Hausbau-Kosten, Wie waren die bei euch?

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H

haydee

Ich finde es gut, wenn jemand mit seinen Kumpels viel Eigenleistung in den Bau steckt. Ist bei uns im ländlichen Raum durchaus üblich. Man muß sich im Klaren sein, dass wer einem selber hilft, die Hilfe ebenfalls in Anspruch nehmen wird. Oft heißt das jahrelang Bau, auch wenn der eigene fertig ist.

Etwas Anleitung und seit einigen Jahren Youtube-Filme ersetzten keine mehrjährige Ausbildung. Darüber sollte man sich im Klaren sein. Die Meisten Häuser mit extrem viel Eigenleistung, die ich kenne, haben Fehler, die würde man mit einem GU + SV nicht akzeptieren. Natürlich gibt es auch welche da sind so ziemlich alle Gewerke in der Familie vertreten, da wird oft wirklich mustergültig gearbeitet.
 
M

Mach_es_selbst

@xMisterDx
Ja natürlich waren wir in einer positiven Sondersituation, das wir bei den Eltern wohnen konnten. Wenn es aus Platzgründen irgendwie möglich ist, würde ich es auch jedem empfehlen, da man sehr viel Geld (Miete, etc) spart. Aber so eine Ausgangssituation hat natürlich nicht jeder, das ist mir bewusst...
Kann natürlich auf beider Seiten zu Spannungen führen (wenn es sich zb. In die Länge zieht) , das muss man vorher bedenken...

Ja natürlich macht man als Laie auch mal Fehler, das passiert, nur dürfen es keine groben Fehler oder Vernachlässigungen sein (vor allem keine Sicherheits relevanten!!). Aber dafür hat man ja auch einen professionellen Bauleiter und/oder erfahrene.
Bei uns ist alles gut gegangen.

Und ja, natürlich braucht man als Laie (manchmal wesentlich) mehr Zeit als der Profi-Handwerker. Aber dafür kostet deine Arbeitskraft dich nicht 60-80€/h aufwärts.
Mir war es lieber, es dauert länger als das ich Unsummen an teure Unternehmen abgegebe. Wofür ich dann wiederum zig Jahre LÄNGER den Kredit abstottern muss mit einem kleinen Gehalt...

die Aussage "Mit Kohle kann das jeder machen lassen", war überhaupt nicht abwertend gemeint sondern einfach nur: wer viel verdient darf natürlich bauen lassen und muss keinen Finger dafür krumm machen. Keine Frage. Würde ich wahrscheinlich auch machen. Nur es gehört schon sehr viel mums und viel lernen/organisieren dazu, selbst ein Eigenheim auf die "Beine zu stellen".
Geld erleichtert, wie immer, vieles im Leben
Man darf natürlich auch stolz darauf sein einen gut bezahleten Job zu haben, der es einem ermöglicht, sein Haus bauen zu lassen

@Sparfuchs_:P
"Wir für unseren Teil hatten da schlicht keine Wahl. Wir hatten die Wahl zwischen viel selber machen oder gar nicht bauen."
Genau so war es bei uns auch!

Laut Haus.de: "Die Rohbaukosten für ein Haus machen einen immensen Kostenanteil beim Neubau aus. Rund 40 bis 50 Prozent der Gesamtkosten entfallen in der Regel auf den Rohbau."
Und hier wiederum ist mindestens die Hälfte Arbeitszeit die dir der Unternehmer gut bezahlen lässt!! Und gerade das mauern/Steine kleben kann man sehr schnell lernen (wenn es dir jemand professionell zeigt und am anfang mit auf die Hände guckt. Sehr wichtig!!)

Sanitär / Heizung zb. Habe ich alles den Profis überlassen, da ich mich da nicht so auskenne.
Elektrik haben wir im Vorfeld natürlich viel selber gemacht (da ist natürlich wieder von Vorteil das der Vater gelernter Industrie Elektriker ist. Wobei Industrie und Haus noch einmal unterschiedliche Bereiche sind) und nur das richtige verklemmen etc dem Profi übernehmen lassen.
Usw. : bei den einzelnen Gewerke viel selbst gemacht und die schwierigen Sachen den Profis überlassen!

