M
Moni258
Hallo liebes Forum,
mein Mann und ich besitzen eine schuldenfreie Immobilie mit hohem Alter die unter Denkmalschutz steht.
Das Gebäude wurde zuletzt in den 70ern bewohnt, damals mit Festbrennstoff (Kamin + kleinere Öfen) geheizt und seit seiner Erbauung um 1750 so ziemlich nie saniert.
Es gibt keine Dämmung, kein Warmwasser, und die elektrische Anlage ist wortwörtlich aus der Vorkriegszeit.
Die Immobilie ist sehr schön, und wir träumen schon lange davon dort auch tatsächlich mal zu wohnen.
Unsere aktuelle Wohnung ist mittlerweile (nach Kind 2) viel zu klein und wir müssen mittelfristig hier raus.
Ich würde hier nun gerne mal die Situation schildern, und habe eigentlich nur eine Kernfrage: ist das vom finanziellen Standpunkt her realistisch?
Die Frage ob man so viel Geld in so eine alte Immobilie stecken sollte (Risiko) ist für uns tatsächlich zweitrangig. Wir sind an sich mutig und sehr verliebt in das Haus.
Infos zu uns
Einkommenssituation
Ein Punkt dazu:
Unterm Strich
Die aktuelle Situation
Grundstück und Immobilie sind wie gesagt bereits bezahlt und Eigentum. Kaufnebenkosten, Maklerkosten etc etc. fallen demnach nicht mehr an.
Wir haben einen Architekten beauftragt zu berechnen was es kosten würde die Immobilie nach (für ein Denkmal) modernem Standard zu sanieren, zu dämmen und energetisch zu ertüchtigen, sodass man darin bequem wohnen kann.
Da die Immobilie recht groß ist (ausgebaut 230m² Wohnfläche, 3.000m² Grundstück) haben wir aufgetragen erstmal nur 2 der 3 Geschosse zu sanieren, und das Dachgeschoss nur vorzubereiten (Sanierung, Dämmung, aber kein Ausbau), vor allem um Kosten zu sparen.
Zusätzlich haben wir weitere Leistungen vom Architekten ausklammern lassen, die wir in Eigenleistung machen wollen:
Mit unserem Eigenkapital hätten wir also einen Finanzierungsbedarf von 600.000€ für die Sanierung.
Von der Bank liegt ein Angebot vor, bei dem wir für diese Summe bis zur Rente monatlich 2.500€ zahlen, aktuell mit 10 Jahren Zinsbindung.
Nun kommt allerdings dazu, dass das Grundstück verwildert ist, Einfriedung nicht vorhanden, das Dachgeschoss wie gesagt nicht ausgebaut wird. Carport wäre perspektivisch interessant, und vielleicht mal ein Gartenhaus. Und natürlich die Eigenleistung. Letzteres ist auch so gewollt da wir uns nicht mehr als 2.500€ monatlicher Rate zutrauen und lieber defensiv kalkulieren, weshalb der Kredit nicht höher sein darf.
Der Architekt ist mit der Planung schon sehr weit und wir haben sogar bereits die Baugenehmigung (inklusive denkmalschutzrechtlicher Genehmigung). Eigentlich sind wir an dem Punkt, dass mit Unterschrift bei der Bank, der Architekt die Ausschreibungen für die Gewerke raus sendet und es los gehen kann.
Gedanken
Der Job meines Mannes ist als Beamter zwar eigentlich recht krisenfest, aber man weiß ja nie was noch kommt und wir haben bei einer Monatlichen Belastung von perspektivisch rund 4.000€ und der Tatsache dass wir noch viele Tausend weitere Euro in das Grundstück und die Immobilie investieren werden müssen einfach Angst, dass wir nicht hin kommen. Zudem bleibt es ja nicht bei den 2.500€ monatlich, sondern dazu kommen noch Wohngebäudeversicherung, Wasser, eventuell höhere Stromkosten, Reparaturkosten, etc.
Also werden es vermutlich realistisch eher über 4.000€ monatlich. Vielleicht 4.500€.
