgedeckt, und bringt daher nur über den Eigenverbrauch was.
Dann rechnest Du einfach mal mit 20-25% Eigenverbrauch. Was kommt dann raus?

Und zum Speicher:
Rechne doch einfach mal 4.000 Ladezyklen in 20 Jahren (das sind bei einem 10kWh Speicher 2.000kWh p.a. bzw. 40.000kWh über 20 Jahre).
Ersparte Stromkosten bei aktuell 25 Cent Strompreis = 10.000€
Entgangene Einspeisevergütung bei 8 Cent = 3.200€
Gewinn= 6.800€ (ohne Preissteigerungen)
Kannst Du für diesen Preis den Speicher kaufen und über 20 Jahre finanzieren? Geht er in 20 Jahren einmal kaputt? Schaffst Du dann 40-45% Eigenverbrauch (gerade im Winter bekommst Du den Speicher so gut wie nicht voll und im Sommer nicht leer) oder kannibalisierst Du durch den Speicher den Eigenverbrauch, den Du ohne hast? Speicherverluste / Wirkungsgrad sind auch noch nicht eingerechnet
Oder rechne umgekehrt. Wenn der 10kWh Speicher 10.000€ kostet, kostet Dich der eingespeicherte und wieder verbrauchte Strom einen Betrag von X Cent ==> bei meinem Beispiel mit 4.000 Ladezyklen sind das 25 Cent je kWh (!!!). Kannst auch mit mehr Zyklen rechnen, dann aber mit etwa 5% Verluste bei der Ein-/Ausspeicherung.
Aber am Ende steht fast immer, dass die aktuell von Händlern aufgerufenen Preise für Speicher die Nutzung unwirtschaftlich machen. Kannst Du ihn selbst irgendwo günstig schießen und/oder hast jemanden unter der Hand, der ihn installiert, kann sich das Blatt drehen.
 
Zuletzt aktualisiert 23.12.2024
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