Bzgl porenbeton :Schallschutz spielt zum Glück bei uns im Dorf keine sehr große Rolle. Außer man wohnt direkt an einer Landstraße.

"Dadurch bekomm man im Haus aber ein Gefühl von ,, das hab ich gemacht,,."
Genau! Egal an welcher Stelle man im Haus steht/sitzt/liegt, ich denke immer wieder mal an die Bauzeit zurück und erinnere mich: das war so und so, da haben wir damals das und das gemacht. Auch der Spaß ist nicht zu kurz gekommen.
Wenn man aber in ein fertiges"nest" kommt, würde mir persönlich die "Bindung" zum Haus fehlen die man über die ganze Zeit aufgebaut hat.
(genauso wie zb. Bei der Kinder Erziehung... Du baust zum Kind eine Bindung auf!! ❤ )

@haydee
"Ich finde es gut, wenn jemand mit seinen Kumpels viel Eigenleistung in den Bau steckt. Ist bei uns im ländlichen Raum durchaus üblich."
Das trifft leider nicht mehr all zu häufig zu. Die Bereitschaft zu helfen nimmt leider immer mehr ab. Das muss einem klar sein wenn man viel in EL macht.
Freunde sind ja keine Angestellten Handwerker. Sie kommen (oder auch nicht) wenn es IHNEN in den TERMINKALENDER passt.
Da kann schon eher auf die Familie / Verwandten zählen!
Natürlich muss man dann auch bereit sein, Ihnen zu helfen!

"Die Meisten Häuser mit extrem viel Eigenleistung, die ich kenne, haben Fehler, die würde man mit einem GU + SV nicht akzeptieren"
Was meinst Du da genau? Was ist da passiert?
 
Winniefred

Winniefred

Also wir sind auf unsere Eigenleistungen durchaus stolz, da gehts nicht nur ums Sparen. Wenn man wirklich mal handwerklich in die Tiefe geht, lernt man sein Haus kennen und lieben. Und wir müssen nur noch für wenige Sachen überhaupt Handwerker holen, man lernt das ja nicht nur für dieses eine Mal. Beim nächsten Mal kann man es ja immer noch und man wird immer besser. Und wir können Freunden mal helfen. In Zeiten von verheerendem Handwerkermangel ein großer Faktor aus meiner Sicht.
 
Winniefred

Winniefred

Ach und übrigens die einzigen größeren Fehler, die wir bisher hatten, waren von Profis verursacht. Von deutschen, regionalen Handwerksbetrieben. Elektrik falsch beschriftet (zB auch den Herdanschluss, aber nicht so wichtig, der Elektriker stirbt ja dann nicht, sondern der Kunde der denkt, er habe die Sicherung vom Herd ausgemacht^^), Sanis haben in Fliesen gebohrt, dort einen Haarrriss verursacht und dann lief wer weiß wie lange fröhlich das Wasser von der Dusche durch die Holzbalkendecke bis auf die darunterliegenede Holztreppe. Haftung für Schäden? Nö. Nicht freiwillig. Hätte man den Anwalt bemühen müssen. Gut, der Elibetrieb hat nochmal jemanden geschickt, um den Rest zu kontrollieren. Na ja. Wir hatten auch gute Handwerker, überwiegend aber schlechte.
 