Ein weiterer großer Punkt ist: wie haben aktuell nur die Kostenkalkulation des Architekten: liegt die falsch, was bei der Sanierung eines so alten Objekts durchaus passieren kann, wird es eine Unterfinanzierung und damit sehr kritisch für uns.
Wir haben zwar aktuell bereits einige Tausend Euro in Architekten, Genehmigungen und die Instandhaltung der Immobilie über die letzten Jahre investiert (vermutlich ca. 40.000€), aber könnten jetzt natürlich trotzdem noch sagen: wir leben mit dem Verlust, machen einen Rückzieher und suchen uns einfach eine größere Mietwohnung.
Letzteres ist jedoch ebenfalls schmerzhaft, da wir niemals eine Wohnung finden werden die auch nur ansatzweise unseren Bedürfnissen (4-5 Raum mit kleinem Garten) mit 2 Kindern gerecht wird, und unter 1.500€ monatlich (vermutlich eher 2.000€ monatlich) liegen wird. Mit unserem derzeit sehr alten Mietvertrag und 900€ monatlich sind wir absolut verwöhnt.
Nun also die Frage: was sagt ihr dazu? Ist die Rechnung und Finanzierung realistisch?
Gibt es irgendwelche offensichtlichen größeren Punkte die wir übersehen haben?
Liebe Grüße,
Moni
mein Mann und ich besitzen eine schuldenfreie Immobilie mit hohem Alter die unter Denkmalschutz steht.
Das Gebäude wurde zuletzt in den 70ern bewohnt, damals mit Festbrennstoff (Kamin + kleinere Öfen) geheizt und seit seiner Erbauung um 1750 so ziemlich nie saniert.
Es gibt keine Dämmung, kein Warmwasser, und die elektrische Anlage ist wortwörtlich aus der Vorkriegszeit.
Die Immobilie ist sehr schön, und wir träumen schon lange davon dort auch tatsächlich mal zu wohnen.
Unsere aktuelle Wohnung ist mittlerweile (nach Kind 2) viel zu klein und wir müssen mittelfristig hier raus.
Ich würde hier nun gerne mal die Situation schildern, und habe eigentlich nur eine Kernfrage: ist das vom finanziellen Standpunkt her realistisch?
Die Frage ob man so viel Geld in so eine alte Immobilie stecken sollte (Risiko) ist für uns tatsächlich zweitrangig. Wir sind an sich mutig und sehr verliebt in das Haus.
Infos zu uns
- 35 / 32 Jahre, wohnen in Thüringen
- 2 Kinder (1 Jahr, 3 Jahre), Familienplanung abgeschlossen
- angestellte Ingenieurin, unbefristet & Beamter auf Lebenszeit
- derzeit arbeiten beide Vollzeit, perspektivisch möchten wir jedoch etwas kürzer treten, falls möglich
Einkommenssituation
- Netto aus Arbeitsverhältnissen zusammen monatlich ca. 7950€
- Kindergeld 510€
- 40.000€ Eigenkapital, alles für das Haus einsetzbar
Posten | Wert | Bemerkungen |
Miete (warm) | 900€ | |
Kinderbetreuung | 700€ | Kita + Essensanbieter |
Strom | 100€ | |
Sparrate | 100€ | |
Lebensmittel / Tageseinkäufe | 550€ | |
KFZ | 300€ | Diesel + Versicherung |
Versicherungen | 100€ | |
Internet | 20€ | |
Freizeit / Hobbys | 300€ | |
Anschaffungen | 400€ | Kleidung, Elektronik, Küchengeräte, etc. |
Reisen / Sonstiges | 400€ | |
Summe | 3870€ |
Ein Punkt dazu:
- falls wir in das Haus umziehen könnte ggf. noch ein zweites Auto nötig werden, da wir derzeit in der Stadt wohnen, die Immobilie jedoch auf dem Land ist
Unterm Strich
Posten | Wert |
Einkommen | +8460€ |
Ausgaben | -3870€ |
Summe | 4590€ |
Summe ohne Miete | 5490€ |
Die aktuelle Situation
Grundstück und Immobilie sind wie gesagt bereits bezahlt und Eigentum. Kaufnebenkosten, Maklerkosten etc etc. fallen demnach nicht mehr an.
