Luftwärmepumpe Strompreis per 1. Januar 2022 erhöht

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Zuletzt aktualisiert 16.11.2024
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Tolentino

Tolentino

Der Staat kann nur Geld ausgeben das er anderweitig eingenommen hat, also durch Steuern.
Bin die Woche mal auf eine interessante Betrachtungsweise gestoßen: Das ist nach MMT (Modern Monetary Theory) genau umgekehrt.

Die will aber auch keiner zahlen.
Nach MMT würde das Geld erschaffen (Ausgabe von Staatsanleihen) und dadurch, dass es dann im Umlauf ist, würden die einfach bezahlt werden. (Beauftragte Unternehmen haben Gewinne und investieren Ihrerseits, bzw bezahlen Ihre Arbeiter --> alle zahlen Steuern).

Hat irgendwie was für sich, nur mit der Konsequenz bzgl Inflation bin ich noch nicht einverstanden. Da muss ich noch ein bisschen mehr lesen und nachdenken.
 
A

Alessandro

@WilderSueden :

du siehst es aus der falschen Perspektive!
Der Staat ruft nach Elektrifizierung und nach grüner Energie (was ja auch sinnvoll ist).
Und wenn man jetzt auf einmal aufwacht und innerhalb kürzester Zeit alles aufholen muss, was in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt und falsch gemacht wurde, dann muss der Staat bei der Umsetzung unterstützen. Anders gehts leider nicht.

Auch nach einer energetischen Sanierung ohne Anlagenwechsel, heize ich mit fossilen Brennstoffen. Hilft also nix...
Zum Glück bin ich dann nach deiner Ansicht gottseidank Österreicher und kein Deutscher ;)
 
A

Alessandro

Edit: Ich kann mir auch einen Energie-Soli gut vorstellen für Besserverdiener.
Es ist ja nichts in Stein gemeißelt, aber du wirst mir ja hoffentlich Recht geben, dass man den Wärmepumpenausbau vorantreiben muss.
Da spielt der Strompreis nun mal auch eine große Rolle.
 
Tolentino

Tolentino

Problem ist ja gerade auch, die Liefersituation bei den WPs. Hast du da Einblicke in die Gründe (bist ja noch in der Branche oder?) Sind es immer noch die Chips? Oder doch Fachkräfte? Oder was ganz anderes?

In Punkto Maßnahmen würde ich diesseits meiner feuchten Utopieträume schon erstmal die Altbausanierung sehen. Scheint mir nach Minmax Prinzip den größten Hebel zu haben momentan zumindest.
 
WilderSueden

WilderSueden

MMT ist im Prinzip Keynes antizyklische Finanzpolitik auf der Ebene der Zentralbanken. In der schlechten Zeit agiert die ZB expansiv und stellt billiges Geld bereit. In den guten Zeiten rollt sie das dann wieder zurück und verteuert Geld damit sie wieder Pulver für die nächste Krise hat. In der Praxis hat das die gleichen Probleme: Reaktionen dauern lange, um wirklich antizyklisch zu reagieren muss man fast schon hellseherische Fähigkeiten haben. Und es ist sehr leicht expansiv zu sein aber sehr viel schwerer das wieder zurückzufahren. Sehen wir ja gerade. Südeuropäische Schuldenkrise, Corona, Ukraine-Krieg. Die Niedrigzinsen aus der ersten Krise hätten schon vor Jahren wieder erhöht werden müssen. Die Nullzinsen von Corona hätte man vermutlich schon Anfang 2021 zurückfahren müssen. Hat damals nur keiner gemacht. Die ganzen Bazooka, Wumms und Doppelwumms Pakete haben die Inflation angeheizt. Man kann Geld aus dem Nichts erschaffen aber keinen Wert. Wenn man die Geldmenge erhöht aber die existierenden Güter und Dienstleistungen die gleichen bleiben, dann hat man Inflation. Jetzt muss die ZB Geld verknappen um die Inflation einzubremsen und arbeitet de facto zyklisch.

