Baufirma Preiserhöhung um 25%– Abgelaufene Festpreisgarantie

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Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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G

guckuck2

Im aktuellen Fall erscheint mir aber der Rücktritt nach §313 Baugesetzbuch sinniger als eine "normale Kündigung". 25% Aufpreis sind definitiv eine schwerwiegende Änderung.
Das würde ich erst machen wenn klar ist, dass es jemand anderes günstiger macht. Das wird schwer, weil der TE demnächst auch in die Bereitstellungszinsen läuft und sein Haus dann gewiss erst ein Jahr später fertig bekommt.
Also sofern das Projekt nicht komplett an den Nagel gehangen werden soll.
 
WilderSueden

WilderSueden

Ja klar, nicht überstürzt alles auflösen. Falls der Bauunternehmer gewechselt werden sollte, ist auch die Frage nach der Eintaktung. Da fängt man ja wieder direkt von vorne an
 
11ant

11ant

Liebe Leute, in welchen Welten lebt Ihr denn ???
Wenn Sie keine Lust auf euer Haus haben sollten, werdet ihr es bei den nächsten Terminen auch raushören.
ein Gespräch auf Augenhöhe, was man noch machen kann.
Da gibt es nichts weiteres "rauszuhören", eine solche deftige Preiserhöhung hat ja nicht umsonst diese deftige Höhe: sie ist eine "Argumentationshilfe". Der Auftragnehmer WILL, daß der Kunde kündigt. "25%" sind bewußt so laut, daß auch Kunden mit dicken Schalldämpferkopfhörern den Schuß garantiert deutlich vernehmen können. Das ist das Feuerzeug direkt unter den Allerwertesten gehalten, damit auch die Lahmsten nicht lange zögern, wegzulaufen. Es geht um die simple "Mischkalkulation": nur wenn drei Viertel der Alttarifkunden "von sich aus" das Weite suchen, kann man verkraften, die restlichen noch zum versprochenen Preis bedienen zu müssen (und auch die vermutlich mit schlampigen Subunternehmern von der Resterampe).
Auf einen solchen Schlag in die Magengrube noch mit dem Vorstoß zu einem Gespräch "auf Augenhöhe" reagieren zu wollen, hat die Grenze zwischen Pazifismus und pathologischer Naivität m.E. schon weit überschritten. Mit dem "Chef" auch noch - daß ich nicht lache: der Chef ist doch zweitens der, der sich die dreiste Maßnahme ausgedacht hat; und er ist erstens auch der, der den Vertriebler vorschickt. Und letzteres tut er ein bißchen wohl auch, weil vielleicht der eine oder andere Kunde nicht so bravschafig reagiert, sondern "auf Augenhöhe" höchstens ein Veilchen platziert.

Ich würde mich mal erkundigen ob die Hausbaufirma unterscheidet zwischen "Einfachen" und "aufwendigeren" Häusern. Bei den einfacheren Häusern ist der Durchlauf meist kürzer weil bestimmte Unterlagen bereits existieren ("Typenhäuser"). Hier könnte etwas einsparpotenzial sein - sofern nicht bereits individuell alles festgelegt worden ist.
Vielleicht könntet ihr euch sozusagen an deren hausinternen "Sparbau-Standard" anbiedern und damit seid ihr für sie "Familie Wunschlos" welche sie gerne "mitnehmen".
Die Ära der Typenhäuser ist leider Geschichte, das Credo lautet heute "wir machen nur noch made to Measure", und alle Durchläufe sind bereits maximal automatisiert geplant. Für "weniger aufwändigere" Häuser gibt es eigenständige Marken im gleichen Konzern, das hat man von den großen Autoherstellern so gelernt. Den Polo "von Ratiopharm" gibt es zwar, aber dann heißt er auch "Fabia", und der VW-Händler schickt den Kunden dafür zum Skoda-Kollegen - selbstverständlich ohne die Preis- und Lieferzeitgarantie mitzunehmen, es gibt einen neuen Vertrag. Und genau darum geht es auch hier: natürlich kann der Kunde bei den Mehrmarkenstrategie-Anbietern auch zur Economy-Schwestermarke rübergehen, aber dann eben nicht unter Beibehaltung der vereinbarten Konditionen. Genau der Cut der Altkonditionen ist doch der Sinn dieser Vergrämungsmaßnahme, die 25% schwere Preiserhöhungskeule* zu schwingen !!!

