Grundstückskauf und Hausbau in der aktuellen Situation - Erfahrungen

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Zuletzt aktualisiert 21.11.2024
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F

Fene1907

Das klingt aber gerade sehr nach sauren Trauben bei Fene1907. Ein Hausbau ist immer ein Risiko, wenn man nicht in Geld schwimmt. Wenn Eure Situation aktuell solide ist, die Bank keine Bedenken hat und es keinen konkreten Anlass zu Sorgen bezüglich des AGs gibt, dann würde ich bauen. Vielleicht nicht die Maximalvariante Traumhaus, sondern etwas realistisches, dass man auch erweitern, verbessern kann. Bei uns liegt die Bauplanung für einen Anbau gerade brach, da mein Job nicht 100 % sicher ist und wir erst einmal schauen wollen, wie die Firma sich entwickelt, das aber hauptsächlich, weil ich in meinem Bereich hier in der Region kaum eine ähnlich gut bezahlte Position bekommen werde. Ich würde aber nicht auf die Idee kommen, anderen den traum vom Haus so schwarz zu malen.
Hey, das war nicht als Schwarzmalerei gemeint, sondern als ehrliche Einschätzung. Es ist einfach so, dass die Baukosten und Zinsen gerade extrem hoch sind und viele Bauunternehmer wirtschaftlich kämpfen. Da ist das Risiko groß, am Ende entweder ein unfertiges Haus oder gar keins zu haben, wenn der Bauträger pleitegeht. Es mag für manche machbar sein, aber die Zeiten, in denen man sich mit einem durchschnittlichen Einkommen ein freistehendes Einfamilienhaus leisten konnte, sind eben nicht mehr wie früher. Und was saure Trauben betrifft – das war sicher nicht so gemeint. Ich finde es nur wichtig, sich die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen mal anzuschauen, bevor man so eine Entscheidung trifft.
 
P

Padebau

Vielen Dank schon mal für die ersten Rückmeldungen.

Also, ich finde, du machst es dir hier ein bisschen zu einfach. Ein Haus zu bauen oder zu kaufen ist heutzutage absolut kein Standard mehr – das ist ein Luxus, den man sich wirklich leisten können muss. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ mag in einigen Bereichen stimmen, aber bei einem Kredit über Hunderttausende von Euro hört der Spaß auf. Hier geht es nicht um eine spontane Entscheidung, sondern um eine Verpflichtung, die dich und deine Familie über Jahrzehnte binden wird.
Insbesondere der letzte Satz: Das ist doch aber nichts Neues, das ist doch schon immer so gewesen, wenn es darum geht ein Haus zu bauen.
Ich verstehe grundsätzlich deine eher vorsichtige Haltung. Weiter oben schreibst du, „dass man die Rate auch mit normalen Jobs stemmen können muss“. Was sind deiner Meinung nach „normale Jobs“? Und wenn man immer einkalkulieren muss, dass beide Partner zeitgleich Jobs verlieren und unheilbar krank werden, dann würde doch kein Mensch mehr bauen. Daher finde ich auch, dass diese Einschätzung auch nur eine Seite der Medaille widerspiegelt. Damit möchte ich ausdrücklich nicht sagen, dass ich deine pessimistische Haltung nicht in gewisser Weise verstehen würde. Im Gegenteil, eine „gesunde“ Skepsis oder nennen wir es Respekt, habe ich ja selbst.
 
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leschaf

IGM kann halt alles sein. Z.B. könntet ihr beide in einem boomenden Biotech-Unternehmen arbeiten oder ihr könnt beide Forschungsingenieure für neue Verbrenner-Antriebe sein. Beides hat sehr unterschiedliche Zukunftsaussichten.

Ich würde da auf mein Skillset schauen und darauf, wieviele Alternativen es in meiner Gegend in akzeptabler Pendeldistanz gibt.
 
N

nordanney

Aus diesem Grund würde ich mich hier über einen Austausch freuen. Sehen das andere Bauherren in der aktuellen Zeit ähnlich? Wie schätzen Leute mit jahrzehntelanger Erfahrung die Situation ein?
Das Leben ist immer ein Risiko. Mieten ist es auch - fehlende Wohnungen = steigende Mieten, m.E. zukünftig stark steigende Nebenkosten insbesondere durch die CO2 Abgabe usw.
Scheidung, Krankheit, Arbeitslosigkeit usw.