Der Staat ruft nach Elektrifizierung und nach grüner Energie.
Und wenn man jetzt auf einmal aufwacht und innerhalb kürzester Zeit alles aufholen muss, was in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt und falsch gemacht wurde, dann muss der Staat bei der Umsetzung unterstützen. Anders gehts leider nicht.
Unterstützen darf er, aber an der richtigen Stelle. Einfach nur Geld ausschütten treibt die Preise und am Ende ist nichts gewonnen. Sinnvoller wäre die Voraussetzungen für gutes Wirtschaften zu schaffen: Ausbildung von Fachkräften, schnellere genehmigungsverfahren, weniger Bürokratie. Die Voraussetzungen schaffen, dass Leute nicht nur die Infrastruktur anderer Leute vor die Nase gesetzt bekommen sondern auch davon profitieren. Und ja, in manchen Fällen kann man auch Geld auszahlen aber nur zielgenau, nicht mit der Giesskanne. Und ja, das dauert einfach alles seine Zeit. Mit der Brechstange wird es aber nur teurer, nicht schneller und sicherlich nciht besser. Statt in jeden 70er Jahre Bau eine Wärmepumpe zu zwingen die dann mit einer Jahresarbeitszahl von 2 einen Heizbedarf von 200-300 kWh/qm abarbeiten soll, müsste man am Energiebedarf anfangen. Wenn ich von 300 auf 80 kWh gehe, dann habe ich einen sehr großen Teil des Gas/Öl eingespart.
 
A

Alessandro

Problem ist ja gerade auch, die Liefersituation bei den WPs. Hast du da Einblicke in die Gründe (bist ja noch in der Branche oder?) Sind es immer noch die Chips? Oder doch Fachkräfte? Oder was ganz anderes?

In Punkto Maßnahmen würde ich diesseits meiner feuchten Utopieträume schon erstmal die Altbausanierung sehen. Scheint mir nach Minmax Prinzip den größten Hebel zu haben momentan zumindest.
die Liefersituation wird besser. Ein Defizit an Material und Fachkräften wird es aber auch in Zukunft geben. Wir werden unsere Kapazität auf 90% Wärmepumpe-Produktion verlagern. Dauert halt ein bissi...
Vorgestern war der Wärmepumpengipfel mit Robert Habeck, bei dem einiges festgelegt wurde. Das Papier und Video dazu findest du auf der BMWK Homepage.
Das größte Problem bei der Bestandssanierung sehe ich in den Großstädten. Wohin mit den großen Wärmepumpen? Mal ganz abgesehen vom Denkmalschutz in Städten wie München, Hamburg, etc.

Unterstützen darf er, aber an der richtigen Stelle. Einfach nur Geld ausschütten treibt die Preise und am Ende ist nichts gewonnen. Sinnvoller wäre die Voraussetzungen für gutes Wirtschaften zu schaffen: Ausbildung von Fachkräften, schnellere Genehmigungsverfahren, weniger Bürokratie. Die Voraussetzungen schaffen, dass Leute nicht nur die Infrastruktur anderer Leute vor die Nase gesetzt bekommen sondern auch davon profitieren. Und ja, in manchen Fällen kann man auch Geld auszahlen aber nur zielgenau, nicht mit der Giesskanne. Und ja, das dauert einfach alles seine Zeit.
ja richtig, aber auch das sind politische Themen, deren Kosten man nur teilweise auf den Endkunden übertragen sollte.
Jeder ist seiner Brieftasche am Nächsten. Deshalb ist ein günstiger Wärmepumpe-Tarif und Förderungen für den Investment ein sehr guter Hebel um Menschen dazu zu bewegen mitzumachen.
Die Investitionen und Förderungen der Vergangenheit waren eher Prinzip Gießkanne, wenn ich alleine ans Baukindergeld denke :rolleyes:
Ein günstiger Wärmepumpe-Tarif wäre zielgerichtet und bei weitem kein Gießkannenprinzip.
 
Zuletzt aktualisiert 16.11.2024
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