Haus bauen Forum - Würdet ihr wieder ein Haus kaufen oder bauen?

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kaho674

kaho674

Es war die Summe aus Vorwürfen, einem bitteren Beigeschmack, Mehrpreisen die nicht nachvollzogen werden können, der Aussage, dass gewisse Dinge vom GU übernommen werden (z.B. Geometer, übrigens Standard in der Bauleistungsbeschreibung) dann aber doch auf uns abgewälzt werden sollen, vielen Versprechungen die nie eingehalten wurden usw. Das alles hat dazu geführt, dass das Vertrauen unterwegs verloren ging.
Es ist schon erstaunlich, wenn ich mit 14 GUs spreche, mir dann den raus zu suchen, bei dem das Vertrauen gleich weg ist. Wenn ich mich so lange mit der Materie beschäftigt habe, dann weiß ich Bescheid und brauch kein Vertrauen.
Vertrauen brauch ich dann nur noch, dass der GU die Arbeit auch durchführt, aber da ist man bei so reichlicher Informationslage schon längst rechtlich beraten und abgesichert.
 
Nordlys

Nordlys

Seh ich anders. Ich brauch Vertrauen. Das Gefühl, mir sitzt eine ehrliche Haut gegenüber. wenn ich die nicht finde, dann eben nicht.
 
kaho674

kaho674

Seh ich anders. Ich brauch Vertrauen. Das Gefühl, mir sitzt eine ehrliche Haut gegenüber. wenn ich die nicht finde, dann eben nicht.
Wenn ich bei 14 GUs kein Vertrauen finde, finde ich es nie. Und wenn ich mich total auskenne und die Lage studiert habe, könnte ich theoretisch auch mit nem Russen bauen (nichts gegen Russen). Ich weiß ja genau, was ich wofür bekomme und bezahle, was was kostet und ohne Leistung keine Kohle.
 
Nordlys

Nordlys

kaho, das ist doch nicht wahr. du sitzt doch als Bauherr immer am kürzeren Hebel. Wenn da auf einmal Extrakosten gefordert werden, und du stellst dich quer, baut er einfach nicht weiter. fertig. Hier gerade passiert. Haus bis auf die letzten 15 tsd. bezahlt. es fehlt Luft-Wasser-Wärmepumpe und Innentüren, sonst ist alles gemacht. Die Malerarbeiten innen waren unter aller Sau. Man streitet sich. Ergebnis: der BU spielt toter Mann, er kommt einfach nicht mehr. Geht gar nicht ans Telefon. drückt ihn weg. Die letzten 15 sind ihm so egal. Die Heizung plus die Türen kosten eh mehr als 15. Verzweifelter Bauherr muss weiter kommen. sein altes Haus ist verkauft, die Käufer wollen rein. Ergebnis: Er lässt die Malerarbeiten wie sie sind, kauft sich bei OBI Innentüren selbst und montiert die mit Hilfe. Er bestellt Heizung beim Heizungsbauer um die Ecke selbst. Karsten
 
F

Farilo

Hallo,


Ich gebe Dir mal die andere Seite zu überdenken ....

Mit jedem(r) InteressentIN führen wir aktuell (überwiegend) 5 Gespräche + Baustellenbesuche + Referenzgespräche - nicht selten unter Einbezug von Fachleuten, bspw. Bodenmechanikern - bis nur noch die Option Unterschrift im Raum steht. Will heißen, sie wissen restlos alles, eine Entscheidung treffen zu können; einschließlich eines Festpreises, basierend auf einer detaillierten BB.

Früher galt die Faustformel, führe 10 Verhandlungen mit jeweils 3 Terminen und "1" InteressentIN wird zum Kunden. Seit 2 Jahren wurde aus der "3" eine "5+", in diesem Jahr war bis Ende Q3 eine Klientel unterwegs, welche man - bei genauer Betrachtung - bereits im Vorfeld hätte freundlich abweisen sollen. Sie trug, saugte, nahm, benutzte und lief - solchermaßen mit wertvollen Infos ausgestattet - zum billigsten Wettbewerber.

