Wir verfügen glücklicherweise auch über ein eigentlich ganz gutes Nettoeinkommen. Da wir alles mit Karte zahlen, habe ich schon seit Jahren einen sehr guten Überblick über unsere Ausgaben und konnte einen sehr genauen Haushaltsplan aufstellen. Am Ende könnten wir bei den jetzigen Ausgaben eine Rate von 2300 EUR zahlen. Alles drüber würde bedeuten, dass wir uns irgendwie einschränken müssten und Puffer wäre dann auch keiner mehr da. Und vorausgesetzt, dass das Haus nicht mehr an Nebenkosten verursachen würde, als unsere jetzige Wohnung, was wahrscheinlich sehr unrealistisch ist. Großes Grundstück günstig erworben ca. 100T EUR, bezahlt mit Eigenkapital. Nochmal 100T EUR Eigenkapital für das Haus plus 450T EUR Kredit. Da liegen wir bei den aktuellen Zinsen von ca. 4% schon bei einer Rate von 2250 EUR. Und ein Haus für 550T EUR bei ca 150 qm für eine 4-köpfige Familie bedeutet, dass mit ca. 3600 EUR / qm alles fertig sein muss. Nach allem was ich lese, ist das schon knapp bemessen und dann habe ich definitiv das kleinste Haus in der Nachbarschaft. Ich weiß nicht, wo ich falsch rechne, aber ich dachte, ich hätte ganz komfortable Voraussetzungen. Das würde ich jetzt nicht mehr so sehen.
Mit 2300 Rate kann man immer noch hinkommen, wenn's bei 4% auch knapp wird. Aber: Wie du schilderst wäre das eure maximal mögliche Belastung und ihr würdet danach am Monatsende auf 0 rauslaufen, oder müsstet euch einschränken? Das würde ich nicht machen.
Bedenke, dass auch ein neues Haus nicht für immer neu ist, Waschmaschinen kaputtgehen, Autos reifen brauchen und so weiter. Rücklagen für Haushalt und für die Instandsetzung des Hauses zu bilden (das bedeutet nach 15 Jahren auch, dass mal größere Reparaturen oder eine neue Heizung anstehen) ist aus meiner Sicht nicht optional.
Das Haus wird vermutlich auch höhere Nebenkosten verursachen, wobei das stark schwanken kann, je nach Fall. Wenn man aktuell im schlecht gedämmten Altbau sitzt kann man an Energie schon bisschen was einsparen, allerdings wird die Fläche größer beim Haus, das geht sich dann oft nicht mehr aus. Außerdem kommen dazu Sachen wie Müllgebühren, Grundsteuer, irgendwelche anderen Abgaben - man wundert sich was da alles ins Haus flattert. Ich hatte vom Leda-Jümme-Verband noch nie was gehört und weiß bis heute nicht genau was die machen, aber wie sich rausstellte hab' ich denen damals Geld geschuldet, einfach weil ich ein Grundstück besaß. :D
Wo ich bei euch Spielraum sehe sind die Kosten. Das kleinste Haus in der Siedlung zu sein finde ich kein Grund zu schämen. Ein Haus zu haben lässt euch heute schon zu den Top10% zählen. Und ich denke, je nach Region in Deutschland kann man auch unter 3600€ rauskommen bei den Kosten.