Das größte Problem bei der Bestandssanierung sehe ich in den Großstädten. Wohin mit den großen Wärmepumpen? Mal ganz abgesehen vom Denkmalschutz in Städten wie München, Hamburg, etc.
Ich denke in Großstädten dürfte Nahwärme die bessere Idee sein. Zum einen weil sich über einen sehr großen Wärmespeicher besser puffern lässt (Stichwort Sektorkopplung, außerdem wächst die Oberfläche quadratisch aber das Volumen kubisch). Zum anderen wegen der Skaleneffekte. Und auch weil nicht an jeder Stelle alles gehen wird. Aber man könnte z.B. unter den Parks und anderen Grünflächen Erdwärmefelder bohren (sofern da nicht gerade eine U-Bahn langläuft) oder auch auf dem Flachdach vom Nachbarklotz die Luft-Wasser-Wärmepumpe aufstellen.
Denkmalschutz ist einer der Punkte der auch auf meine Liste von vorhin gehört. Wir werden nicht jede alte Fassade genau so erhalten können. Manches ist vielleicht nicht wirklich schutzwürdig, manches lässt sich vielleicht faken, manches wird mit Innendämmung gelöst werden müssen. Hier sollte es aber eine gewisse Flexibilität geben.
ja richtig, aber auch das sind politische Themen, deren Kosten man nur teilweise auf den Endkunden übertragen sollte.
Jeder ist seiner Brieftasche am Nächsten. Deshalb ist ein günstiger Wärmepumpe-Tarif und Förderungen für den Investment ein sehr guter Hebel um Menschen dazu zu bewegen mitzumachen.
Die Investitionen und Förderungen der Vergangenheit waren eher Prinzip Gießkanne, wenn ich alleine ans Baukindergeld denke :rolleyes:
Ein günstiger Wärmepumpe-Tarif wäre zielgerichtet und bei weitem kein Gießkannenprinzip.
Der Staat sind wir alle zusammen. Insofern gibt es diese Dichotomie nicht. Zum anderen ist es eben so dass die Wärmepumpe für alle auf absehbare Zeit eben nicht sinnvoll ist. Wie vorhin beschrieben...der große Gewinn für die Umwelt ist wenn ein Haus von 300kWh auf 80kWh Heizbedarf runterkommt. Der Schritt ist auch ohne Kernsanierung zu schaffen und solange man drin wohnt. Die Umstellung auf Niedertemperatur macht man dann eben später oder wenn es gut passt oder lässt sie für manche Häuser auch einfach sein. Wir müssen nicht zwei Probleme auf einmal erschlagen.
Das mit der Bewohnbarkeit ist ohnehin so ein unterschätzter Aspekt, hier im Forum reden wir ja vor allem von Einfamilienhaus und da kann man bei Besitzerwechsel auch mal ein paar Monate Baustelle haben. Bei einem Block mit 90 Einheiten kann man die nicht einfach alle für Monate ausquartieren.
Und Wärmepumpenstrom ist Gießkannenprinzip. Der Wohlhabende im 250qm Neubau mit beheiztem Fitnessraum im Keller (Nutzung 1 Stunde pro Woche ;) ) profitiert genauso vom subventionierten Strom wie der Mieter im 20qm Wohnklo. Jede Subvention schafft Anreize und damit zwangsläufig auch Fehlanreize. Ich verweise hier nur mal auf die BAFA-fähigen Lüftung+Luft-Wasser-Wärmepumpe Monstergeräte die mir jeder andrehen wollte. Oder darauf, dass wir jetzt eine Erdwärmebohrung haben die sich nach normaler Rechnung nie amortisieren wird, aber damals von der BAFA gefördert wurde (wobei wir da wegen Systemwechsel tatsächlich alles selbst zahlen)