Seriöse Aufklärung wurde bis Ende Q3 von der überwiegenden Mehrheit potenziellen Bauherren nicht honoriert; insofern - da wir dieser Art Erfahrungen sicher nicht als einzige gesammelt haben - kann ich sehr gut nachvollziehen, daß nicht wenige Verkäuferinnen gefrustet sind und ihrem Groll auch mal Luft machen. Jeder von uns weiß, daß nicht jedes Gespräch zum Werkvertrag führt, daß wir sehr viel Vorleistung erbringen müssen, die Chemie auch passen muß - aber was dieses Jahr abgelaufen ist ... mir fehlen manchmal schlicht die Worte.

Was ich gar nicht mehr hören kann "im I-Net steht, wurde geschrieben ..." - früher habe ich empfohlen, einen Werkvertrag bei der Verbraucherzentrale zu unterschreiben; heute einen im I-Net.

Jetzt kommst Du:


Herzlichen Dank!
Moin Bauexperte,

nimm es mir jetzt bitte nicht übel, aber meine Erfahrungen decken sich durchaus mit den Erfahrungen von xycrazy.
Die von mir angehörten Verkäufer sind einfach grotten schlecht. Schlechter Stil, falsche Informationen, bewusst nicht informieren, druck machen, das alles ist bei denen Tagesgeschäft. Auch wenn man von einer Materie keine Ahnung hat, merkt man i.d.R. doch wenn man durchgeflachst wird. (Ich zumindest.).

Die von Dir erwähnte Faustformel von früher ist interessant. Aber, das war früher! Da kostete das Haus dem Kunden auch nur einen Bruchteil dessen was es heute kostet.
Wer viel will, der muss jetzt halt auch mal viel rödeln. Dazu gehört dann halt auch das höhere Aufkommen an Angeboten etc...

Die Tatsache dass einige Kunden dann mit allen Informationen zum Billiganbieter gehen und mit dem dann bauen, bestätigt ja meine Meinung.
1) Offensichtlich schaffen es die Verkäufer nicht einen Kunden so zu behandeln, dass der sich rundum wohl fühlt und bleibt! (Woran das wohl liegen mag?)
2) Wie kann es sein dass der Billiganbieter am Ende des Tages genau so bauen kann wie "Ihr"? (Du hast ja erwähnt dass die Kunden mit allen Infos dann zum Billiganbieter gehen... Daihatsu kann trotz aller Infos wie ein Maybach aussieht und gebaut ist kein Mercedes bauen und für billig anbieten. Quali ist im direkten Vergleich Mist).

Ich find es immer wieder lustig zu sehen... Der Bau boomt! Keiner hat mehr Luft um Aufträge entgegenzunehmen! Alle sind satt und behandeln die Kunden entsprechend.

Gleichzeitig murren die Verkäufer dass keine Abschlüsse kommen...

Alles schon sehr eigenartig.

Stromberg: Wer nicht mehr der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.
 
P

PhiTh

Es kostet uns momentan 36% unseres Gesamteinkommens. Aber nur solange ich nicht arbeite. Wenn ich wieder einsteige, werden wir bei ca. 22-28% liegen.
Was ist denn ein normaler üblicher Schnitt bzw. wo sollte man liegen? Bei uns sind es vor Kind 22% und seit dem ersten Kind mit Elterngeld 28%...

Zum Thema Vertrauen. Wir arbeiten auch nur mit Handwerkern, denen wir absolut vertrauen. Ich würde beispielsweise auch nicht mit 14 GUs sprechen. Wir machen Einzelvergabe und fragen für viele Gewerke nur einen Handwerker an. Eben Handwerker die wir kennen (oder Handwerker mit sehr gutem Ruf und Referenz im Freundeskreis).
Vertrauen ist für mich das A und O. Man ist einfach zu wenig auf der Baustelle und hat als Laie auch zu wenig Ahnung über alle Gewerke hinweg, als dass ich mich mit irgendwelchem Pfusch oder anderem rumärgern möchte. Sicher kostet uns das den ein oder anderen Euro mehr... Wenn man die Zeit, das Wissen und noch wenige graue Haare hat, macht es sicherlich auch Sinn den günstigsten zu nehmen und den auf die gewünschte Qualität zu trimmen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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