Blockbohlenhaus aus 1999, Frage zur Energieeffizenz

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-LotteS-

-LotteS-

Google spuckt bei der Suche nach Blockbohlenhäuser leider nur Gartenhäuschen oder diese Häuser, die aus massiven Stämmen gebaut werden, aus. Das hat mich stark verunsichert weil die von mir beschriebene Bauweise scheinbar nicht all zu häufig vertreten ist.
Da gibts aber noch ganz viel dazwischen...
Wir erreichen sogar KfW40 mit unserem Blockbohlenneubau: 10cm Vierkant Blockbohle Fichte | 20cm Zellulosedämmung | 6cm Aussenverschalung auch aus Fichtenbohlen. Aber dafür braucht man auch XPS unter der Bodenplatte, mehr Dämmung im Dach und sowas.

Kennst Du den Hersteller Deines Wunschobjektes?
 
WilderSueden

WilderSueden

Der lag bei der ersten Besichtigung noch nicht vor. Der Verkäufer ist aber gesetzlich verpflichtet diesen vor Verkauf vorzulegen oder?
In der Theorie schon. In der Praxis wurde bei hoher Nachfrage auch mal darauf verzichtet. Insofern dürftet ihr jetzt schon ganz gute Karten haben, den auch tatsächlich zu sehen. Lasst euch aber einen Bedarfsausweis geben, ein Verbrauchsausweis macht bei Wochenendhäusern wenig Sinn.
 
N

n_hardt

Vielen Dank schon mal für die vielen Antworten. Ich habe jetzt die weiteren Daten bekommen.
Wandaufbau:
Massive Blockbohlen aus finnischer Kiefer,gleichmäßig getrocknet, sauber gehobelt und mit einer zweifachen Nut- und Federprofilierung versehen.Als zusätzliche Abdichtung dient ein dehnungsfähigesKomprieband, das schichtweise in den Blocknuten aufgebracht wird. Die Spezialverkämmungen werden sorgfaltig mit Filzbandem gedichtet. Die Vorholzbereiche der Außenwände werden zusätzlich mit einer Gewindestange stabilisiert.
-Blockbohle 95 mm x 170 mm;
-Windschutzpapier:
-Rutschleistenkonstruktion ( 45 mm x 95 mm) für die Aufnahme der
Mineralfaserdämmung (100 mm)
(andereDämmung auf Anfrage und gegen Mehrpreis möglich);
-Dampfsperre;
-Blockpaneelverkleidung (20 mm x 170 mm).

Dachaufbau:
-Kiefernholzpaneel mit Nut und Feder 15 mm dick; -Abschlussleisten Kiefer massiv (Wand/Dachschräge);
-Dampfbremse;
-Lamellierte Pfetten aus finnischer Kiefer nach Statik;
-Stellbretter zwischen Sparren inkl. Filzbandabdichtung dazwischen Mineralfaserdammung (200 mm) bauseits,
-Rauhspund mit Nut und Feder als ein regensicheres-, atmungs-
aktives und winddichtes Unterdach;
-1 Lage Bitumendämmpappe bauseits;
-Konterlattung
(24 mm x 48 mm); -Ziegellattung
(24 mm x 48 mm):
3- T r a u f b r e t t e r ( 2 0 m m x 1 7 0 m m ) : -Traufunterschalung (15 mm x 95 mm) gegen Mehrpeis.

Fenster:
Fenster- und Türöffnungen erhalten eine spezielle Versteifung, die einerseits die Setzungen des Blockhauses berücksichtigt, andererseits aber diese Öffnungen Konstruktiv festigt. Die aus nordischer Kiefer im finnischen Standard hergestellten Kastendoppelfenster in grundierter Ausführung beinhalten eine 3fach-Verglasung mit Sprossenvariatio, sowie Lüftungsflügel mit Gaze-Einsatz.

Lieferant des Bausatzes war Finn-Log
 
D

dertill

Ergibt einen U-Wert von ca. 0,3 W/m²K -> Neubau bis 2020 war kleiner 0,24 als Vorgabe bei Einzelbauteilbetrachtung. Alte Bestandsgebäude liegen zwischen 1 und 1,5 -> ein guter Wert ohne Handlungsbedarf, auch langfristig. Sollte dennoch mal was geändert werden, kann die innere Verkleidung demontiert und die Dämmung gegen besser dämmendes Material getauscht werden.
Auch hier ein energetisch guter Aufbau
Dreifach-Verglasung mit Doppelkastenfester. Nicht nur energetisch gut, sondern sieht auch gut aus. Der U-Wert dürfte vergleichbar mit neuen Fenstern ohne Doppelkasten sein.

Bei dem Aufbau würde ich erwarten, dass auch die Bodenplatte oder unter dem Estrich entsprechend dick gedämmt wurde, vor allem, da ja bereits eine Fußbodenheizung verbaut wurde.
Bei 95 m² würde ich von ca. 6000 kWh Heizwärmebedarf ausgehen.

Zum Nachrechnen / Überschlagen für geübte:

Transmissionwärmeverluste:
Volumen = 2,8m * 95m²
Oberfläche/Volumen = 0,8
U-Wert der Oberfläche im Schnitt = 0,3 W/m²K
Transmissionsverluste bei U-Wert 1 = 75 kWh / m²a
2,8m * 95 m² * 0,8 * 0,3 W/m²K * 75 kWh / m²a = 4,788 kWh / a

Dazu Lüftungsverluste
:
2000 heizgradtagen (Daumenwert unter Einbeziehung solarer Wärmegewinne, mittleres Klima)
Luftwechsel von 0,3 / h
Luftvolumen von 95m² * 2,8m
2000 K*d * 0,3 /h * 24h/d * 95m² * 2,8m * 1,2 kJ/m³K = 4596 MJ = 1277 kWh / a


Dazu kommt noch das Warmwasser mit ca. 500 kWh / Jahr und Person


Die Fußbodenheizung wird wahrscheinlich nicht auf 32/28 ausgelegt sein, sondern auf 40°C im Vorlauf bei Auslegungstemperatur - kann aber auch schon 35°C sein.
Wenn du im OG dann eine ebenso passende Fußbodenheizung verlegst, steht auch einem Umstieg auf eine Wärmepumpe mit hoher Jahresarbeitszahl nichts entgegen.

Also rein energetisch betrachtet ohne Einschränkungen zu empfehlen.
 
N

n_hardt

Also rein energetisch betrachtet ohne Einschränkungen zu empfehlen.
Vielen Dank für diese super ausführliche Antwort!

Das klingt ja alles wirklich sehr gut.

Der Plan bestand auch von meiner Seite, dass im Obergeschoss dann Fußbodenheizung verbaut werden soll und das Ganze mit einer Wärmepumpe betrieben wird.
 
Nida35a

Nida35a

Der Plan bestand auch von meiner Seite, dass im Obergeschoss dann Fußbodenheizung verbaut werden soll und das Ganze mit einer Wärmepumpe betrieben wird.
Eine Alternative wäre, alles so lassen und mit Luft-Luftwärmepumpe (Klima-Split) oben und unten nach Bedarf nachrüsten, dazu eine Photovoltaik aufs Dach und 9 Monate im Jahr mit sehr wenig Heizkosten auskommen.
Die Gasheizung wäre dann nur die Ergänzung für kalte dunkle Monate.
In Skandinavien wir viel mit L-L- Wärmepumpe gemacht, die Häuser sind darauf ausgelegt
 
Zuletzt aktualisiert 18.12.2024
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