Finanzierung - Sanierung Altbestand mit hohen Kosten: Realistisch?

4,80 Stern(e) 5 Votes
Zuletzt aktualisiert 18.01.2025
Sie befinden sich auf der Seite 8 der Diskussion zum Thema: Finanzierung - Sanierung Altbestand mit hohen Kosten: Realistisch?
>> Zum 1. Beitrag <<

A

Arauki11

Auch mit zwei Kleinkindern. Das geht, ist zwar anstrengend, krass, etc., aber es geht und hat viele erfüllende Momente (für die ganze Familie).
Ob die zwei Kleinkinder das wirklich als erfüllend betrachten werden sie dann sagen, wenn sie sprechen können ?
Ein Bekannter von uns hat sein Haus verkauft und sich einen Dreiseitenhof gekauft, den er schick umbauen wollte. Ich erinnere mich an seine Pläne mit den Pferden dort etc., was mit wirklich auch gefallen hat.
Er wohnt nun dort aber dem Weg dorthin ist ihm offenbar das Geld ausgegangen und er wohnt dort jetzt anders. Dennoch wohnen sie dort und sind bzw. wirken völlig zufrieden und alleine darum geht es ja. Die Kinder sind aber aus dem Haus bzw. wohnen teilw. nun wieder bei ihnen.
Für mich wäre das hier keine Option, denn nach dem Umbau einen erheblicher geringeren Wert zu besitzen müsste auf der Pro Seite dann aber wirklich maximale und ganz besondere Gründe bieten, warum ich das machen sollte.
Tatsächlich müsste man das Anwesen auf Bildern sehen, damit Jeder seine hier getroffene Aussage auch wirklich einordnen kann. Genauso müsste man die wirklich vorhandene Fähigkeit und Wille zur dauerhaften Erbringung von Eigenleistung für sich bewerten.
Ich habe den Ausbau eines solchen Gebäudes mal live miterlebt und bin dann dort auch eingezogen, das war aber wirklich ein Prachtstück in einem Schloßgarten gelegen und keinesfalls weniger wert danach.
Der Besitzer hat eine kleine Baufirma, machte das mit 1-2 Mann irgendwie nebenbei und kannte daher alle möglichen Leute und hatte alle erdenklichen Materialien irgendwo liegen von einem anderen Bau oder Kauf etc., um das nebenbei als Projekt umzusetzen.
Als reiner Privatmann und noch mit zwei kleinen Kindern und den Gedanken, meine Arbeitszeit einmal reduzieren zu wollen würde ich das so nicht wollen.
Wie so oft spielt der Kontext die wichtigste Rolle, welcher dieses Projekt zum Lebenstraum werden lassen können wie auch zum Lebensdrama mit schlimmen Folgen. Ich würde mir den worstcase an dauerhafter Arbeitsleistung vorstellen auch mit finanziellen Druck und vielerlei Enttäuschungen auch für die Familie. Wenn ich genau dieses Objekt dann immer noch will dann würde ich es tun, aber nur dann und wenn ich für mich keine Zweifel mehr hätte.
Der Unterschied bei diesem Projekt ist, dass Du nicht auf halber Strecke aussteigen kannst oder Du es bei privaten Veränderungen eben nicht wirklich angemessen weiterverkaufen kannst, um Dein Leben möglicherweise neu zu ordnen.
 
