Gespartes tilgen o. sparen? + Zinssatz sichern

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Bauherren2014

Für jemanden, der Zinssicherheit möchte, kann es unter Umständen Sinn machen, einen Teil oder die gesamte Restschuld mittels Bausparer abzusichern. Hier müssen aber alle Kosten verglichen werden und man muss im Zweifelsfall auch damit leben können, in Summe mehr zu zahlen.

Aber: Wer flexibel sparen will, für den ist der Bausparvertrag nicht das richtige, aus den von Musketier genannten Gründen. Dann tatsächlich lieber Sondertilgen.
 
B

baumann2013

Das kann gründlich schiefgehen. Selbst wenn du die Mindestsparrate erreicht hast, heißt das noch lange nicht, dass der Bausparvertrag zuteilungsreif ist.
Für die Zuteilung muß die Bewertungszahl eine entsprechende Größe erreicht haben. Durch Verschiebung der Einzahlungen kann es dann sein, dass diese Bewertungszahl noch nicht groß genug ist. Dann hast du dein Geld im Bausparer stecken, kannst ihn aber noch nicht einsetzen.
Da Bausparkonstrukt muß man verstehen.
Mit dem Punkt Bewertungszahl hast Du recht.

Dazu ein Beispiel: Man hat für den Ablöse-Bausparvertrag eine monatliche Sparrate von 400,00 EUR vereinbart. Ich muss aber in 2 Jahren beispielsweise durch Elternzeit Einkommenseinbußen in Kauf nehmen, weshalb ich für 12 Monate die Sparrate auf 100,00 EUR p.M. reduziere. Nun fehlen also insgesamt 3.600,00 EUR (12 x 300,00 EUR). Dann genügt es für eine ausreichend hohe Bewertungszahl und somit rechtzeitige Zuteilung nicht, den Betrag später per Einmalzahlung oder durch Erhöhung der ursprünglich vereinbarten Sparrate von 400,00 EUR „nachzuholen“. Denn die Bausparkasse hat ja dann mit dem Geld kürzer „gearbeitet“ und somit wird vermutlich die für die Zuteilung nötige Bewertungszahl nicht erreicht.

Man kann das ein bisschen mit einer privaten Rentenversicherung vergleichen (bitte nicht steinigen, ist nur ganz grob ;-) ). Es ist immer besser, schon in jungen Jahren (also früher) mit den Beiträgen zu beginnen, als erst in höherem Alter damit anzufangen (hier mal den Altersab-/zuschlag + sonstige Kosten unberücksichtigt gelassen). Auch hier kann bei ersterer Variante das Geld länger „arbeiten“ und führt damit schneller zum Ziel (= analog rechtzeitige Zuteilung Bausparvertrag).

Aber, um auf den Bausparvertrag zurückzukommen: Mit dem Bausparvertrag bin ich bei den Raten so flexibel, dass ich nicht erst bei der Bank eine Tilgungsänderung beantragen muss oder den Mindestbeitrag der Sondertilgung ansparen muss (oftmals mindestens 1 oder 2 T€ p.a.), um diese einmalig im Jahr nutzen zu können.

Die Flexibilität will ich der Variante Annuitätendarlehen mit Sondertilgung-Möglichkeit nicht absprechen. Es ist tatsächlich eine Glaubensfrage, für welche Variante man sich entscheidet. Richtig ist natürlich, dass man beide Varianten genau verstehen muss, um sich entscheiden zu können. Für mich überwiegt der Vorteil bei der Bausparvertrag-Variante eindeutig die ABSOLUTE Planungssicherheit vom Anfang bis Ende der Finanzierung (natürlich nur, wenn die Bausparsumme genau passend ist zur Restschuld des Annuitätendarlehens zum Zinsbindung-Ende). Und trotzdem ist man absolut flexibel. Wie bei allen Konstrukten mit Sonderzahlungen (z.B. wie Du Deine Finanzierung mit den Sondertilgung aufgebaut hast), gehört so oder so Zahlungsdisziplin dazu.

Für einen Bausparvertrag spricht auch noch, dass man eine nicht ausgenutzte Sondertilgung für ein Jahr „verloren“ hat und diese somit nicht auf die Folgejahre draufschlagen kann.
 
B

baumann2013

Für jemanden, der Zinssicherheit möchte, kann es unter Umständen Sinn machen, einen Teil oder die gesamte Restschuld mittels Bausparer abzusichern. Hier müssen aber alle Kosten verglichen werden und man muss im Zweifelsfall auch damit leben können, in Summe mehr zu zahlen.
Aktuell bietet nahezu jede Bausparkasse kostentransparente Bausparvertrag an --> z.B. ausschließlich eine Abschlussgebühr aber sonst komplett ohne Kosten (Kontogebühr, Darlehensgebühr etc.).

Aber: Wer flexibel sparen will, für den ist der Bausparvertrag nicht das richtige, aus den von Musketier genannten Gründen. Dann tatsächlich lieber Sondertilgen.
Und das stimmt eben nicht aus den in meinem letzten Post genannten Gründen. Die Flexibilität ist bei der Bausparvertrag-Variante immer höher. Die Variante ohne Bausparvertrag kann von den Gesamtkosten her natürlich günstiger sein.
 
Koempy

Koempy

Kostensicherheit hat man eher, wenn man eine längere Zinsbindung hat. Wenn man nur 10 Jahre hat, muss man den Zins nehmen, der aktuell am Markt ist, oder die einem die Bank vorgibt.

