Passivhaus als logische Konsequenz? Gibt es Gegenargumente?

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B

Bauexperte

Hallo Yvonne,

Ganz einfach: in der (zeitgemässen) Qualität der Ausstattung
Das ist bei einem PH eigentlich kaum möglich, da es konkrete Vorgaben einzuhalten gilt.

Vorstehendes dagegen schon, wenn und sofern Du und ich das gleiche unter Ausstattung & Einbauten verstehen

Ich wundere mich allerdings, dass man als Grundlage für so ein PH oder MehrEnergieHaus einfach mal so ein Standardhaus nehmen kann, ich dachte, es gehören noch mehr Parameter dazu, wie zB Fenstergröße und -Lage, also ein individuell geplantes Haus auf entsprechend grossem Terrain.

Oder brauche ich die Voraussetzungen für ein PH nicht auf ein MEH anwenden?
Du kannst zunächst einmal jeden Entwurf - unter Berücksichtigung aller Parameter - zum PH konfigurieren; Lage und Ausrichtung machen das Haus - als ein Bauteil von vielen - dann entweder "nur" wesentlich oder "erheblich" teurer. Im Übrigen muß ein Passivhaus nicht zwangsweise ein EnergiePlushaus (was verkürzt dargestellt nichts anderes bedeutet, als das mehr Energie produziert, als verbraucht wird) sowie ein EnergiePlushaus nicht automatisch ein Passivhaus sein.


Liebe Grüsse, Bauexperte
 
f-pNo

f-pNo

Der qm-Preis den wir für ein PH bekamen, lag bei knapp 2.040€ . Mehrkosten nicht ausgeschlossen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit 1500,00€ hinkommt es sei denn der Anbieter spart am Material oder an guten Handwerkern.
Wir liegen mit unserem Energieeinsparverordnung Haus ja nur wenig darunter.

So wie ich es verstanden habe, ist der Anbieter aus dem angrenzenden (ost-)europäischen Ausland. Die gelieferte Qualität des Anbieters kann ich nicht beurteilen. Auch nicht, wie es evtl. später mit der Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen aussehen würde.
Allerdings kann es sehr gut sein, dass das Lohnniveau unter dem deutschen liegt, was sich ggf. auch auf den Preis niederschlägt. Ob allerdings bei einem Passivhaus Preis von unter 1.400 Euro da herauskommt?
 
T

toxicmolotof

Also bei meinem klassischen Massivhaus-Hausbau (ganz im Westen der Republik) waren auch fast nur (ost-)europäische Handwerker an Bord.

Was soll denn da "im Osten" noch zusätzlich gespart werden? Dieses Sparniveau hat man auch jetzt schon nahezu erreicht.
 
Vogtländer

Vogtländer

Nach einem anstrengenden Tag bin ich wieder zu Hause und freue mich, dass so rege hier geschrieben wurde. Also zuerst:

Nein es ist nicht RD Haus, von denen haben wir ein Angebot für ein Kfw 70 Haus. Der Anbieter des PH ist aus dem Vogtland (darf ich den hier eigentlich namentlich nennen?).



Werdet Ihr dann überall, also an allen Warmwasserzuläufen, einen Durchlauferhitzer haben?
Der Pufferspeicher sollte ja schnell erschöpft sein, wenn morgens mehrere Personen WW verbrauchen...
Also es werden 3 Personen im Haus wohnen, wofür 300l Pufferspeicher einige Zeit reichen sollte....

Der Durchlauferhitzer ist natürlich im Technikraum und erwärmt das Wasser egal wo ein Wasserhahn aufgedreht wird.

Ich nehme von den 60000 Mehrinvestition für 30 Jahre (ganz fiktiv, da wir nicht wissen, wie sich die Preise so halten) 1000 € / Jahr für Gas. Auf 30! Jahre sind wir bei 30000.
Keine Ahnung wie du auf 60.000 kommst, ich hatte von 40.000 Mehrinvestition geschrieben.
Dazu bekommen wir 10.000 Tilgungszuschuss von der KfW, Zudem 5.000 Zuschuss von der SAB für die Batterie und dann bekommen wir als "Unternehmer" noch die MwSt der Photovoltaik- Anlage , was dann alles zusammen 19.000 Ausmacht, wären wir noch bei gut 20.000 Mehrinvestition. Da wir ja ca. 150.000 zu besseren Zinskonditionen bekommen erwächst ein weiterer Vorteil.