Begehst du deshalb Suizid? Nein, du wägst ab und versuchst, Risiken zu minimieren.
Statistisch hättest du gar nicht heiraten dürfen - Scheidung kommt sowieso.

Also minimiere die Risiken und los geht's.
 
A

Arauki11

Natürlich sind das neue Dinge und die soll man gut durchdenken.
Ist es ein schönes Grundstück? Dann kauft es auf jeden Fall und seht dann mal weiter. Gefühl und Verstand reagieren selten zeitgleich und sollte es immer schlimmer werden dann habt ihr eben ein schönes Geundstück als sichere Wertanlage, das sich auch wieder verkaufen lässt.
Nun kennen wir Eure Zahlen nicht aber ich denke, dass aktuell bzw. seit geraumer Zeit sehr viel über Angst passiert und bei aller Berechtigung dieses Gefühles war Angst aber war noch nie ein guter Ratgeber für Lebensentscheidungen, sonst hätte ich nie gebaut.
Ich finde es nur wichtig, sich die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen mal anzuschauen, bevor man so eine Entscheidung trifft.
Ein kritischer Blick war schon immer wichtig, das ist nicht neu.
aber die Zeiten, in denen man sich mit einem durchschnittlichen Einkommen ein freistehendes Einfamilienhaus leisten konnte, sind eben nicht mehr wie früher.
So oft gelesen gewinnt das dennoch nicht mehr an Wahrheit. Diese teilw. vorhandene, verträumte Sichtweise einer Generation auf die vergangenen Jahre voller Honig und Hängematte entspricht nahezu Null der dmaligen Realität.
Bauen war schon immer auch ein Risiko, körperlich sehr anstrengend (früher deutlich mehr als heute), belastend für das Familien-/Eheleben aber letztlich auch wertvoll für Lebensqualität, Zusammenwachsen und letztlich Schaffung eines Wertes fürs Alter.
Mann kann das erste nicht mögen, dann sollte man es lassen. Bei meinen beiden Söhnen ist es einmal so und einmal anders und ich verstehe Jeden.
Lasst Eure Finanzierungsplanung doch von einer dritten, unbeteiligten Person einmal prüfen, um letzte Sicherheit zu bekommen. Sofern dabei Nichts auffällt nutzt Eure Energie für das neue Haus, damit es schön wird und ihe Euch dort lange wohlfühlt.
Ein bisschen Sorge wird ja vlt. auch bleiben, so wie man immer Sorge hat vor einer Untersuchung oder vlt. einem Flug.
Wenn ihr vom Typ her Hausbesitzer sein woll und nicht Mieter (Beides hat seine Berechtigung) und nochmals eine freie Kontrollinstanz (vlt.. auch hier) befragt habt dann baut das Haus.
Wenn Alles implodiert, wie es immer wieder auf dem Schirmen dargestellt wird wird Euer Job das kleinste Problem sein.
Ich denke tatsächlich, dass der Informationsorkan, dem man sich bewusst entziehen muss maximal zu unserer oftmals vernebelten Einschätzung unserer Situiation beiträgt.
 
T

Teimo1988

IGM kann halt alles sein. Z.B. könntet ihr beide in einem boomenden Biotech-Unternehmen arbeiten oder ihr könnt beide Forschungsingenieure für neue Verbrenner-Antriebe sein. Beides hat sehr unterschiedliche Zukunftsaussichten.
Und selbst da können sich die politischen Rahmenbedingungen wieder komplett ändern.

Risiko gibt es wie schon öfters gesagt immer.
Ich halte eine Immobilie nicht für die beste Anlageklasse aber es ist eben auch eine Lifestyleentscheidung.
Wer mit solchen Rahmenbedingungen wie von die beschriebenen nicht baut, der hat auch zu viel Angst um in Aktien zu investieren und dem ist Gold auch zu teuer, da es in letzter Zeit so gestiegen ist usw.
Dann liegt dein Geld dein ganzes Leben nicht investiert oder unattraktiv investiert (Tagesgeld, Festgeld) rum und alle Wertsteigerungen finden ohne dich statt. Jeder wie er meint aber ich würde sagen, wenn ich bauen will und bauen kann, dann baue ich.
 
Zuletzt aktualisiert 21.11.2024
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