Hausbau planen und Kinderwunsch berücksichtigen

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Jean-Marc

Jean-Marc

Genau das ist der Fehler in der Annahme!
Woher hast Du die Gewissheit, dass die Frau in der Beziehung sofort nach dem Absetzen der Pille schwanger werden kann?
Woher hast Du die Gewissheit, das das Kind gesund zur Welt kommen wird?
Woher hast Du die Gewissheit, dass sich das Kind nach dem üblichen Durchschnitt entwickeln wird?
Solche Fragen ließen sich beliebig weiter spinnen.
Das würde ich gerne noch richtig stellen, denn das meine ich nicht mit "Planungssicherheit". Darunter verstehe ich das Fundament, auf dem man mit der nötigen Zuversicht eine Familie gründen kann. Heisst im Klartext: Ausbildung abgeschlossen, beide mit Festvertrag, auskömmliches Einkommen und nicht zuletzt die feste innere Überzeugung, für so eine Aufgabe bereit zu sein. Für manche ist das schon mit Anfang Zwanzig der Fall, bei uns eben erst mit Anfang/Mitte Dreißig und bei manchen noch später. Alles andere wie schnelle Schwangerschaft, Gesundheitszustand und Entwicklung des Kindes kann man in der Tat kaum beeinflussen, das muss man nehmen wie es kommt.

Die Lebensläufe meiner Frau und von mir sind nun mal eher unstet (Studium, Fernbeziehung, Arbeitsplatzwechsel, befristete Verträge, eine Arbeitgeber-Insolvenz, Knie-OP etc.), kurzum, wir befinden uns eigentlich erst seit kurzem in der Situation, für das Thema Kinder oder Hausbau den Kopf frei zu haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass man bei der oft hohen beruflichen Beanspruchung heutzutage in seinem Leben nicht all zu viele offene Baustellen gleichzeitig haben sollte, wenn man seine physische und psychische Gesundheit behalten will. Und daher nun mal die Entscheidung: Erst Hausbau, dann Familienplanung.

Wir kennen die hiesige Diskussion auch nur zu gut aus dem Verwandten- und Freundeskreis und es ist eigentlich immer dasselbe: Diejenigen, die nach der Ausbildung direkt übernommen und in ihren Großunternehmen schnell mit Sahnejobs ausgestattet wurden, legen natürlich schon mit spätestens Ende Zwanzig los und können gar nicht verstehen, wie man mit 31 oder 32 noch dabei sein kann, sein Leben zu stabilisieren. Aber das gibt es nun mal.
 
Y

Yosan

Diejenigen, die nach der Ausbildung direkt übernommen und in ihren Großunternehmen schnell mit Sahnejobs ausgestattet wurden, legen natürlich schon mit spätestens Ende Zwanzig los
Deine Sicht liegt da aber eben auch etwas an deiner Einstellung. Als wir uns entschlossen haben, zu versuchen ein Kind zu bekommen war die Situation so, dass mein Mann grade sein Referendariat beendet hatte aber nur noch ein halbes Jahr darüber hinaus dort angestellt war und ich war noch an meiner Masterarbeit. Da war also nichts mit festen Jobs...bis heute nicht...aber wir wollten eben nicht "nur deshalb" warten bis wir Ü30 sind. Zur Not hätten wir uns mit mehreren Minijob o.ä. durchgeschlagen
 
M

Maria16

MMn braucht es zumindest ansatzweise sowas wie einen Kinderwunsch, also das Gefühl, dass man gerne ein Kind hätte. Das hatte ich bis vor kurzem noch gar nicht. Das war eher so ein "nett, aber noch netter wenn man das schreiende Kind wieder abgeben kann"

Was hilft es, wenn mit Mitte zwanzig zwar alles passt, aber man gar nicht dieses innere Bedürfnis hat?
 
