Schön zu lesen, dass es dir heute schon etwas besser geht und du sogar ganz rational mal für dein Bauprojekt die Pro-Argumente als Reaktion auf den Beitrag von HilfeHilfe aufzählen kannst, das spricht dafür, dass du es auf jeden Fall noch ein paar Tage sacken lassen solltest um zu sehen, wie sich deine Gefühlslage entwickelt. Eine Freundin hat mir gerade ähnliche Verhaltensweisen bei ihrem Partner nach der Geburt des Kindes berichtet, er war 10 Tage zu nichts mehr zu gebrauchen, hatte Panik vor der Verantwortung, Angst vor Veränderung..und auf einen Schlag wars vorbei und er ist jetzt entspannt in seiner neuen Rolle angekommen und freut sich über die schöne Zeit mit seinem kleinen Sohn.
Unabhängig davon, ob du dir noch professionelle Hilfe suchen möchtest eine Bitte an die andern Forumsteilnehmer: Wenn man selbst nie in einer psychischen Ausnahmesituation war oder niemanden live miterlebt hat, der es war, sollte man sich mit harschen Urteilen à la "Für so einen Pipifax ist das Krisentelefon nicht da" (doch! genau dafür ist es auch da wie auch für verzweifelte Teenies nach der ersten Trennung zum Beispiel) oder "Als Ehefrau würde ich mir das nicht lange anschauen" doch bitte etwas zurückhalten. Die mentale Hürde, sich selbst Hilfe zu holen ist für Betroffene schon groß genug und gerade dieses Denken, dass insbesondere Männer nie auch nur die kleinste Schwäche zeigen dürfen führt dazu, dass die Negativspirale nicht durchbrochen sondern noch angefeuert wird. Niemand möchte unter Panikattacken, Depressionen oder einem Burnout leiden und sollte dann idealerweise Verständnis und Unterstützung erfahren, das ist eigentlich eine ganz normale Reaktion auf einen Menschen, der um Hilfe bittet, auch wenn man ihn nicht persönlich kennt aber gerade umso mehr, wenn man mit ihm verheiratet ist.