Hallo , und dann ? Keiner baut es dir ein oder zu horrendem Aufschlag ohne Garantie weil er das Zeug aus dem Netz nicht kennt ( auch wenns von Villeroy & Boch wäre).
Ich persönlich hatte schon Respekt einen Wasserhahn ( Waschmaschine) zu wechseln. Der Sanitär der mir das teure zeug eingebaut hatte kam vorbei und hats für nen 10er gemacht.
So hast du eine Bindung
Das sind die üblichen Argumente derer, die sich der intransparenten Mischkalkulation ergeben und akzeptieren, dass man ggf. (!) übern Tisch gezogen wird. Muss jeder für sich entscheiden, ob er das Spiel mitmachen will.
Zumindest im städtischen Umfeld gibt es meiner Meinung nach Alternativen.
Es ist in dem Umfeld schlichtweg falsch, dass das bauseits gestellte Material nicht verbaut wird oder man niemanden findet. Zumindest Reuter gibt es seit über 20 Jahren, sind bei Reklamationen sehr kulant und bieten zudem einen Handwerker-Vermittlungs-Service kostenlos an. Suchmaske füttern und schon purzeln Sanitärbetriebe raus, die offensichtlich auch keinen Bock mehr auf die Spielchen des Großhandels haben und, wie ich meine, fair ihren Stundensatz verlangen. Hier allen Betrieben zu unterstellen, dass sie pfuschen würden oder auf ihre Arbeit keine Gewährleistung geben würden, finde ich schwierig.
Zum Thema Bindung: wozu? Ich möchte Leistung adäquat bezahlen und wenn mir der ursprüngliche Installateur nicht mehr zusagt (zu teuer geworden, persönlich ein Allerwertesten ist oder einfach nur unzuverlässig wird), wechseln. Dann habe ich absolut gar nichts von der Bindung...
Zweite Frage: was macht ihr denn, wenn der Betrieb, der euch initial die komplette Sanitärinstallation gemacht hat, dicht gemacht hat? Nach der hier genannten Logik dürfte sich dann ja kein Sanitärer mehr finden lassen, der sich der Sache annimmt...
Nochmal, um dem gerne bemühten Argument entgegen zu wirken. Jede gute Handwerkerleistung soll auch gut bezahlt werden. Ich bin aber ein Freund von Transparenz: ich möchte wissen, was mich der Einbau kostet, was das Material, damit ICH entscheiden kann, ob ich bereit bin das zu zahlen. Mischkalkulation ist alles andere als transparent.
Der Großhandel diktiert die überzogenen Preise, der Sanitärer muss dann, um das zu kompensieren und für den Endkunden noch einigermaßen akzeptabel anbieten zu können, Stundenentgelte ansetzen, die nicht mehr kostendeckend sind. Aus meiner Sicht scheut er die Diskussion mit dem Großhandel und läßt den Kunden dafür zahlen.
Nö, das mache ich nicht mit, es gibt die Alternativen und zu behaupten, dass die alle viel mieser arbeiten, keine Ahnung vom Fach haben, kommt mir nicht selten auch vor wie ein Schönreden derer, die überzogene Preise gezahlt haben, sich darüber sehr ärgern, aber sich vielleicht nicht eingestehen wollen, dass sie über den Tisch gezogen wurden. Beim Thema Elektro/Bussystem ganz ähnlich...
Abschließend noch Folgendes. Ich baue mit Architekt in Einzelvergabe. Entsprechend ist obige Argumentation zu sehen, dass mag beim GU schon wieder etwas anders aussehen.
Aber auch hier: sind die Schnittstellen nicht klar und normiert? Da kommt halt ein Rohr im Durchmesser xyz aus der Wand, dem Boden, der Decke oder eine Wasserleitung, deren Durchmesser normiert ist. Das macht der Sanitärer. Dann kommt das Markenporzellan, die Markenarmatur, die diese Durchmesser bedienen kann. Welche spezifischen Zusatzkenntnisse hat der Sanitärer, der die Installation gemacht ggü. dem, der die Objekte anschließt?!
Im Falle Elektro würde das ja bedeuten, dass nur der Elektriker, der die Installation gemacht hat auch der Einzige sei, der in fachmännischer Qualität Schalter, Steckdosen und Herde anschließen kann. Ihr lauft also beim Kauf eines neues Herdes nach 10 Jahren allen Ernstes zum gleichen Elektriker, der euch die Installation gemacht hat, weil a) Bindung und b) sonst ja keine Qualität oder Gewährleistung gesichert ist?! Wirklich?