O

Oetti

@xMisterDx
Und ja, natürlich braucht man als Laie (manchmal wesentlich) mehr Zeit als der Profi-Handwerker. Aber dafür kostet deine Arbeitskraft dich nicht 60-80€/h aufwärts.
Mir war es lieber, es dauert länger als das ich Unsummen an teure Unternehmen abgegebe. Wofür ich dann wiederum zig Jahre LÄNGER den Kredit abstottern muss mit einem kleinen Gehalt...
Da sind die Leute eben unterschiedlich. Meine Arbeitskraft kostet mich im Wesentlichen drei verschiedene Dinge:

1. Geld => während ich am Bau arbeite kann ich woanders kein Geld verdienen
2. (Frei-)Zeit => während ich am Bau arbeite kann ich nicht mit meinem Kind spielen oder meiner Frau schöne Dinge machen
3. Gesundheit => dadurch, dass ich am Bau Laie bin und diese Arbeit zusätzlich zu meinem normalen Brotjob mache, komme ich hier an meine körperliche Belastungsgrenze. Das ist für ein paar Wochen (während des Urlaubs) oder Wochenenden in Ordnung. Über einen längeren Zeitraum möchte ich mir das aber nicht zumuten.

Wir haben Ende 2018 unsere Finanzierung abgeschlossen zu 1,45 % mit 30-jähriger Zinsbindung und konstanter Rate. Unser Eigenheim zahlt sich vereinfacht ausgedrückt über die Inflation selbst. Unsere monatliche Belastung beläuft sich auf 800 Euro. Welchen Gegenwert wird dieser Betrag in 25 Jahren noch haben? Da ist es mir ehrlich gesagt schnurzpipegal, ob die Finanzierung nun fünf Jahre länger oder kürzer läuft. Und abstottern müssen wir da auch nichts. Wir zahlen ab.
 
H

haydee

@haydee
"Ich finde es gut, wenn jemand mit seinen Kumpels viel Eigenleistung in den Bau steckt. Ist bei uns im ländlichen Raum durchaus üblich."
Das trifft leider nicht mehr all zu häufig zu. Die Bereitschaft zu helfen nimmt leider immer mehr ab. Das muss einem klar sein wenn man viel in EL macht.
Freunde sind ja keine Angestellten Handwerker. Sie kommen (oder auch nicht) wenn es IHNEN in den TERMINKALENDER passt.
Da kann schon eher auf die Familie / Verwandten zählen!
Natürlich muss man dann auch bereit sein, Ihnen zu helfen!

"Die Meisten Häuser mit extrem viel Eigenleistung, die ich kenne, haben Fehler, die würde man mit einem GU + SV nicht akzeptieren"
Was meinst Du da genau? Was ist da passiert?
Falsch angebrachte Dämmung, Abdichtungen, keine geraden Wände, Fenster- und Türenausschnitte passen nicht, vogelwild gezogene Kabel, unebener Estrich. Vieles merkt man auch erst wenn die Immobilie nicht mehr so ganz neu ist und plötzlich die Kellerwand nass wird, Schimmel entsteht oder ein Nagel trifft eine Leitung die dort gar nicht sein darf. Mein Mann und ich haben auf einigen Baustellen geholfen, oft dachten wir uns, bei uns wird das so nicht. Vieles wird auch einfach gemacht, weil das schon der Großvater so gemacht hat.
Ich kenne auch Bauten mit viel Eigenleistung, die würde ich sofort kaufen. Da ist so ziemlich jedes Gewerk in der Familie vertreten und die haben es gelernt. Wer von Mo-Fr für einen angesehenen Handwerker arbeitet, pfuscht am Wochenende mit Garantie nicht auf dem Bau seines Bruders/Neffen/Tochter.

Es gibt überall 2 Seiten. Es gibt auch GU - Bauten wo es vermutlich jeder der keine 2 Linken Hände hat besser hinbekommt.
Die einzelnen Gewerke sind Lehrberufe und das nicht grundlos. Das sollte man einfach nicht vergessen.

Hoffentlich bleibst du im Forum. Es kommen immer mal wieder welche mit viel Eigenleistung. Klar die Meisten sind (noch) GU jedoch leiden immer mehr unter den steigenden Kosten.
 
Zuletzt aktualisiert 26.11.2024
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