Das Funksysteme keine Automation sind, lasse ich hier auch nicht gelten. Ich habe bei mir (ehemals Wohnung, jetzt Bestandsimmobilie) auch mit Homematic automatisiert. Leider derzeit nur Strom und Heizung, da keine elektr. Rollläden verbaut sind, aber das kommt später noch. Die Appsteuerung kam übrigens als letztes dazu. Ist aber sehr praktisch zu sehen, wo noch Licht an ist, wer angerufen hat, ob Post gekommen ist, wie das Wetter ist (automatische Bewässerung kommt noch). Gerade wenn das Haus oft leer ist, bringt das ein gutes Gefühl und Abwesenheitssteuerung ist auch ganz nett. Mit über 80 Komponenten läuft mein Funksystem bisher auch sehr stabil. Ab und zu ist ein Fenstersensor mal nicht erreichbar, aber das kommt vielleicht 2x im Jahr vor. Die Zentrale ist mir bisher 3x abgestürzt und das immer bei der Programmierung. Im laufenden Betrieb läuft das Ding seit 4 Jahren absolut fehlerfrei und die meisten Geräte sind über Direktverknüpfungen verbunden. D.h. die Automationsprogramme würden ohne laufende Zentrale natürlich nicht funktionieren, aber alle Funktionen sind über die Schalter weiterhin funktionsfähig, bzw. die Heizungssteuerung ist eh in den Thermostaten hinterlegt. Einziger Nachteil ist der Einsatz von Batterien (Thermostate, Funkschalter, Fenstersensoren). Auch wenn die alle mindestens 2 Jahre halten, ist mir das doch ein wenig ein Dorn im Auge. Leider lässt sich
KNX nicht wirklich nachrüsten, sonst würde ich eine solche Lösung nehme. Vorteil Funk: Wenn ich heute an X-beliebiger Stelle einen Schalter möchte, dann klebe ich ihn dahin. Zudem kann ich mittels Stecker jede Steckdose schaltbar, bzw. dimmbar machen.
Zu Automatisierung: Natürlich braucht das niemand unbedingt. Genausowenig wie einen induktionsherd, eletr. Rollläden, eine bodentiefe Dusche, teure waschtische und Fernseher im Schlafzimmer. Trotzdem haben es heute sehr viele Leute, weil es einfach praktisch ist. Ich kann mich auch in einer 80x80cm Duschtasse mit Duschvorhang ohne Qualitätseinbußen waschen (da werde ich genauso sauber). Viele würden aber jetzt sagen, dass das im Neubau gar nicht geht. Ähnlich ist es mit Automationslösungen. Klar, das sind zu 90% reine Komfortsachen und die kosten auch Geld. Meine Thermostate werden Jahre brauchen um sich halbwegs zu Amortisieren. Selbst wie sie es nicht täten, wäre dem Komfortgewinn trotzdem gegeben. Am Wochenende sind die Räume anders geheizt wie während der Woche (o.k. bei einem Niedrigenergiehaus eher zweitrangig). Das Treppenlicht ist über Bewegungsmelder geschaltet. Nachts zudem in einer anderen Helligkeit wie tagsüber. Wenn Gäste da sind, ist das Gästebad und das Gästezimmer beheizt, es brennt die Nachtbeleuchtung und es wird ein temporärer WLAN Schlüssel generiert. Wenn ich nach Hause komme, sehe ich, wie viel es am Tag geregnet hat, wer angerufen hat, wann es geklingelt hat, wie das Wetter in den nächsten Stunden wird und was heute noch im Terminkalender steht.
Wenn man möchte kann man dann noch je nach Tageszeit, Jahreszeit, personenabhängig, etc. verschiedenen Sachen bei Ankunft zu Hause starten (Radio an, Licht an, Jalousien hoch,...). Das habe ich bisher aber noch nicht benötigt. Das in jeder Etage ein rotes Licht bei Anwesenheit blinkt, sobald die Waschmaschine fertig ist, hat meine Frau aber lieben gelernt. Das ist nur eine Kleinigkeit, ohne die man natürlich auskommt, aber die einem einen deutlichen Komfortgewinn bringen. Vor allem, wenn man so vergesslich ist wie ich. Da vergisst man schon mal die Markise einzufahren, lässt das Licht im Keller an oder das Garagentor offen. Das regelt sich mittlerweile selbst, bzw. ich kann es zur Not über VPN von unterwegs Schalten. Zu Hause wird zudem übers Smartphone eigentlich nichts geschaltet, sondern nur über die klassischen Lichtschalter und Taster, bzw. über die TV-Fernbedienung. Hier können mit einem Tastendruck alle Geräte gestartet, Rollläden und Lichter geschaltet werden und das mit einer total simplen Fernbedienung, die jedes Kind intuitiv bedienen kann. Zuvor war meine Frau nicht in der Lage eine DVD abzuspielen, da sie an TV, AVR, HDMI-Schalter und BD-Player die richtigen Knöpfe drücken musste.