Jean-Marc

Jean-Marc

Deine Sicht liegt da aber eben auch etwas an deiner Einstellung. Als wir uns entschlossen haben, zu versuchen ein Kind zu bekommen war die Situation so, dass mein Mann grade sein Referendariat beendet hatte aber nur noch ein halbes Jahr darüber hinaus dort angestellt war und ich war noch an meiner Masterarbeit. Da war also nichts mit festen Jobs...bis heute nicht...aber wir wollten eben nicht "nur deshalb" warten bis wir Ü30 sind. Zur Not hätten wir uns mit mehreren Minijob o.ä. durchgeschlagen
Ich habe vor soviel Mut auch großen Respekt. Meine ich absolut ernst. Für uns wäre das jedoch nichts. Als wir eine neue Wohnung gesucht haben, waren wir bei unserer Besichtigungstour in einigen fremden Wohnungen bei jungen Familien und ich fand es erschreckend, in welch chaotischen Verhältnissen manche von denen leben (müssen). Auszieh-Schlafcouch im Wohnzimmer, enge und völlig zugestellte Kinderzimmer, Wickelkommode mitten im Flur, Schuhe und Spielzeug überall quer verteilt usw.
Da haben wir uns geschworen, niemals mit Kindern in einer Mietwohnung leben zu wollen. Kinder werden größer und brauchen dann auch schnell mehr Platz. Nur ist das eben derzeit nicht so einfach, mal eben schnell was neues in gewünschter Lage zu finden. Des Weiteren bin ich überhaupt kein Freund von Kindergarten- und Schulwechseln, die aber oft unvermeidlich sind, wenn der Umzug von der Mietwohnung ins Familienheim ansteht. Das habe ich als Kind selber zur Genüge mitmachen müssen und das hat mir nicht gut getan. Will ich meinem Kind gerne ersparen.
 
A

apokolok

@Jean-Marc das ist auch alles völlig verständlich und auch dein gutes Recht.
Aus deinen Erfahrungen und aus diesem Thread heraus sollte sich aber doch einfach auch rauskristallisiert haben, dass deine Einstellung / Sicherheitsbedürfnis nicht unbedingt dem eines großen Teiles der Gesellschaft entspricht.
Also stellen wir fest, was wir eigentlich auch schon vorher wussten: es soll doch bitte jeder so machen wie er es möchte. Andere machen es anders und mögen auch zu anders Eingestellten ihre Meinung haben.
Ich wünsche euch, dass bei dem offensichtlich doch vorhandenem Kinderwunsch bald die Umstände stimmen und ihr dann auch bald mit Nachwuchs gesegnet werdet.
 
H

HilfeHilfe

Ich habe vor soviel Mut auch großen Respekt. Meine ich absolut ernst. Für uns wäre das jedoch nichts. Als wir eine neue Wohnung gesucht haben, waren wir bei unserer Besichtigungstour in einigen fremden Wohnungen bei jungen Familien und ich fand es erschreckend, in welch chaotischen Verhältnissen manche von denen leben (müssen). Auszieh-Schlafcouch im Wohnzimmer, enge und völlig zugestellte Kinderzimmer, Wickelkommode mitten im Flur, Schuhe und Spielzeug überall quer verteilt usw.
Da haben wir uns geschworen, niemals mit Kindern in einer Mietwohnung leben zu wollen. Kinder werden größer und brauchen dann auch schnell mehr Platz. Nur ist das eben derzeit nicht so einfach, mal eben schnell was neues in gewünschter Lage zu finden. Des Weiteren bin ich überhaupt kein Freund von Kindergarten- und Schulwechseln, die aber oft unvermeidlich sind, wenn der Umzug von der Mietwohnung ins Familienheim ansteht. Das habe ich als Kind selber zur Genüge mitmachen müssen und das hat mir nicht gut getan. Will ich meinem Kind gerne ersparen.
Reden dann mal wenn Ihr Kinder habt ob alles in Haus immer noch schön steril ist
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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