Hausautomation Planung und Kosten

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Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
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EinMarc

Und was ist jetzt der große Nachteil an den funkbasierenden Systemen?
Wenn man sich zB Eltako anschaut, sieht das sehr übersichtlich aus, man kann sich Stück für Stück das kaufen, was man gerade haben möchte, eins nach dem anderen aufrüsten, wenn Geld da ist und ist nicht auf irgendwelche aufwendigen Stern-Verkabelungen angewiesen.
Wenn ich mir überlege, was da allein an Kilometern von Stromkabeln zusammenkommt, wenn man jede Dose, jedes Licht, jeden Rollladen für sich in die Hauptverteilung ziehen muss? o.O

Wo ist der Haken der Funksysteme? Ernstgemeinte Frage, ich wüsste es wirklich gerne.
Für mich als Laien klingt das sehr einfach. Empfänger in die UP-Dose, Funkschalter (der Nichtmal mehr Batterien braucht) an die Wand geklebt, fertig. Klingt zumindest super?
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Nachteile sind:

- Oft sind Zentralen oder Knotenpunkte notwendig, was das System unnötig verteuert
- Reichweiten leiden mitunter durch andere Elektromagnetische Felder (Kühlschrank, Fernseher, DECT, WLAN, Mikrowelle)
- Telegramme werden "verschluckt" sprich kommen einfach nicht an und nach x-Versuchen wird der Vorgang abgebrochen
- Batterielose Taster sind durch das Piezoelement recht laut und unansehnlich
- Bei vielen Funksystemen weiterhin Batterien oder Strom notwendig also hier ist kein Vorteil zu sehen.
- man ist in der Regel an einen Hersteller gebunden(natürlich gibt es auch herstellerübergreifende Funksysteme Deswegen . auch "In der Regel")

und und und...

Die Paar Kilometer Kabel sind dagegen in einem Neubau schnell gelegt...und eine Sternverkabelung ist weitaus einfacher als eine konventionelle, da ja Verteilerdosen und Verbindungspunkte entfallen und somit komplizierte Schaltungen nicht nötig sind. Die Kabel gehen einfach von A nach B und dann wird von A nach B geschaltet/gedimmt/gefahren
 
E

EinMarc

Es geht ja nicht nur ums verlegen, allein der Preis für das Kabel ist ja schon eine Hausnummer. Ein Meter 3x1,5 kostet ja selbst auf der großen Rolle schnell 0,32€, das läppert sich mit den vielen Metern schon zusammen. Wenn ich mir das überlege... 4 Steckdosen in einem Raum (was mMn noch wenig ist), sind schon vier einzelne Leitungen in das Zimmer. Plus 1 Leitung fürs Licht und 1 Rollladen, macht 6. 6x 50m sind schon 300m, macht schon knappe €100 für ein einzelnes Zimmer, nur der Einkaufspreis fürs Kabel. Noch kein einziger Schalter angeschlossen und kein BUS-Kabel verlegt (noch mal €0,3/Meter)
Dazu einen riesigen Hauptverteiler, Kabelsalat deluxe und Massen von Kabelgebinden in den Decken und Wänden. Das ist mir etwas zu arg...


Funk:
Zentrale und/oder Knotenpunkt brauche ich bei KNX doch auch, sonst kann ich ja die ganzen Vorteile ja gar nicht nutzen? Von der Programmiersoftware für KNX mal abgesehen, man will ja auch mal was anpassen können, sonst kann ich das gleich konventionell lassen.

Reichweite lasse ich gelten, kann man aber auch mit nem Repeater für 50,- beheben. Das egalisiert dann vermutlich auch die verschluckten Verbindungsversuche, die sicherlich auf zu große Entfernungen/Störungen zurückzuführen sind. Aber selbst mein teilweise verwendetes Billig-Kopp-Funksystem im jetzigen Haus funktioniert einwandfrei durch drei Geschosse hindurch.

Ob der Schalter "laut" ist, ist mir persönlich jetzt überhaupt nicht wichtig. Meine konventionellen sind das auch^^ Könnte man zwar mit normalen Schaltern/Tastern und dazugehörenden Sendemodulen ersetzen, aber warum? Die brauchen auch Strom und kosten noch mal 40,-/Stück

Herstellerbindung ist eben bei dem genannten eltako ->Enocean nicht mehr das Problem, weil (endlich) standardisiertes Protokoll und mehrere Hersteller übergreifend.


Ich dachte gerade noch, KNX-UP-Aktoren wären evtl. ne Alternative, also quasi nur die Funkstrecke der Anfangsinstallation mit BUS-Kabel zu ersetzen, die Schaltung der Verbraucher aber weiterhin Vor-Ort zu machen. Dann müsste nur eine Stromversorgung ins Zimmer, die Schalter sitzen dann dort und ersparen viel Kabelei mit teurem Stromkabel. Aber die UP-Aktoren bei KNX sind ja noch teurer als die Funkaktoren bei Enocean, wenn ich das richtig gelesen habe (100,-/St KNX gegenüber ca. 60,-/St EnOcean/Eltako).


Ich glaube, KNX ist mir zu teuer. Wenn man da mal was erweitern möchte, muss man ja auch wieder Schlitze stemmen und Kabel ziehen.
Ist halt meine laienhafte gebildete Meinung nach kurzer Recherche.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Nun man kann auch 5x1,5 für die Steckdosen nehmen und schon sind es je 3er Kombination nur noch 0,65 € je Meter für den Ottonormaleinkäufer. Und ich weiß ja nicht was du für ein Riesenhaus planst aber in meinem Haus sind die längsten Leitungen nicht über 20m Lang so kommt es dass ein "normales" Zimmer mit 6 Steckdosen und einer Brennstelle Strom- und Busleitungen für etwa 40 Euro liegen hat.

