Haus nicht abbezahlen - dumm oder sinnvoll?

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Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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H

HilfeHilfe

Lieber kleine Brötchen backen und nicht jeden Cent umdrehen müssen . Mit Ereignissen in Zukunft nie spekulieren . Also klares kaufen . Bekannte meiner Eltern waren mit 62 fertig . Nie Urlaub gemacht , immer am neuen Haus herumgebastelt. Haus ist nun auch mit 25 Jahren alt . Sie sprechen davon mit 62 endlich „ zu leben „ .... OKAY
 
B

Bookstar

Übernehmen würde ich mich auch nicht. Wobei der Slogan "Haus muss bis zur Rente abbezahlt sein" passt heute nicht mehr in die Welt. Das stammt aus der Nachkriegszeit, seitdem hat sich der Markt radikal verändert.
 
F

Fuchur

Unsere Eltern haben Häuser, die auch weitestgehend abbezahlt sind; wir werden also eventuell irgendwann erben, um die offene Restschuld abzubezahlen. Andersherum: Würde man ohne Restschuld planen und das Erbe käme tatsächlich, hätte man einen Haufen Geld, aber nicht das Haus, was immer haben wollte.
Das klingt ja nett, aber selbst wenn die Eltern heute schon 70 oder 80 sind, kann man nicht zwingend davon ausgehen, dass in den nächsten 20 Jahren eigener Finanzierung das Erbe ansteht, erst Recht nicht in welcher Höhe.
 
W

wagni1!

Unser Plan ist eh, das Haus im Alter zu verkaufen und dann zu verkleinern. Entweder zur Miete oder gar in Richtung Süden. Wir haben da 2 sehr gute Beispiele im näheren Bekanntenkreis. Die beiden leben sehr gut und fühlen sich wohl.

Also jetzt so bauen und finanzieren, dass es passt, auch wenn's mit 65 oder 67 noch nicht abbezahlt ist, dafür lebt man jetzt auch gut und hat Reserven im Alter.
 
W

Wiesel29

Man kann aber auch die Verhältnisse der Eltern berücksichtigen. Meine haben sich so abgesichert, dass selbst wenn beide zu 100% in Vollzeitpflege müssen die monatlichen Einkünfte noch immer höher sind als das was die Pflege kostet (nachdem das Pflegegeld gegengerechnet wurde).
Natürlich sollte man aber für die Abzahlung eines Kredites ein Erbe niemals mit einkalkulieren sondern dann eher leider als Trostpflaster ansehen.
 
B

BauenMS

Erst einmal vielen Dank euch allen für die ganzen Antworten und eure Gedanken!! Mir war natürlich klar, dass jetzt hier nicht von 20 Leuten 20x "mach et" kommt - ich wollte ja genau diese verschiedenen Gedanken, die jetzt gekommen sind, mal einholen

Zum Thema Erbe:
Würde sich alles aufs Erbe stützen, wäre ich ja dabei zusagen, dass das nicht gut ist. Aber ich habe ja auch Ansätze für den Fall, dass bei Renteneintritt kein Erbe da ist und auch nicht mehr kommt (verkaufen, vermieten, tilgungsfrei Rate bedienen, ...). Also ich sehe es auch ganz klar so: Wenn ein Erbe kommt, mega - Pläne sollten da aber nicht alleinig darauf fußen!

Zum Thema Bank:
Da haben wir keine Probleme. Zum einen haben wir gute und sichere Jobs (meine Frau als Beamtin sogar sehr sicher). Zum anderen dürfen wir die Häuser unserer Eltern (Scheidungskinder, daher 4 Häuser - allerdings natürlich nicht alle allein) beleihen, so dass wir in Summe eine ordentliche Beleihungsquote haben. Wurden bei vergangenen Anfragen mit offenen Armen empfangen


Aber das wichtigste ist mir eigentlich die Frage: Worauf bezieht sich das "etwas leisten können"?
Kann man sich ein Haus nur leisten, wenn man es zur Rente abbezahlt hat? Oder kann man sich ein Haus schon leisten, wenn man die Rate aus Zinsen und einem Mindestmaß an Tilgung leisten kann?
Nehmen wir folgende drei Varianten an:
  1. Zur Miete wohnen für 1000€,
    am Ende gehört einem nichts und man kann wegen Eigenbedarf auf jederzeit rausfliegen. Verbesserungen und Verschönerungen an der Wohnung macht man (außer Deko) nicht, weil sie einem nicht gehört
  2. Ein kleines Haus kaufen mit einer Rate von 1500€, welches zur Rente abbezahlt ist (Annahme Kaufpreis 400.000€)
  3. Ein Haus mit größerem Garten mit einer Rate von 1500€ kaufen, welches zur Rente noch 200.000€ Restschuld hat (Annahme Kaufpreis 600.000€)
Wenn ich jetzt mal an die Rente für den Fall ohne Erbe denke:
  1. Man muss die gesparten 500€ ggü. einem Hauskauf gut anlegen, denn die Miete allein aus der Rente zu bestreiten ist knapp
  2. Man wohnt "mietfrei", ggf. verkauft man das Haus aber auch und hat 400.000€ Cash
  3. Um wohnen zu bleiben, muss man zumindest den Zins weiter bestreiten, zum Beispiel bei 2% Zinsen 330€ pro Monat, ggf. verkauft man aber ebenfalls und hat dann auch 400.000€ Cash (vernachlässigt, dass man während der Finanzierung mehr Zinsen zahlen musste als bei 2. und daher weniger tilgen konnte). Oder falls man irgendwann tatsächlich was erbt, zahlt man das Haus ab.

Und die andere wichtige Frage: Inwiefern ist das Risiko bei einem kleineren Haus geringer?
Wenn ich meine Rate nicht zahlen kann, muss ich in beiden Fällen (2. und 3.) verkaufen. Nach meinem Verständnis ist es vielmehr wichtig, dass ein gekauftes Haus auch einen passenden Marktwert hat und in einem Gebiet liegt, wo die Nachfrage hoch und somit der Markt vorhanden ist. Insofern ist doch das Risiko eigentlich viel größer, wenn ich mir auf dem Land ein günstigeres Häuschen kaufe, weil ich es dort evtl. in 20 Jahren nicht mehr so gut loswerde (basierend auf der Annahme, dass die Nachfrage in Städten wie in den letzten 50 Jahren weiter vorhanden ist).
Genauso wichtig ist, sich nicht mit der Rate zu übernehmen - also lieber eine Restschuld am Ende haben und bis dorthin ein gutes Leben gelebt zu haben, also auf biegen und brechen eine hohe Rate zu bedienen und das Leben zu versäumen. Dies gilt aber für teure und günstigere Häuser gleichermaßen.

Zum Thema Rate / Zukunft vorhersagen:
Dass die derzeitige Elternzeit vorbei geht, ist für mich sicher - ob später meine Frau und ich beide 100% arbeiten können und wollen wäre hingegen etwas, wo ich nicht voll darauf bauen würde, genau.

Weiterhin vielen Dank für eure Beteiligung an der Diskussion - das hilft mir sehr, meine Argumente besser bewerten zu können. Es geht mir nicht darum, hier ein für alle Menschen passenden Vorgehen zu finden

P.S.: Die Eltern sind alle verbeamtet und haben relativ gut für das Alter vorgesorgt.
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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