Ich beziehe mich hier nicht auf eine vorherige Frage, ich bin selbst über einen Link hier her gekommen, da ich nach Erfahrungen anderer Bauherren gesucht habe.
Hier ein paar Dinge, die hoffentlich anderen bei Ihrer Entscheidungsfindung helfen werden:
1. Die Firma Wand bietet ein "Freizeit-Plus" Paket an, das kann man sich getrost sparen, denn man ist trotzdem dafür zuständig sämtliche Formulare mit all den Ämtern hin und her zu schicken und zu telefonieren. Mehrere Male die Woche sind wir zum Amt gefahren und haben Gespräche geführt, Formulare abgegeben und besorgt, Termine ausgemacht usw.
2. Stichwort Formulare und Pläne - die Firma Wand bzw. die Architekten werden Ihre Wünsche berücksichtigen, beraten werden Sie hier aber nicht. Wer also beraten werden möchte, welche Optionen man hat, welche Auswirkungen die eine oder andere Änderung nach sich ziehen wird, ist hier falsch. Ggf. hat man das Glück, dass dann doch mal gesagt dass das „Konsequenz A“ mit sich bringt, aber an B und C wird nicht gedacht und das sind dann meistens die Extrakosten.
Ein Beispiel: Wir hatten uns für einen bestimmten Typ Lichtschächte entschieden, hier hat man uns durchaus gesagt, dass man die teureren nehmen kann, aber Warum das gerade in unserem Fall die bessere Option gewesen wäre, hat man nicht gesagt, nur „die sind teurer und aus Beton“ (Konsequenz A). Basierend auf der Aussage gehe ich als Laie davon aus, dass die anderen aus Plastik auch ihren Job tun werden. Die Entscheidung fiel also auf die Lichtschächte aus Plastik, aber es sieht jetzt absolut unmöglich (Konsequenz B) aus und es wird extra Kosten generieren (Konsequenz C) das jetzt irgendwie hinzubiegen. Das meine ich mit, man wird nicht beraten.
3. Fehler können passieren, aber an der Stelle rate ich dringend jedem dazu einen anderen Architekten zu Rate zu ziehen, der Ihre Wünsche als Bauherr(in) versteht und das auch im Plan erkennt, ob das passt oder nicht. Gerade wenn es um die Begebenheiten des Grundstücks geht und die darauf basierenden Konsequenzen für den Bau.
In unserem Fall fand die Grundstücksbegehung/Ausmessung/Analyse inkl. sich ein Bild von der Umgebung machen vor ca. 1,5 Jahren statt, aber an dem Tag als die Pumpen zur Grundwassersenkung angeschaltet werden sollten vor 6 Monaten fällt Ihnen erst auf, dass das Nachbarhaus keinen Keller hat und sich der Boden senken könnte…
Ein weiteres Problem war Folgendes: wir bauen in einem Hochwassergebiet und das Haus muss dementsprechend 50 cm aus dem Boden, ich als Laie konnte den Plänen des Architekten nicht entnehmen, ob das Haus nun 50 cm aus dem Boden ragte oder nicht, also fragten wir noch mal explizit nach, ob das Haus diese zusätzlichen 50 cm hat…die Antwort war „Ja“ – wir unterschrieben die Pläne und schickten sie zum Amt und was kam heraus – das Haus war nicht 50 cm aus dem Boden. Am Ende mussten wir die Pläne 3 oder 4 x einreichen, weil immer etwas falsch war, deswegen ist es so wichtig einen anderen Architekten über die Pläne schauen zu lassen. Das kostet vielleicht etwas, erspart aber viel Zeit und Ärger und die Pläne sind dann gleich beim ersten Mal richtig.
4. Zum erwähnten Planungsgespräch, dieses führt der Geschäftsführer mit jedem seiner Kunden persönlich durch. Er weiß genau wovon er spricht er kann auch ziemlich gut einschätzen was welche Baubedingungen kosten werden, das Problem entsteht, wenn er es an seine Mitarbeiter abgibt. Da kann es dann auch mal passieren, dass ein Fenster angepasst wird, weil das komisch aussieht (war auf unseren Wunsch so geplant).
5. Was gut funktioniert ist die Rechnungs-und Mahnungsabteilung…
6. Achten Sie darauf, dass feste Datumsangaben gemacht werden. Von „bis wann“ müssen die Pläne fertig sein, bis „ab wann“ ist das Haus fertig und übergeben. Einfach ALLES sollte ein festes Datum haben. Und in dem Zuge, auch direkt festhalten was passiert, wenn ein Datum nicht eingehalten wird (das Wetter kann einem ein Bauvorhaben verschieben, Ämter lassen sich auch gerne Zeit usw. )
7. Ein unabhängiger Gutachter ist ein MUSS.
8. Ihr Bauleiter fühlt sich nicht Ihnen als Bauherr(in) verpflichtet, sondern nur der Firma Wand. Wenn Sie Informationen zu einem Sub-Unternehmer benötigen kann ich nur anraten zur Baustelle zu fahren und den Kontakt so herzustellen. Die Sub-Unternehmer sind zugänglicher, gerade wenn es um Fragen bzw. kleine Zusatzarbeiten geht.
9. Ihre besten „Spione“ sind Ihre neuen Nachbarn.
An dieser Stelle kann ich nur empfehlen, lernen Sie Ihre neuen Nachbarn so schnell wie möglich kennen und sagen Sie Ihnen, dass Sie sich melden sollen, wenn irgendetwas passiert auf der Baustelle. Unseren Spatenstich haben wir vollkommen verpasst, weil uns niemand gesagt hat, dass es losgeht bzw. hier hatte man uns ein falsches Datum genannt. Selbiges bei der Fertigstellung des Dachstuhls, wer also ein Richtfest organisieren möchte sollte sich direkt mit den Zimmerleuten absprechen.
10. Die Entscheidung bei Firma Wand zu bauen basiert natürlich auch auf den Kosten. Machen wir uns nichts vor, wer hier unterschreibt, weiß, dass er kostengünstiger baut, trotzdem aber keine Bruchbude erhält. Die Qualitätsanforderungen werden selbstverständlich alle eingehalten. Das heißt aber nicht, dass man den „Wand-Standard“ hinnehmen muss. Auch hier die Empfehlung, sprechen Sie mit dem jeweiligen Sub-Unternehmer, wie Sie mit Kleinigkeiten Ihr Haus z.B. besser dämmen, besser Beplanken, besser verputzen können.
11. Lassen Sie alle Zusatzarbeiten wie verputzen, streichen, fließen, Boden verlegen raus aus dem Vertrag und organisieren Sie es entweder selbst und lassen Sie sich ggf. ein Nachtragsangebot machen. So bekommen Sie für weniger Geld schönere Fließen/Böden usw.
Ich habe versucht so neutral wie möglich zu schreiben, wenn ich mir aber eine persönliche Note erlauben darf…ich bin froh wenn der Bau beendet ist.