@11ant: d. h. die 12cm Wandstärke ist auch ein evtl Problem? Woran erkennst man das auf dem Grundriss?
Von vielen Bauteilen erkennt man im Grundriss keine Dimensionen. Mehrere Innenwände sind hier von unbekannter Stärke. Die Außenwände sind mit 30 cm angegeben - das mag hier durchaus sein, daß die sich aus 17,5 cm und Verblender 11,5 cm zusammensetzen. Das mag so dem Baujahr entsprechen.
Ein Problem sind die 12 cm Stärke derjenigen Wände wo die Stärke genannt ist nicht. Es ist nur ungewöhnlich, und da an anderer Stelle Maße mit halben cm angegeben sind, vermute ich nicht, daß die 12 cm eine Aufrundung von 11,5 cm meinen sollen.
Tatsächliche 12 cm Wandstärke sprächen hier jedoch für die Verwendung von Ziegeln eines damals nicht mehr aktuellen Formates: das Reichsformat wurde etwa zehn Jahre vor dem Bau dieses Hauses abgelöst, als man auf das Oktametersystem umschwenkte. Das legt die Vermutung nahe, daß hier Altbestände oder gar Ziegel aus Abbruch verwendet wurden, was beides kein Problem darstellt. Wer weiß, vielleicht war der Bauherr sogar Maurer und hat das Haus in Eigenleistung hochgezogen. Für einen wenig begüterten Bauherrn sprächen die nichtmodernste Heiztechnik und der vermutete Kleintierstall (Gänse hatte ich in der Aufzählung noch vergessen).
Hier spricht vieles für ein Haus, das man eigentlich gerne gekauft hätte - und dessen Erbauer man wünscht, er möge das von seiner Wolke da oben nicht sehen, wie schändlich verkommen es ist.
Außerdem musste man sich gut überlegen, welches (Lieblings-)Kind das Zimmer mit dem Ofen bekommt.
Das wird damals keine lange Arie gewesen sein: der erstgeborene Junge natürlich.