Erst einmal vielen Dank euch allen für die ganzen Antworten und eure Gedanken!! Mir war natürlich klar, dass jetzt hier nicht von 20 Leuten 20x "mach et" kommt - ich wollte ja genau diese verschiedenen Gedanken, die jetzt gekommen sind, mal einholen
Zum Thema Erbe:
Würde sich alles aufs Erbe stützen, wäre ich ja dabei zusagen, dass das nicht gut ist. Aber ich habe ja auch Ansätze für den Fall, dass bei Renteneintritt kein Erbe da ist und auch nicht mehr kommt (verkaufen, vermieten, tilgungsfrei Rate bedienen, ...). Also ich sehe es auch ganz klar so: Wenn ein Erbe kommt, mega - Pläne sollten da aber nicht alleinig darauf fußen!
Zum Thema Bank:
Da haben wir keine Probleme. Zum einen haben wir gute und sichere Jobs (meine Frau als Beamtin sogar sehr sicher). Zum anderen dürfen wir die Häuser unserer Eltern (Scheidungskinder, daher 4 Häuser - allerdings natürlich nicht alle allein) beleihen, so dass wir in Summe eine ordentliche Beleihungsquote haben. Wurden bei vergangenen Anfragen mit offenen Armen empfangen
Aber das wichtigste ist mir eigentlich die Frage:
Worauf bezieht sich das "etwas leisten können"?
Kann man sich ein Haus nur leisten, wenn man es zur Rente abbezahlt hat? Oder kann man sich ein Haus schon leisten, wenn man die Rate aus Zinsen und einem Mindestmaß an Tilgung leisten kann?
Nehmen wir folgende drei Varianten an:
- Zur Miete wohnen für 1000€,
am Ende gehört einem nichts und man kann wegen Eigenbedarf auf jederzeit rausfliegen. Verbesserungen und Verschönerungen an der Wohnung macht man (außer Deko) nicht, weil sie einem nicht gehört
- Ein kleines Haus kaufen mit einer Rate von 1500€, welches zur Rente abbezahlt ist (Annahme Kaufpreis 400.000€)
- Ein Haus mit größerem Garten mit einer Rate von 1500€ kaufen, welches zur Rente noch 200.000€ Restschuld hat (Annahme Kaufpreis 600.000€)
Wenn ich jetzt mal an die Rente für den Fall ohne Erbe denke:
- Man muss die gesparten 500€ ggü. einem Hauskauf gut anlegen, denn die Miete allein aus der Rente zu bestreiten ist knapp
- Man wohnt "mietfrei", ggf. verkauft man das Haus aber auch und hat 400.000€ Cash
- Um wohnen zu bleiben, muss man zumindest den Zins weiter bestreiten, zum Beispiel bei 2% Zinsen 330€ pro Monat, ggf. verkauft man aber ebenfalls und hat dann auch 400.000€ Cash (vernachlässigt, dass man während der Finanzierung mehr Zinsen zahlen musste als bei 2. und daher weniger tilgen konnte). Oder falls man irgendwann tatsächlich was erbt, zahlt man das Haus ab.
Und die andere wichtige Frage:
Inwiefern ist das Risiko bei einem kleineren Haus geringer?
Wenn ich meine Rate nicht zahlen kann, muss ich in beiden Fällen (2. und 3.) verkaufen. Nach meinem Verständnis ist es vielmehr
wichtig, dass ein gekauftes Haus auch einen passenden Marktwert hat und in einem Gebiet liegt, wo die Nachfrage hoch und somit der Markt vorhanden ist. Insofern ist doch das Risiko eigentlich viel größer, wenn ich mir auf dem Land ein günstigeres Häuschen kaufe, weil ich es dort evtl. in 20 Jahren nicht mehr so gut loswerde (basierend auf der Annahme, dass die Nachfrage in Städten wie in den letzten 50 Jahren weiter vorhanden ist).
Genauso
wichtig ist, sich nicht mit der Rate zu übernehmen - also lieber eine Restschuld am Ende haben und bis dorthin ein gutes Leben gelebt zu haben, also auf biegen und brechen eine hohe Rate zu bedienen und das Leben zu versäumen. Dies gilt aber für teure und günstigere Häuser gleichermaßen.
Zum Thema Rate / Zukunft vorhersagen:
Dass die derzeitige Elternzeit vorbei geht, ist für mich sicher - ob später meine Frau und ich beide 100% arbeiten können und wollen wäre hingegen etwas, wo ich nicht voll darauf bauen würde, genau.
Weiterhin vielen Dank für eure Beteiligung an der Diskussion - das hilft mir sehr, meine Argumente besser bewerten zu können. Es geht mir nicht darum, hier ein für alle Menschen passenden Vorgehen zu finden
P.S.: Die Eltern sind alle verbeamtet und haben relativ gut für das Alter vorgesorgt.