Neue Standards beim Neubau und ihre Auswirkungen auf uns

4,70 Stern(e) 6 Votes
Zuletzt aktualisiert 08.09.2024
Sie befinden sich auf der Seite 5 der Diskussion zum Thema: Neue Standards beim Neubau und ihre Auswirkungen auf uns
>> Zum 1. Beitrag <<

H

Haus Luni

Ich sehe die neuen Standards meistens als ein zweischneidiges Schwert.

Energieeffizienz ist theoretisch schon sinnvoll um die Umwelt zu schonen und geringe Nebenkosten zu realisieren. Die Dämmung jedoch mit enorm viel Styropor/Styrodur u.ä. zu realisieren, welche als Sondermüll gelten, ist jedoch alles andere als sinnvoll. Aber andere Rohstoffe sind einfach viel zu teuer.

Bei einem KFW 40 Haus mit Förderung ist eine Photovoltaik Anlage ein muss. Theoretisch ist diese Idee nicht schlecht. Viele kleine (theoretisch) grüne Energieerzeuger können eine Lösung darstellen um langfristig die Energiekrise in den Griff zu bekommen. Die Photovoltaik Module wurden auch im Vergleich viel günstiger und effizienter Aufgrund des Umsatzes. Jedoch sind diese Anlagen nicht rentabel, wenn man 1 KWh für 30 Cent einkaufen muss und nur für 7 Cent verkaufen kann. Die meisten Module kommen aus China und somit die Umweltbilanz als auch die Produktionsmethode für die Mitarbeiter fragwürdig. Und ich bin wirklich gespannt ob die Module 20-30 Jahre betrieben werden können. Falls nicht, dann bin ich ziemlich sicher das ein Garantieanspruch zu dieser Zeit nicht mehr möglich sein wird, weil es die Firma einfach nicht mehr geben wird.

Bei den meisten neuen Standards habe ich das Gefühl, dass der Staat einfach hofft das sich der Markt schon irgendwie selbst regulieren wird und irgendeine Lösung finden wird. Jedoch funktioniert das nicht wirklich gut bzw. nur auf Kosten der Bürger. Viele Regeln stehen sich gegenseitig im Weg und bei den meisten Regelungen profitiert der Ausland mehr als Deutschland selbst.

Die Bereitschaft Eigenleistung zu erbringen ist insgesamt deutlich gesunken. Man muss aber auch sagen, dass auch hier die Gesetzgebung als auch viele Hersteller es einem immer schwieriger macht die Dinge selbst zu machen. Es gibt viel zu viele Vorschriften und Genehmigungen die man benötigt, die es damals halt nicht gab. Außerdem wird die "Angst" davor, etwas selber zu machen, enorm geschürt. Gefühlt liest und hört man nur noch, dass alles von einer Fachfirma gemacht werden soll, da es höchst kritisch, schwierig oder gefährlich ist es selber zu machen.
 
N

nordanney

Ich sehe die neuen Standards meistens als ein zweischneidiges Schwert.
Gelten i.W. für den Geschosswohnungsbau. Da ist das Schwert nur einseitig - wenn aus Angst vor den Regeln der Technik 137 Steckdosen je Wohnung verbaut werden "müssen", die Geschossdecken mindestens 30cm dick sein "müssen".
Nur mal so aus der Planungsphase 2022, als verglichen wurde, wie Neubaudecken in Europa gebaut werden - alles aktuelle anerkannte Regeln der Technik... (je nach Land)

1722334120001.png


Genau darum geht, die überbordenden Vorschriften, DIN-Gehorsam und aRdT-Hörigkeit abzuschwächen, ohne wesentliche Einschnitte bei der Gebrauchstauglichkeit zu schaffen. Ziel: Mehr Wohnungsneubau zu vertretbaren Preisen.
Und das schafft in vielen Punkte der Gebäudetyp e, um den es hier geht. Betrifft auch z.B. Aufstockungen, die deutlich erleichtert werden.
 
H

Haus Luni

Ich kann mir gut vorstellen wie so etwas zustande kommt.

Ich bin kein aktiver Konstrukteur aber ich bin Maschinenbautechniker und habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Im Studium mussten wir eine Welle berechnen die 2 Tonnen aushalten soll. Zunächst nimmt man die schwächste Stelle und berechnet dann den benötigten Durchmesser. Das waren so 12mm. Und dann kommt der Sicherheitsfaktor! Falls Menschen in Gefahr kommen könnten liegt der Sicherheitsfaktor bei 4,5. Das bedeutet 12mm x 4,5=56,25mm. Dieser Durchmesser muss dann, laut Vorschrift gewählt werden.

Ich denke mal der Statiker hat ähnliche Vorschriften.
 
Zuletzt aktualisiert 08.09.2024
Im Forum Bauplanung gibt es 4894 Themen mit insgesamt 97809 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Neue Standards beim Neubau und ihre Auswirkungen auf uns
Nr.ErgebnisBeiträge
1Bei Luft-Wasser-Wärmepumpe und Photovoltaik überhaupt noch eine Solaranlage? 24
2Neuer Carport: 2x Starkstrom, Leerrohr Photovoltaik dimensionieren? 10
3Photovoltaik-Anlage nachträglich in Finanzierung einbringen? 27
4Neubau Einfamilienhaus mit Flüssiggas - auch ohne Photovoltaik oder Solar möglich? 24
5Photovoltaik-Anlage Euer Ertrag im Jahr 2018 21
6Photovoltaik Anlage/ Wärmepumpe, habt ihr 2 Zähler? 55
7Photovoltaik Auslegung Wärmepumpe mit berücksichtigen oder nicht? 20
8KfW40+ möglich, auch wenn Photovoltaik, Kontrollierte-Wohnraumlüftung schon für KfW40 nötig war? 15
9Photovoltaik steht an - Optionen: 19 kwp, 25 kwp, 30kwp, Speicher? 30
10Photovoltaik bei Haus mit fünf Wohneinheiten Erfahrungen? 18
11Wärmepumpe + Photovoltaik-Anlage mit oder ohne Speicher 11
12Gasheizung + Photovoltaik ohne Nachweis möglich 15
13Optimierung Wärmepumpe LWD 70A mit Photovoltaik 16
14Photovoltaik Anlage 120qm Wohnfläche - Dach vollklatschen? 45
15Luft-Wasser-Wärmepumpe und wassergeführter Pelletofen und Photovoltaik-Anlage 17
16Planung Photovoltaik - mögliche Nachrüstung von Batterie-Speicher 13
17Umstieg von Gas auf Solar / Photovoltaik mit / ohne Wärmepumpe 31
18Photovoltaik Anlage mit Nachspeicheröfen 12
19Solarthermie vs. Photovoltaik 13
20Photovoltaik-Anlage - Aufstellung im Hauswirtschaftsraum 10

Oben