Fußbodenheizung im Altbau, nachträgliche Ausführung

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littlebird

Hallo,

da wir noch auf der Suche nach einer Wohnung bzw. einem Haus sind, möchte ich mich allgemein über die nachträgliche Installation einer Fußbodenheizung schlau machen.

1. ist eine nachträgliche Fußbodenheizung überhaupt sinnvoll, wenn eine bestehende Gasheizung mit Heizkörpern vorhanden ist? Wenn ein Garten vorhanden ist, macht es Sinn eine Luftwärmepumpe zu machen, insbesondere bei den Altbauten, die grundsätzlich nicht sehr gut gedämmt sind? Ist Gasheizung für eine Luftwärmepumpe geeignet?

2. da die Altbauten in der Regel eine geringe Raumhöhe haben, mache ich mir Sorgen, ob die Dämmung am Boden + Fußbodenheizung nicht zu viel Platz beansprucht und dann Probleme mit der Türhöhe verursacht. Welche Möglichkeiten gibt es für die Türen, müssen diese einfach kleiner sein?

3. Kann die Verteilung für die Fußbodenheizung im Untergeschoss erfolgen oder gibt es dann zu lange Strecken für die Fußbodenheizung im Haus?

4. Da es sich um eine Nachrüstung handelt, wie kompliziert ist es, einen vertikalen Schacht für die Fußbodenheizung zu bauen, zum Beispiel für drei Geschosse (Erdgeschoss, 1. OG und 2. OG)? Darf dafür den Schornstein genutzt werden?

Danke!
 
N

Nice-Nofret

1. es kommt darauf an
2. Türen kürzen... geeignet für Appenzeller und andre zukurz gekommene
3. Ja, kann im Heizraum installiert werden.
4. kommt darauf an
 
D

Deliverer

1: Ja. Ggf. ergänzt durch Deckenheizung und Wandheizung, wo sinnvoll. Wenn, dann gleich richtig, da die Fußbodenheizung nur in Verbindung mit Wärmepumpenumrüstung gefördert wird. Wenn es nicht Hochgebirge ist, ist Luft-Wasser-Wärmepumpe durchaus sinnvoll. Kältemittel R290. Zusätzlich Dämmen wäre außerdem anzuraten. Dach und Keller auf jeden Fall. Außenwand und Fenster hängt stark vom Bestand ab, wie wichtig das ist. Berechnen Ingenieubüros oder (gute) Energieberater.
Und ja, Fußbodenheizung nachrüsten lohnt sich: Im ungedämmten Altbau (im Schnitt aus den 70ern) habe ich dadurch sehr wärmepumpenfreundliche 36° Vorlauftemperatur bei NAT -10° erreicht.

2: Es gibt Systeme mit geringeren Aufbauhöhen - kosten aber halt etwas mehr. Habe ich erst letztes Jahr eingebaut, aus genau dem Grund (mehr Details gerne per PM). Manchmal kann es auch statisch sinnvoll sein, nicht 8 sondern 5 cm Estrich zu haben. Je nachdem muss man nicht darunter dämmen. Man kann auch von unten her den Keller dämmen. Zischen EG und OG ist es eh egal, da die Wärme im schlimmsten Fall nach unten geht. Und ja, Türen kann man kürzen.

3: Für gewöhnlich geht man direkt aus dem Heizungsraum möglichst gleich direkt ganz nach oben und zweigt von dort einen Heizkreisverteiler pro Stockwerk ab. Die Verteilung auf die einzelnen Räume läuft dann im Estrich, parallel zu den Heizschleifen. Gerne wird auch ein Flur genutzt, durch den alles geht. Der braucht dann ggf. gar keinen eigenen Kreis mehr, der eh meist zu klein wäre.

4: Alte Steigleitungen ersetzen (auch Heizkörper wurden von unten nach Oben geführt), alten Kamin geht vielleicht auch. Da gehen übrigens auch gut die Leitungen von der Photovoltaik durch. Und die Rohre der Lüftungsanlage. ;-). Die alten Nischen von Heizkörpern unter den Fensterbrettern bieten auch manchmal Flexibilität. Entweder für Steigleitungen oder für die Heizkreisverteiler.

Viel Erfolg!
 
11ant

11ant

da wir noch auf der Suche nach einer Wohnung bzw. einem Haus sind, möchte ich mich allgemein über die nachträgliche Installation einer Fußbodenheizung schlau machen.
Da zäumt Ihr das Pferd aber arg von hinten auf. Abgesehen davon, daß man erst bei konkreten Objekten erörtern kann, wie man am besten was daraus macht: wollt Ihr ernsthaft das Objekt danach aussuchen, wie gut sich eine Fußbodenheizung dort nachrüsten ließe ?
insbesondere bei den Altbauten, die grundsätzlich nicht sehr gut gedämmt sind
... wird sich genau das durch gesetzliche Nachrüstpflichten relativieren.
einen vertikalen Schacht [...] Darf dafür den Schornstein genutzt werden?
Eure Vorstellungen bewegen sich auf einem Naivitätsniveau, das von eigener Einmischung in Technik-Planungsprozesse abraten läßt.
 
D

Deliverer

Ach komm @11ant, ich war vor Neu- und Umbau auch noch naiver und dümmer. Irgendwo muss man ja mal anfangen. Und dass man sich überhaupt die Gedanken des TE macht, zeugt doch von Weitsicht.
Und ja, tatsächlich würde ich ein Haus durchaus danach aussuchen, ob es Fußbodenheizung hat, oder ob diese nachrüstbar ist. Perspektivisch wird jedes haus mit Wärmepumpe beheizt, und dann ist der Faktor "Fläche" unheimlich relevant für die Folgekosten. Außerdem ist es ein Komfortgewinn, der mMn. nicht mit Gold aufzuwiegen ist.
 
11ant

11ant

Ach komm @11ant, ich war vor Neu- und Umbau auch noch naiver und dümmer. Irgendwo muss man ja mal anfangen. Und dass man sich überhaupt die Gedanken des TE macht, zeugt doch von Weitsicht.
Weitsicht ist besser als Dumpfheit, da gehe ich mit, aber dann hört es auch auf: hier zeugen unzählige Threads von Leuten, die sich von Erzählungen wie überumfassend informiert man als Bauherr sein müsse, an den Rand des Wahnsinns haben treiben lassen. Ich kenne haufenweise Leute mit den vor fünfzig Jahren noch üblichen aus heutiger Sicht unglaublichen Lowtech-Häusern, die gesund und munter auf die Achtzig zugehen, ohne jemals Heizkesseldatenblätter verglichen zu haben.
Und ja, tatsächlich würde ich ein Haus durchaus danach aussuchen, ob es Fußbodenheizung hat, oder ob diese nachrüstbar ist.
Erfahrungsgemäß können Gebrauchtimmobilien in mehr als siebenunddrölfzig Aspekten in die Gefahr einer Kompromißnähe geraten - dennoch ausgerechnet dieses Detail zur "Masterfrage" zu machen, hätte Thööölke wohl mit "Risiko" kommentiert ;-)
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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