Mit der Zentrale bei KNX bist du auf dem Holzweg...genau das ist ja DER VORTEIL des Systems. Man braucht eben keine alles arbeitet nach der Inbetriebnahme autark. Bei Funk braucht man eben Notes /Zentralen/Repeater welche eben die Telegramme sammeln und an die richtigen Teilnehmer verteilen.

Programmiersoftware für KNX ist bis 20 Geräte kostenlos, also für den Ottonormalverbraucher brauchbar und auch bei Funk braucht man eine Programmiersoftware, diese ist dann eben immer dabei bei KNX muss man sich selber drum kümmern.

Mit dem Repeater holst du dir dann wieder ein Fehlerpunkt mehr ins Haus und was macht man wenn der mal ausfällt?

Die verschluckten Telegramme nehmen zu mit der Anzahl der Teilnehmer und bei Funk hast du eben automatisch mehr Teilnehmer, als bei einem Kabelgebundenem System, weil du z.B. dann an jedem Fenster ein Motor und Fensterkontakt brauchst was dann bei 10 Fenstern eben 20 Teilnehmer sind und jeder Funkt dann immer wieder mal. Dazu kommen dann noch Lichter etc. und schon hast du ein Haufen Geräte, welche kreuz und quer funken und dann eben die Telegramme verschlucken. Bei einem Kabelgebundenen System hat man z.B. 8 Fenster an einem Gerät was dann eben ein Teilnehmer bedeutet.

Die Systeme sind dann auch so konzipiert, dass nach einer bestimmten Anzahl der Fehlversuche (i.d.R. drei) die Kommunikation einfach eingestellt wird, weil Empfänger unerreichbar.

Fazit: Mit größerer Komplexität der Anlage steigt auch die Fehlerrate bei Funk...das ist immer noch bei Mobilfunk bei Konzerten oder Menschenansammlungen zu beobachten...irgendwann ist der Empfang einfach nur noch sporadisch. Das gleiche lässt sich auf ein Haus voller Funkteilnehmer übertragen.
Ob Schalter Lut sind ist natürlich subjektiv, aber du hast wahrscheinlich noch nie ein EnOcean Taster sprich Eltako erlebt...diese knacken schon "richtig" ich empfinde es eben persönlich als störend.

UP-Aktoren bei KNX-sind teurer aus zwei Gründen.

1. In der Regel nur für Nachrüstung eingesetzt, deswegen einfach weniger Nachfrage
2. Die ganze Technik welche sonst 4/8/16 kanäle bedient muss in eine UP-Dose um nur 1-2 Kanäle zu schalten/Dimmen etc.

Natürlich ist der Kanalpreis dann erheblich höher.

hinterher um etwas zu erweitern muss man nur selten neue Kabel legen. Man nutzt einfach die vorhandenen und man muss eben im Voraus planen und nicht einfach drauflos bauen. Ein gut geplantes System braucht auch Jahrzehnte Später keine zusätzlichen Kabel. Es reicht in der Regel die Buskomponenten zu tauschen und somit einfach neue Funktionen zu erhalten.

Jedem das seine, mir ist eben EnOcean zu eingeschränkt, deswegen bin ich bei KNX gelandet.

KNX ist auch immer nur auf den ersten Blick teuer. Es gab mal vor ein Paar Jahren Vergleiche, dass ab einer gewissen Größe KNX gegenüber konventionell günstiger wird. Hier ist eine nicht ganz Aktuelle Info zu diesem Thema...leider finde ich nichts vergleichbares zu Funk...

planung-und-kosten-hausautomation-150120-1.jpg
 
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EinMarc

Bitte versteh mich nicht falsch, ich will das System nicht schlecht machen, im Gegenteil. Ich will mir eine richtige Meinung zur Entscheidungsfindung bilden. Daher schon mal vielen Dank für die genaueren Infos.

Die 20 Teilnehmer überschreitet man vermutlich schnell, aber immerhin mal ein Anfang und eine wichtige Info für mich.

Sehr interessant war der Hinweis zu den Mehrfachaktoren bei KNX, die sind zwar auch nicht günstig, aber bei einem 8-fach-Aktor für ca. 400,- schon etwas angenehmer als die einzelnen.


Du hast das alles selbst gemacht? Bzw was hast du machen lassen? Und was hast du nachher bezahlt für welchen Umfang? Dein Avatar sieht halt erst mal sehr abschreckend aus was Aufwand angeht...

Was spricht denn gegen eine KNX-Lösung mit kleinen Unterverteilungen pro Zimmer, die die Aktoren beherbergen und so den Kabelaufwand und -menge in den Wänden stark reduzieren würden? Dann könnte man das auch sukzessive ausbauen, wie Lust/Zeit/Geld da ist, das würde die Geschichte auch deutlich attraktiver machen für mich.

Und wie stehen einschlägige Unternehmen zum Thema Eigenleistung in dem Bereich? Bekommt man Abnahmen für selbst verdrahtete, aber beim Anbieter geplante Anlagen?
Ich habe schon mehrere UV nach Anleitung selbst verdrahtet und abgenommen bekommen, geht das hier evtl auch?

Vielen Dank für deine ausführlichen Antworten, das hilft mir sehr!
 
O

ONeill

Musst ja kein Gira kaufen. 20 Fach Schaltaktor MDT für 360 Euro.

Ich denke nicht, dass du mit KNX (viel) teurer wegkommst.

Du kannst die 20 Projekte Grenze der Software auch mit mehreren Projekten umgehen.
 
Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
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