Was macht man eigentlich beim Passivhaus mit der ganzen Kaminwärme? Fenster auf und raus damit?
Da ich meine großen Fenster nach Norden ausrichten möchte (um aus dem Wohnzimmer meinen Garten zu sehen und nicht die Straße) muss ich wohl etwas zuheizen. Ich stelle mir das so vor, dass ich alle paar Tage mal 2-3 Scheite Holz verbrenne. Dann wir des im Wohnzimmer sofort warm und die Kontrollierte-Wohnraumlüftung verteilt die Wärme im gesamten Haus. Wenn es zu warm wird, mach ich halt ein Fenster auf (Ein Bekannter von mir verfährt mit einem Haus dieses Anbieters seit 3 Jahren genau so:..).

Mir kommt es allerdings vor, dass Vogtländer bei einem "guten" Verkäufer war.
Ich hoffe nur, dass die Vorgaben für dieses Projekt auch stimmen (Ausrichtung, Bewuchs, Nachbarbebauung... ich habe mal so ein bissel gesurft), damit die Ausbeute auch reichlich wird.
Wenn ich nur einem "guten" Verkäufer auf den Leim gegangen bin hoffe ich, dass ihr mich vorher mit Tatsachen überzeugt, bevor ich mich verschulde ohne gut genug gerechnet zu haben.

Ausrichtung: genau Süd (wirklich!!!)
Bewuchs: stört nicht (auch nicht im Winter, da zu weit entfernt und zu niedrig)
Nachbarbebauung: alle Grundstücke bebaut, aber das gleiche wie bei dem Bewuchs, da die Grundstücke im Süden
von unserem, niedriger liegen...



Der qm-Preis den wir für ein PH bekamen, lag bei knapp 2.040€ . Mehrkosten nicht ausgeschlossen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit 1500,00€ hinkommt es sei denn der Anbieter spart am Material oder an guten Handwerkern.
Ich hatte von 1750€/m² geschrieben und die Löhne bei uns in Sachsen sind (leider) um einiges niedriger als in den alten Bundesländern.


Ich bin ein Freund der kontroversen Diskussion, aber durchaus noch nicht festgelegt. Aber ich glaube das so ein besseres Ergebnis entsteht, als wenn man sich nach dem Mund redet..

In diesem Sinne bin ich weiter offen für eure Gegenargumente!
 
B

Bauexperte

Guten Abend,

Also wir bekommen das Energie Plus Haus für 210.000 € (1750€/m²) Festpreis (Energieeinsparverordnung Referenzhaus Angebot wäre 160000€ also gute 30% weniger) ... 23.000€ kostet die Photovoltaik + Batterie ...also 27.000€ Aufpreis von Energieeinsparverordnung zu Passiv
Ich hatte von 1750€/m² geschrieben .....
Also TEUR 210 für ein EnergiePlushaus - TEUR 27 für Photovoltaik + Batterie ergeben bei mir TEUR 183 für das Passivhaus. TEUR 183 ./. 120 qm wiederum € 1.525,00/qm. Wo ist da mein Rechenfehler, der, wenn er einer ist, von ' EveundGerd' im Vertrauen übernommen wurde?

Liebe Grüsse, Bauexperte von unterwegs
 
EveundGerd

EveundGerd

Meine hier angegebenen qm-Preise sind richtig! Sie sind aktuell und bezogen auf einen PH-Bau in Koblenz ohne Grundstück. Ich habe unser Haus als Vergleich herangezogen, was ich ja auch schrieb.

Die Preise sind regional sicher unterschiedlich.

Es gibt u.a. auch eine Gegenüberstellung der Uni Frankfurt im Netz (? muss ich noch mal nachsehen. Ich habe es mir als pdf heruntergeladen ) bzgl. PH und Energieeinsparverordnung Referenzhaus.

Die Rechnung dreht sich nach etwa 30 Jahren in Richtung PH. Ich schaue aber noch mal nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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