da spricht ja schon die Arroganz der Priveligierten: du hast einen Job bei dem du arbeitest und der entsprechend entlohnt wird. Das trifft schon mal nicht auf die Mehrheit der arbeitenden Menschen zu. Du hast zu deinem Einsatz einfach Rückenwind durch Geschlecht, Geburtsort, kulturelle Gegebenheiten und noch ein paar andere komplexer Faktoren. Das haben die wenigsten, auch in diesem Land nicht.
Die alte Leier: ich arbeite (hart), also lasse ich es mir auch gut gehen, funktioniert halt nur, weil andere, die genaus hart oder sogar härter arbeiten, eben nicht ein ebenso grosses Stück vom Kuchen abgekommen. Der Kuchen lässt sich nicht in zwei Stücke teilen die jeweisl größer als die Hälft sind. Und du hast anscheinend die größere Hälfte gegriffen und bekommen. Schön für dich. Schön für die (Um-)welt wäre wenn du dir dessen bewust bist und dementsprechen demütig durch die Welt laufen würdest.
Deshalb muss es einem nicht schlecht gehen, man muss nicht auf allen Luxus verzichte.
Verzichten auf die platte "ich arbeite hart" -Denke wäre schon ein grosser Gewinn/
Entschuldigt, ich bin etwas dünnhäutig was das betrifft. Ich arbeite in einem hochqualifiziertem aber niedriegbezahlt/Ausbeuterjob ( Gesundheitssektor!) und es fehlt mir an Vorstellungskraft was Leute damit meinen wenn sie "hart" arbeiten. Geht es um die Stundenzahl (kann jeder im Gesundheitswesen locker auch kloppen), geht es um Verantwortung? (kann jeder im Gesundheitswesen auch was von erzählen). Geht es um körperlichen Einsatz? (können die meisten Gesundheitsarbeiter auch was zu sagen), geht es um emotionelle Belastung (können die meisten (u.a. ich selber) bestimmt aus dem Nähkästchen plaudern.
Also, die Hart-arbeitend-Geschichte ist Unsinn und wird durch Kultur und Gesellschaft einfach so weitergetragen. Substanz hat sie jedenfalls nicht.