wiltshire

wiltshire

Die haben zwei Kleinkinder, wie stellst du dir das vor?
Die armen Kinder
Das kann ich mir sehr gut vorstellen, da ich diese Konstellation von einer Freundin gut kenne, im Laufe des Do-it-youtself - Projektes erhöhte sich die Kinderzahl von 3 auf 8. Keines dieser Kinder könnte man auch nur im Ansatz als "armes Kind" bezeichnen, wenngleich die Finanzierung des Projektes immer wieder Überraschungen und Rückschläge (inklusive einem Brandschaden in einem soeben fertiggestellten Bereich).
Für mich und meine Familie wäre das aufgrund meiner persönlichen Haltung zu handwerklichen Großprojekten (Disziplin, Durchhaltevermögen, Freude an Tätigkeit) nichts, aber ich mache mich da nicht zum Maßstab.
Ja, das ist vermutlich das größte Problem und logischerweise kann hier dazu keiner eine fundierte Aussage treffen.
Bei so einem Projekt machst Du eine Kalkulation - wissend, dass diese nicht 1:1 aufgehen wird. Die Unsicherheit erfordert je nach Finanzlage mehr oder weniger Mut und Selbstvertrauen. Vieles lässt sich durch ein Mehr an Eigenleistung kompensieren. Manches eben nicht. Die Verantwortung für die Kalkulation liegt beim Bauherrn, denn der trifft die Entscheidungen. Wer den Architekt verantwortlich machen will begeht ebenso einen Fehler wie der, der den Steuerberater für die eigenen Finanzen verantwortlich macht. Bauen ist was für Erwachsene, die bereit sind für die Folgen der eigenen Entscheidungen einzustehen. Wer "kindliches" Vollkasko denkt und dazu neigt, die Schuld bei anderen zu suchen wird zwangsläufig Probleme bemommen - und das bei so einem Renovierungsprojekt noch mehr als beim Neubau.
Wir mussten uns auch echt viel anhören und eine der größeren Herausforderungen war es, da stabil zu bleiben und die anderen einfach reden zu lassen.
Das ging uns beim Neubau auch so - das ist so lange egal wie man nicht angefeindet wird. Letzteres lässt sich aber ganz gut kommunikativ vermeiden. Wer aus der Reihe tanzt hat und sagt "Die anderen sind mir egal" provoziert. Wer aus der Reihe tanzt und in Kommunikation bleibt, wird als willkommene Abwechslung integriert oder zumindest in Ruhe gelassen. Es ist nicht das Projekt, welches Anstoß findet, sondern die durchführenden Menschen und ihr Verhalten.
Wie so oft spielt der Kontext die wichtigste Rolle, welcher dieses Projekt zum Lebenstraum werden lassen können wie auch zum Lebensdrama mit schlimmen Folgen. Ich würde mir den worstcase an dauerhafter Arbeitsleistung vorstellen auch mit finanziellen Druck und vielerlei Enttäuschungen auch für die Familie. Wenn ich genau dieses Objekt dann immer noch will dann würde ich es tun, aber nur dann und wenn ich für mich keine Zweifel mehr hätte.
Das kann ich zu 100% unterschreiben.
 
M

Moni258

Ganz ehrlich? Nach der Beschreibung inklusive der Deckenhöhe wäre das auch schon seit Jahren mein Plan gewesen.
So viel Geld in so ein Objekt wegen Liebhaberei zu versenken, wäre nicht meins.
Ja, und das ist auch absolut nachvollziehbar.
Man merkt schon dass es hier viele unterschiedliche Meinungen gibt und die "Kritiker" haben ja keine unbegründete Kritik.
Die Diskussion hier ist für mich jedenfalls sehr spannend und ich bin dankbar für alle ehrlichen Meinungen. Sei es pro oder kontra.

Natürlich ist dieser Wunsch ein solches Objekt zu restaurieren rein rational nicht zu erklären. Es gehört ein wenig romantische Verklärtheit und sicher auch ein wenig Naivität (manche nennen es Mut) dazu sowas trotzdem zu machen.
Wir denken nochmal intensiv drüber nach, aber gerade solche Beiträge wie die von @CornforthWhite treffen ziemlich gut in meine, bzw. unsere Gefühlslage und bestärken uns mehr, als dass uns die Gegenstimmen entmutigen:

Wahrscheinlich ist das Typsache. Manche sehen in einem solchen Projekt nur Schweiss, Dreck, zugige Fenster, klemmende Türen, unebene Böden und ein Geldgrab. Andere sehen Abenteuer, Lebensaufgabe, die Bewahrung historisch wertvoller Substanz. Meine Familie war da immer von der "Romantikerfraktion", die TE ist das ihren Beiträgen nach zu urteilen auch. Meiner Erfahrung nach fällt der Apfel da oft nicht weit vom Stamm, also würde ich jetzt nicht davon ausgehen, dass das alles nur ein großes Leiden für die Kinder wird.
Hundertprozentige Garantien für das Gelingen und die Erfüllung von eigenen Wünschen innerhalb der eigenen finanziellen Möglichkeiten gibt einem bei so einem Projekt sicher niemand. Ich habe alle Bedenken und Gegenargumente gelesen, nachvollzogen und verstanden. Natürlich kann man auch mit deutlich weniger Risiko bauen. Das ist klar. Klar ist auch, dass sicher viel Frust auf uns zu kommen wird, vielleicht auch mal eine Zeit voller Zweifeln und schlechter Stimmung. Aber zumindest heute, jetzt, schreckt uns dieser Gedanke nicht ab.

Die Kernfrage war für uns vor allem die finanzielle Machbarkeit. Die ist zwar immer noch nicht abschließend beantwortet, aber die Diskussionen und Beiträge zu lesen hilft uns auf jeden Fall weiter. Wie bereits vorab gesagt, fehlen hier natürlich extrem viele Details um das tatsächlich gut bewerten zu können. Das erwarten wir deshalb auch von niemandem.

Bei so einem Projekt machst Du eine Kalkulation - wissend, dass diese nicht 1:1 aufgehen wird. Die Unsicherheit erfordert je nach Finanzlage mehr oder weniger Mut und Selbstvertrauen. Vieles lässt sich durch ein Mehr an Eigenleistung kompensieren. Manches eben nicht. Die Verantwortung für die Kalkulation liegt beim Bauherrn, denn der trifft die Entscheidungen.
Auch das ist logisch für uns. Das Risiko tragen wir selbst. Wir haben und hatten auch nie den Hintergedanken hier den Architekten oder jemand anderes in die Verantwortung zu ziehen. Klar wäre es wünschenswert wenn die Kalkulation dann auch zumindest einigermaßen hin kommt, damit man weiß woran man ist. Aber auch hier gilt wieder: keine Garantien.
 
Zuletzt aktualisiert 18.01.2025
Im Forum Liquiditätsplanung / Finanzplanung / Zinsen gibt es 3164 Themen mit insgesamt 69434 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Finanzierung - Sanierung Altbestand mit hohen Kosten: Realistisch?
Nr.ErgebnisBeiträge
1Eigenleistung: Feststellen der Restfeuchte 10
2Haus-Kalkulation teurer als erwartet. Ist diese realistisch? 21
3Eigenleistung - Was lässt sich bei der Bank gut verkaufen? 64
4Schlüsselfertig vs. bezugsfertig, Eigenleistung 17
5"Bezugsfertig" - Haus-Kosten einschätzen mit Eigenleistung 18
6Welche Leistung lohnt sich als Eigenleistung 67
7Förderung Materialien bei Eigenleistung 19
8Kalkulation Streifenfundament für einen Bungalow 33
9Heizkörper im Neubau? 13
10Kosten bei Erbe, Abriss, Neubau 15
11Neubau 36,5 Porenbeton dämmen? 60
12Was lässt einen Neubau teuer werden? 20
13Neubau: Betondecke im EG verputzen lassen 18
14Neubau Kfw70 Fußbodenheizung und Fliesen 11
15Wie wird bei einem Neubau die Höhe der Grundschuld festgelegt? 14
16Elektrik für Smarthome Neubau vorbereiten 17
17Kalte Ecken im Neubau noch zeitgemäß? 13
18Neubau mit Kalksandstein + WDVS - Kritik?! 32
19Wände im Neubau verputzen oder Vlies? 16
20BAFA Förderung Luft-Wasser-Wärmepumpe bei Neubau - Wie läuft das ab? 30

Oben