Ich habe bei einem bekannten Franchise-Unternehmen ein Haus zu Festpreis bestellt.
Das ist erst mal gut.
Mehr als diesen Preis kann ich mir kaum leisten.
Weniger gut. Mehrkosten bis zu 10% sind Normal und kaum zu vermeiden ohne Fachkenntnisse.
Meiner Frau und mir wurde vom Verkäufer mitgeteilt, dass keine Mehrkosten entstehen, weil der Preis fest ist und dies zusätzlich durch einen Schutzbund und der nachgeschalteten Versicherung garantiert würde.
Habt Ihr das schriftlich?
Skeptisch habe ich nachgefragt, ob das in meinem Fall auch so ist, und habe einen Lageplan nebst Bodengutachten vorgelegt. Dem Verkäufer schickte ich den Lageplan nebst Bodengutachten per Email und traf mich auch mit ihm vor Ort.
Das war erstmal ganz gut. Gab es dazu eine schriftliche Antwort?
Immer die gleiche Aussage - keine Mehrkosten bei der Gründung - alles im Preis inklusive, er zeigt auf die Festpreisgarantie.
Wer schreibt der bleibt. Hast ein Verhandlungsprotokoll angefertigt?
Nach der Vertragsunterzeichnung nimmt das Bauunternehmen meinen Plan und Bodengutachten und verlangt zunächst erst einmal etwa 10.000 Euro mehr.
Der Versuch Dir Geld aus der Tasche zu ziehen ist ueblich. Da kann man sich aber wehren. Auf keinen Fall zahlen. Sondern der Unternehmer soll Dir erstmal die Mehrkosten begruenden warum genau die nicht enthalten sind. Er hat ja das Gutachten und das Bundesland gekannt.
Die im Vertrag enthaltenen Fundamentkosten sind in meinem Bundesland nun plötzlich regelmäßig nicht realisierbar, es wäre ein Streifenfundament nötig und weitere Kosten.
Wie vor. Das selbe Spiel.
Natürlich zahlt die Versicherung hierfür nicht.
Ja warum auch? Versicherungen sind fuer unvorhersehbare Ereignisse.
Der Verkäufer ist für Nachfragen nicht mehr erreichbar,
Der hat ja seine Deal abgeschlossen.
die Cheffin meint, im Vorfeld kennt man nie alle Kosten.
Das hat Dir doch gesagt, es kommen Mehrkosten auf Dich zu.
Der Verkäufer könne ja keine Angaben zu den Mehrkosten mache. Niemand wisse das. Außerdem wurden bereits Begriffe wie Frostschürze und Verdichtungsnachweis benannt - ich fürchte da kommt noch weiteres auf mich zu, was mich ruinieren würde.
Eine Fachfirma hat das Bodengutachten zu pruefen und wenn dann ein Festpreis vereinbahrt wird, ist das auch einer. Ich vermute es wurde noch nicht mal angefangen zu arbeiten.
Oder ist das Gutachten nicht zutreffend? Dann sollte die Versicherung einspringen, falls das Risiko abgesichert ist. Ansonsten ist das ein originaeres BH Risiko.
Ich bin mir nicht sicher mit der Firma weiter zumachen.
Das kann ich verstehen. Als Laie ist man da schnell Ueberfordert.
Die wollen bei Kündigung 10% zzgl. Kosten.
Kündigung ist das letzte Mittel. Erstmal muessen die Mehrkosten abgewehrt werden.
Weil ich aber kein Kredit bekommen werde käme vielleicht ein Rücktritt wegen fehlender Finanzierung infrage, Kosten blieben jedoch.
Was geht den Unternehmer Deine Finanzierung an? Ja die Kosten bleiben.
Irgendwie fühle ich mich getäuscht um es vorsichtig zu formulieren.
Irgendwie habe ich auch das gefuehl. Nur hilft das Dir nicht. Hier gehoeren Fakten auf den Tisch. Erstmal abwarten wie die auf die Ablehnung der Mehrkosten reagieren. Dann kannst immer noch wegen Taeuchung den Vertrag anfechten. Da bin ich gespannt was der Anwalt dazu sagt.
Ist das legal Bauherren auf diese Weise durch Nichtbauen um Ihr Vermögen zu bringen?
Bauernfaenger gibt es leider. Fordere zur Vertragserfuellung auf. Hast Du einen Zeitplan vereinbahrt mit Vertragsstrafe? Sonst ist das ein zahnloser Tieger.
Hat jemand eine Idee, außer einen Fachanwalt zu konsultieren?
Eine Beratung beim Fachanwalt kann erstmal nicht schaden. Der kennt dann zumindest Alle Unterlagen und weiss was da schief laeuft.
Danke im voraus.