hallo
Der Finanzberater hat es mir empfohlen den Vertrag mal vorbei zu bringen. Er konnte schon so manchen Bauherren einige Kosten ersparen oder gute Tipps geben. Er meinte speziell bei mir, dass er sich den Zahlungsplan anschauen will und vielleicht kleine Änderungen versuchen zu erwirken.
Der Finanzberater kann Dir maximal etwas zum Zahlungsplan sagen. Den kann er evtl. aufgrund seiner Erfahrungswerte beurteilen. Für detaillierte Auskünfte zur Bau-Leistungs-Beschreibung sowie zu dem Hausbau-Vertrag ist er nicht geeignet - ist ja auch nicht sein Fachgebiet.
Bei dem Vertrag und der Bauleistungsbeschreibung gibt es häufig Fallstricke. Zwei Punkte als Anregung:
1. Häufig kommt es nicht darauf an, was im Vertrag/Bauleistungsbeschreibung steht, sondern auf dass, was nicht drin steht. Werden bestimmte Leistungen nicht aufgeführt/beschrieben, ist es nicht Sache der Baufirma, diese Leistung zu erbringen (bzw. nur gg. teuren Aufpreis).
2. Gerne wird das Wörtchen "bauseitig" in Verträgen verwendet. Korrigiert mich, wenn ich mich irre, aber meines Wissens bedeutet dieses Wort, dass die bauseitige Leistung vom Bauherren zu erbringen ist.
Ich habe aktuell ein Angebot schon für Energieeinsparverordnung 2016 vorliegen. Preis pro qm=1064 € inkl. Sonderausstattung( Erdwärmeheizung usw.) und komplett verklinkert. Schlüsselfertig ! ausser Maler- u. Tapezierarbeiten.
Ich weiß, der Preis ist schon sehr tief. Aber genau deswegen bin ich ja bei denen hängen geblieben und versuche so viel wie möglich Infos zu sammeln. Bisher sehe ich bei der Firma keine negativen Dinge.
Genau aus diesem Grund sind so häufig Bauherren bei Firmen hängen geblieben, bei denen Sie dann "hängen blieben".
Ich habe nach Energieeinsparverordnung 2014 (bzw. Upgrade auf KfW70) gebaut. Schon damals galt ein Preis von < 1.500 Euro für ein Energieeinsparverordnung 2014 Haus (nicht KfW) als sportlich.
Für ein Haus nach Energieeinsparverordnung 2016 sollte dieser Preis unmöglich sein (evtl. bei einem Ausbauhaus).
Bedenke - jede Baufirma hat (in etwa) die gleichen Materialkosten. Jede Baufirma hat Lohnkosten - auch Arbeitskräfte aus Polen arbeiten nicht umsonst (dies könnte ggf. ein Grund für etwas günstigere Preise sein).
Material + Lohn sind aber die größten Kostenposten beim Hausbau.
Also wo sollen dann noch die 60.000 eingespart werden?
Ich bin bloß ein Baulaie.
@Bauexperte ist in diesem Bereich die Expertin. Sie hat auch keinen Grund, Dir irgendetwas madig zu machen. Aber in manchen Fällen (sorry - auch bei dem von Dir beschriebenen) sehe ich sie vor meinen inneren Auge, wie sie die Hände über dem Kopf zusammenschlägt wegen zu viel Blauäugigkeit.
Dann lieber herausfinden warum das so ist. Oder wie kommen diese Preise zu Stande ???
Deshalb der Hinweis von
@Malli und mir auf den Bausachverständigen. In der Vorplanung (also Vertragsprüfung sowie Prüfung Bauleistungsbeschreibung) musst Du ca. mit 1.000 - 1.500 Euro rechnen.
In der Baubegleitung (je nachdem, wie viele Besichtigungstermine vereinbart werden) mit 2.500 - 4.000 Euro. (die Beträge können je nach Anbieter deutlich schwanken)
Hört sich viel für Nebenkosten an. Stelle Dir aber mal vor, Du würdest es nicht investieren und dann 150.000 / 200.000 oder mehr in den Sand setzen. Gerade bei dieser Konstellation würde ich die Sicherheitskarte ziehen. Dies wird wahrscheinlich für Dich die größte Investition Deines Lebens.