Wir haben einen Architekten beauftragt zu berechnen was es kosten würde die Immobilie nach (für ein Denkmal) modernem Standard zu sanieren, zu dämmen und energetisch zu ertüchtigen, sodass man darin bequem wohnen kann.
Da die Immobilie recht groß ist (ausgebaut 230m² Wohnfläche, 3.000m² Grundstück) haben wir aufgetragen erstmal nur 2 der 3 Geschosse zu sanieren, und das Dachgeschoss nur vorzubereiten (Sanierung, Dämmung, aber kein Ausbau), vor allem um Kosten zu sparen.
Zusätzlich haben wir weitere Leistungen vom Architekten ausklammern lassen, die wir in Eigenleistung machen wollen:
- Putzen innen und außen
- Fliesen / Laminat verlegen
- Malern
Mit unserem Eigenkapital hätten wir also einen Finanzierungsbedarf von 600.000€ für die Sanierung.
Von der Bank liegt ein Angebot vor, bei dem wir für diese Summe bis zur Rente monatlich 2.500€ zahlen, aktuell mit 10 Jahren Zinsbindung.
Nun kommt allerdings dazu, dass das Grundstück verwildert ist, Einfriedung nicht vorhanden, das Dachgeschoss wie gesagt nicht ausgebaut wird. Carport wäre perspektivisch interessant, und vielleicht mal ein Gartenhaus. Und natürlich die Eigenleistung. Letzteres ist auch so gewollt da wir uns nicht mehr als 2.500€ monatlicher Rate zutrauen und lieber defensiv kalkulieren, weshalb der Kredit nicht höher sein darf.
Der Architekt ist mit der Planung schon sehr weit und wir haben sogar bereits die Baugenehmigung (inklusive denkmalschutzrechtlicher Genehmigung). Eigentlich sind wir an dem Punkt, dass mit Unterschrift bei der Bank, der Architekt die Ausschreibungen für die Gewerke raus sendet und es los gehen kann.
Gedanken
Der Job meines Mannes ist als Beamter zwar eigentlich recht krisenfest, aber man weiß ja nie was noch kommt und wir haben bei einer Monatlichen Belastung von perspektivisch rund 4.000€ und der Tatsache dass wir noch viele Tausend weitere Euro in das Grundstück und die Immobilie investieren werden müssen einfach Angst, dass wir nicht hin kommen. Zudem bleibt es ja nicht bei den 2.500€ monatlich, sondern dazu kommen noch Wohngebäudeversicherung, Wasser, eventuell höhere Stromkosten, Reparaturkosten, etc.
Also werden es vermutlich realistisch eher über 4.000€ monatlich. Vielleicht 4.500€.
Ein weiterer großer Punkt ist: wie haben aktuell nur die Kostenkalkulation des Architekten: liegt die falsch, was bei der Sanierung eines so alten Objekts durchaus passieren kann, wird es eine Unterfinanzierung und damit sehr kritisch für uns.
Wir haben zwar aktuell bereits einige Tausend Euro in Architekten, Genehmigungen und die Instandhaltung der Immobilie über die letzten Jahre investiert (vermutlich ca. 40.000€), aber könnten jetzt natürlich trotzdem noch sagen: wir leben mit dem Verlust, machen einen Rückzieher und suchen uns einfach eine größere Mietwohnung.
Letzteres ist jedoch ebenfalls schmerzhaft, da wir niemals eine Wohnung finden werden die auch nur ansatzweise unseren Bedürfnissen (4-5 Raum mit kleinem Garten) mit 2 Kindern gerecht wird, und unter 1.500€ monatlich (vermutlich eher 2.000€ monatlich) liegen wird. Mit unserem derzeit sehr alten Mietvertrag und 900€ monatlich sind wir absolut verwöhnt.
Nun also die Frage: was sagt ihr dazu? Ist die Rechnung und Finanzierung realistisch?
Gibt es irgendwelche offensichtlichen größeren Punkte die wir übersehen haben?
Liebe Grüße,
Moni