Hier zeigt sich wieder einmal, daß nur die Harten in den Garten kommen: in Situationen wie diesen "gewinnt" der Kunde, der den Vertrag jetzt eiskalt durchziehen kann (was allerdings voraussetzt, daß man die Disziplin hat, kein Jota mehr umzubemustern, um auch nicht die kleinste Änderungskündigungs-Flanke zu eröffnen !). Jedem anderen Kundentypen wäre wohl zu raten, der Erhöhung zu widersprechen und anzukündigen, daß man Chuck Norris als Sachverständigen zu engagieren gedenkt. Dabei könnte eine erkleckliche Auflösungsprämie herauskommen. Allerdings ist auch zu bedenken, daß eine solche Preiserhöhungsmaßnahme ein Indiz für erhebliches Muffensausen des Anbieters ist: wenn zu viele Kunden den Schuß nicht hören und sich nicht "hinausbitten" lassen, ist auch das Insolvenzrisiko des Anbieters nicht von Pappe. Nie war die "Fleischerhausgefahr" so hoch wie aktuell.

*) Ihr dürft sicher sein, daß diese Höhe kein Zufall ist: da dürften sich in der BWL-Literatur ganze Regale voller Bücher drüber finden, daß eine zwölfprozentige Erhöhung doppelt so viele Kunden vergrämt wie eine zehnprozentige - wer da die Botschaft einer fünfundzwanzigprozentigen Erhöhung nicht lesen kann, dem ist nicht mehr zu helfen ! - der Sinn der so großkalibrig gewählten Maßnahme ist kundenpsychologisch maximale Effizienz :-(
 
G

guckuck2

Auf einen solchen Schlag in die Magengrube noch mit dem Vorstoß zu einem Gespräch "auf Augenhöhe" reagieren zu wollen, hat die Grenze zwischen Pazifismus und pathologischer Naivität m.E. schon weit überschritten. Mit dem "Chef" auch noch - daß ich nicht lache: der Chef ist doch zweitens der, der sich die dreiste Maßnahme ausgedacht hat; und er ist erstens auch der, der den Vertriebler vorschickt. Und letzteres tut er ein bißchen wohl auch, weil vielleicht der eine oder andere Kunde nicht so bravschafig reagiert, sondern "auf Augenhöhe" höchstens ein Veilchen platziert.
Ich habe regelmäßigen Kontakt zu verschiedenen bauplanenden Personen, darunter Architekturbüros aber auch GUs bzw. deren Geschäftsführungen, die auch du teilweise namentlich kennen wirst. Alle haben gemein, dass sie sehr wohl auch an die eigene Marge gehen. Alle haben gemein, dass sie ab 2023 davon ausgehen, zu schrumpfen.
Daher mein nett gemeinter Hinweis an dich, dein negatives Menschenbild nicht auf alles und jeden zu projiziieren.
25% binnen eines Jahres ist happig, ist aber nicht unrealistisch. Das ist leider so da draußen.
Ein Gespräch ist m.E. daher absolut sinnvoll. Die Vertragsauflösung mit allen Konsequenzen dürfte teurer werden.
 
G

guckuck2

D.h. Du meinst, die "Chefintervention" könnte hier tatsächlich ein "geteiltes Leid" bei der Preiserhöhung ergeben ?
Man sucht gemeinsam nach Lösungen. Da sitzen tatsächlich auch Menschen.

Was nicht heißt, dass es niemanden gibt, der diese Situation ausnutzen könnte.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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