Bei einer längeren Bindung, ist man ab dem zehnten Jahr flexibel und kann entscheiden, ob man weiter zahlt oder umschuldet.

Ansonsten hätte man 10 Jahren eine riesige Restschuld. Egal ob Bausparvertrag oder nicht. Der Betrag ist weitaus höher, wenn man eine Bausparvertrag hat. Und umso niedriger die Restschuld, umso bessere Konditionen bekommt man wieder von der Bank.
 
B

Bauherren2014

@baumann2013: Ich will den Bausparvertrag gar nicht schlecht reden. Wir haben auch einen, der nach der Zinsbindung vielleicht einen Teil der Restschuld ablösen wird, der hat allerdings schon vor der Finanzierung bestanden. Er bietet uns noch eine zusätzliche Sicherheit. Ob wir den Rest dann zu 4,5,6 oder 7% umschulden müssen, kann uns dann ziemlich egal sein. Es kann uns höchstens ärgern, wird uns aber nicht in den Ruin treiben.

Mal für eine überschaubare Zeit die Rate des Bausparvertrag heruntersetzen, wird sicherlich gehen, wenn gesichert ist, dass eben zu entsprechender Zeit die Zuteilungsreife erreicht wird. Aber flexibles Besparen nach dem Motto: " Diesen Monat wird es mal soviel und nächsten Monat mal nichts, weil die und die Ausgabe ansteht.." kann eben aber auch ganz schnell nach hinten losgehen. Und in einem solchen Falle würde ich das Geld lieber bei mir behalten und meinetwegen damit sondertilgen, wenn ich das möchte und kann.
Übrigens: Bei unserer finanzierenden Bank gibt es keine Mindestsondertilgung. Wie das bei anderen Banken ist, weiß ich aber nicht.

Entsprechend ist das Fazit wie immer:
Es kommt immer auf die individuelle Risikobereitschaft bzw. das Sicherheitsbedürfnis, natürlich abhängig von der finanziellen Lage, des Einzelnen an.
Was für den einen gut ist, muss für den anderen noch lange nicht sinnvoll sein.

In diesem Sinne... :-)
 
B

Bauexperte

Hallo,

Was anderes war in der Großstadt ohne Geld einfach nicht drin.
Das stimmt schlichtweg nicht. Als Du ein Kind warst, gab es via Caritas, Rotes Kreuz oder ASB Ferien für sehr kleines Geld, auch schon etliche Städte/Kommunen und Gemeinden, welche Ferienfreizeiten für Daheim gebliebene Kinder angeboten haben.

Das hat sich auf mein jetziges Leben vor allem so ausgewirkt, daß ich absolut ungern irgendwohin fahre (und dann auch noch bezahlen?). Dafür lege ich aber allergrößten Wert drauf, daß mein Alltag und mein Zuhause perfekt auf meine Bedürfnisse eingerichtet sind. Hat man meiner Ansicht nach mehr von, als sich 48 Wochen des Jahres zu quälen und dafür 4 Wochen für teuer Geld Halligalli zu machen. Die Erholung hält dann, wie man gut bei anderen sehen kann, ja leider auch nicht sehr lange vor.
Jeder Mensch braucht die "kleine Flucht" aus dem Alltag: das kann ein Ausflug an das nächstgelegene Gewässer sein, die Datscha oder auch ein Familienbesuch, wenn die Familienverbände stimmen. Es "muß" mitnichten ein Urlaub sein, welcher ganzjährig über ein Dauerschuldverhältnis abgestottert wird. 365/Jahr die ewig gleichen Wände und Gesichter kann einen nur in den Irrsinn treiben; abseits dessen, daß sich der eigene Horizont zunehmend an einer Stelle einpendelt :(

Du scheinst, wenn ich Deine Beiträge richtig deute (was anderes ist kaum möglich) keine sonderlich schöne Kindheit gehabt zu haben. Wobei ich an dieser Stelle darauf hinweisen möchte, daß ich "schön" nicht mit "finanziell unabhängig" verstanden wissen will.

Übrigens fahren auch sonstige Bekannte und Verwandte die ich so habe, nie oder so gut wie nie in den Urlaub. Nur in den "Medien" liest man dann doch erstaunt, daß Urlaub anscheinend für viele Leute Standard ist. Tja, so unterschiedlich können Lebensweisen sein.
Andere Menschen selbiger Meinung als Verstärkung des eigenen Arguments heranzuziehen war noch nie sonderlich erfolgreich.

Im Gegenteil, verglichen mit ihm bin ich noch ein Reisefuchs. Die wenigen Gelegenheiten, wo ich ins Ausland "mußte", hab ich ihn mitgenommen. Es war jeweils anstrengend und ohne ihn hätte ichs gar nicht ertragen.
Du bist Dir also alleine - auch nur temporär - nicht selbst genug ...

Aber im Nachhinein wars schon jedes Mal ein Erlebnis gewesen, an das man sich irgendwie gern erinnert - paradox!
Das ist nicht paradox. Damit ist jedoch bewiesen, daß Du Dir innerlich etwas vormachst. Deine Seele - anders kann ich es nicht bezeichnen - straft Dich Lügen ;)

Nur für den Traum von den eigenen 4 Wänden arbeiten, wohlmöglich noch als Erbe für den Nachwuchs hegen und pflegen, Jahrein und - aus der ewig gleichen Trott - da frage ich Dich ernsthaft: willst Du nicht mal so was wie leben in Deine Überlegungen einbeziehen?

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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