Neue Standards beim Neubau und ihre Auswirkungen auf uns

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Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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N

nordanney

Wieso baut Vonovia nicht einfach kleiner und ohne KNX?
Du musst das Eigenheim vom Mietwohnungsbau komplett abkoppeln bzw. trennen.

Das Eigenheim muss "nur" bezahlbar sein. Der Mietwohnungsbau muss sich rentieren.
Und bei den großen Wohnungsunternehmen, die wie Vonovia oder LEG gerade auf bezahlbaren Wohnraum abstellen und Durchschnittsmieten von 6-7€ als bezahlbaren zur Verfügung stellen, können in deren Kernmärkten wir z.B. dem Ruhrgebiet nicht so günstig bauen, wie es nötig wäre.
Selbst im sozialen Wohnungsbau (von der Qualität her) musst Du mit fast 3.000€/qm reine Baukosten rechnen. Damit diese Wohnungen dann überhaupt bezahlbar sind, brauchst Du aber Mieten von i.d.R. deutlich über 10€ - ist nur Mist, wenn in Duisburg Marxloh nur Klientel wohnt, das sich lediglich 3,8€ bis 4,95€ leisten kann.
Da ist die Entscheidung digital - machen oder sein lassen.
Hab von einem Wohnungsunternehmen Neubauten in Köln auf dem Tisch gehabt. Damit die Finanzierung dafür bezahlt werden kann und auch noch eine Rendite rauskommt (wir reden von Renditen von knapp über 3% nach allen Kosten und der Finanzierung, also reich wird man damit nicht), MÜSSEN 15€/qm als Miete drauf stehen.

Dem Häuslebauer ist eine Rendite egal. Der baut für T€ 750 sein Haus, für das er 2.000€ Miete im Monat bekommen würde. Das sind 3,2% Rendite VOR Steuern, Bewirtschaftung, Instandhaltung, Mietausfall usw.
Kann der Häuslebauer machen, ist ja für ihn selbst und Lebensqualität kann man nicht mit Rendite aufrechnen.

Die Vonovias usw. können das nicht - die bräuchten eher 5.000€ Miete oder mehr, was aber niemand bezahlen kann. Aus der Richtung kommt das Problem. Da ist es völlig egal, ob ich 40qm Wohnungen zu 15€/qm oder 200qm Wohnungen zu 15€/qm anbiete. Die mietet einfach niemand.
Kannst Du ein wenig mit den eAutos vergleichen. Welcher Normalsterbliche kann und will sich für 80k ein "grünes" Auto kaufen. Es fehlt der Markt.
 
C

chand1986

Die mietet einfach niemand.
Kannst Du ein wenig mit den eAutos vergleichen. Welcher Normalsterbliche kann und will sich für 80k ein "grünes" Auto kaufen. Es fehlt der Markt.
Bloß werden E-Autos tatsächlich billiger.
Wird Wohnraum jemals wieder (viel) billiger hergestellt werden?

Und wenn die Antwort "nein" lautet, wie löst man das Problem?
 
N

nordanney

Wird Wohnraum jemals wieder (viel) billiger hergestellt werden?
Und damit landen wir wieder beim Beginn des Threads...
Z.B. Dicke der Betondecke (Schallschutz), Anzahl von Steckdosen, Absenkung der Temperatur im Bad von 24 auf 20 Grad (Einsparung Wandheizkörper), Holzgeschossdecken auch ohne Estrich möglich und andere Punkte. Abweichung von aRdT ist nicht direkt ein Baumangel.
Das sind die großen Bereiche.
Daneben gäbe es noch die Möglichkeit des seriellen Bauens (es gibt auch schon diverse Typenhäuser). Die Akzeptanz hierfür ist aber extrem schlecht, da jeder sofort an Plattenbau denkt.

Die Antwort ist also: Ja, wenn... und dann aber i.W. im Geschosswohnungsbau. Die normalen EFHs werden nicht wesentlich günstiger.
 
B

Buchsbaum066

Daneben gäbe es noch die Möglichkeit des seriellen Bauens (es gibt auch schon diverse Typenhäuser). Die Akzeptanz hierfür ist aber extrem schlecht, da jeder sofort an Plattenbau denkt.

Na so schlecht war das Konzept des Plattenbaus in der DDR aber nun auch nicht. Die Wohnungen hatten gute und heutigen Standards in nichts nachstehende Grundrisse, einen Balkon und waren platzsparend sowie sehr günstig zu bauen. Grundstückseitig.

Lückenbebauung in Innenstädten in Plattenbauweise gab es ebenso wie freistehende so genannte Würfelhäuser. 6 Etagen mit je 4 Wohnungen auf weniger als 200 qm Grundstücksfläche.

Das Problem war lediglich die Wärmedämmung und die relativ dünnen Wandstärken.

Leider werden heute immer noch massiv vor allem große Wohnblocks mit staatlichen Abrissprämien abgerissen statt saniert.

Man hätte auch die Häuser demontieren können und dort wieder aufbauen wo es Wohnraummangel gibt. Dämmung und neue Fenster wären dabei ja nun kein Problem.

Ich vermiete aktuell noch für 4,50 - 5,50 je Quadratmeter. Die staatlichen Vorgaben machen es mir allerdings immer schwerer diesen Preis zu halten. Ich komme um massive Mieterhöhungen nicht drum herum.

Die Vorgaben der Ämter sind ja auch zu berücksichtigen. Die zahlen eben nur gedeckelte Heizkosten sowie begrenzte Mieten. Es wird also für sozial schwache Menschen immer schwerer eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Spannend wird es wenn der deutsche Sozialstaat unter seiner Last zusammenbricht. Millionen Flüchtlinge und Bürgergeldempfänger in so hohen Maß zu alimentieren wird dauerhaft nicht möglich sein bei schrumpfender Wirtschaftskraft und sinkenden Steuereinnahmen.
 
N

nordanney

Na so schlecht war das Konzept des Plattenbaus in der DDR aber nun auch nicht.
Da will nur in heutigen Zeiten in Plattenbauten niemand wohnen. Akzeptanz vs. Qualität.
Die staatlichen Vorgaben machen es mir allerdings immer schwerer diesen Preis zu halten.
Was für Vorgaben hast du bekommen?
Ich komme um massive Mieterhöhungen nicht drum herum.
Tja. Massiv darfst du aber nicht erhöhen .
 
B

Buchsbaum066

Tja. Massiv darfst du aber nicht erhöhen .
Warum nicht? 20 Prozent Erhöhung ist in meinen Augen schon massiv.

Da will nur in heutigen Zeiten in Plattenbauten niemand wohnen. Akzeptanz vs. Qualität.
Ich habe zwar ein massiv gebautes Mietobjekt, allerdings mit Grundriss Plattenbau. Sehr gesucht und voll vermietet. Optisch nicht das schönste Haus, aber mit toller Aussicht, Balkone nach Süden. Da gibt es immer noch Fans.
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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