Ich finde es gut dass ihr nochmal spitz gerechnet habt und das kritisch reflektiert. Ich teile deinen Pessimismus aber nur bedingt und würde auch nicht gleich alles um 10 Jahre verschieben. Wie andere schon angemerkt haben, die Preise werden höchstwahrscheinlich nicht sinken. Und 10 Jahre streng sparen bringt zusätzlich zur Miete einfach auch nicht so viel. Wenn 15 000€ ansparen pro Jahr realistisch wären dann braucht ihr euch auch ums Haus keine Sorgen machen.
Man kann zum Beispiel auch schöne Urlaube machen die wenig kosten. Fliegen und Hotel ist dann eher nicht drin, Ferienwohnungen außerhalb der Hauptsaison (in manchen Zielländern passt das auch mit den Ferien ganz gut, z.B. Dänemark über Pfingsten) gehen gut. Campingplatz kann auch sehr schön sein und ist selten teuer. Meine Eltern waren mit uns 3 Kindern viel im Urlaub aber haben nie viel Geld dafür liegen lassen.
Ja, es ist keine bequeme Finanzierung und ob das gut geht oder nicht, das hängt stark von eurem Lebenswandel ab. Das kann man entsprechend in beide Richtungen sehen. Wichtig ist an der Stelle einfach die Frage wieviel deine Frau wieder arbeiten wird. Maximal 30% wird problematisch, das haben wir ja schon gesehen. 60% oder mehr wäre sicherlich besser und Schlüsselkinder müssen es trotzdem nicht werden wenn man sich gut organisiert und sogar noch die Großeltern in der Nähe leben.
Eine große Pleitewelle würde ich jetzt auch nicht unbedingt fürchten. Bisher hat man mit Erfolg durch Kurzarbeit verhindert dass in großem Stil Kredite ausfallen und man wird auch noch mindestens bis zur nächsten Wahl Geld mit der Gießkanne verteilen. Etwas anderes kann sich die Regierung gar nicht leisten wenn sie wiedergewählt werden will. Und für die Zeit danach wird sich die Wirtschaft mittelfristig wieder erholen. Es wird eine Zeit geben in der einige Sektoren es etwas hart haben werden aber ich sehe jetzt erstmal nicht die große Krise und stark fallende Preise. Wäre dem so würde ich nicht selbst bauen sondern warten bis die Preise sinken. Ein deutlich höheres Risiko sehe ich aber darin dass es in den nächsten Jahren höhere Inflationsraten gibt, sagen wir mal 4-5%, die dann beim Abschmelzen der Schulden (der Hausbauer und der Staaten) helfen. Klar, man kann darauf ebenso wenig zählen wie auf eine Erbschaft aber man darf das bei der Risikoabwägung durchaus mit einfließen lassen. Falls das so kommt sind nämlich die Pläne mit Ansparen und in 10 Jahren kaufen definitiv ein Schuss in den Ofen.