Für ein noch recht kurzen Zeitraum ist die Einspeisung noch lohnend. Es zählt der Zeitpunkt der Anmeldung der Anlage. Jeden Monat sinkt die Einspeisevergütung. Bei Anmeldung einer Anlage unter 10 kWp im September 2019 waren es noch 10,73ct / kWh, im Januar 2020 sind es mit 10,27ct / kWh in 4 Monaten bereits 5% weniger. Und so geht es weiter bis es keine gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung mehr gibt.
Die Preise für die Anlagen sinken weiter - Du kaufst in ordentlicher Qualität als Privatperson 1 Wärmepumpe installiert für ca. 1,00€.
Nun mal die Rechnung ohne Subvention bei einem Strompreis von 30ct je kWh:
Verbrauch im Haus: 5000 kWh
Anlage (OSt-West): 6000 kWp
Jahresproduktion: 5000 kWh
Eigenverbrauch aus der Anlage: 3500 kWh
Anlagenkosten: 6000€
Einsparung je eigenverbrauchter kWh: 20ct
jährliche Einsparung durch Eigenverbrauch: 3500 x 0,20 = 700€
Amortisation < 9 Jahre
Bei Wegfall der Einspeisevergütung ist die Dimensionierung der Anlage auf den Eigenverbrauch entscheidend. Eine viel größere Anlage steigert den Eigenverbrauchsanteil nur in sehr geringem Maße und wird dann unwirtschaftlich.
Den EIgenverbrauchsanteil kann man dann nur noch mit einer Speicherlösung erhöhen. Hier kommen dann Warmwasserspeicher, Batterien etc. ins Spiel.
Kaufst Du die Anlage oben mit Batterispeicher z.B. 2,4kWh, dann kostet sie inklusive anderem Wechselrichter rund 7500€. Du steigerst den Eigenverbrauch auf 3850 kWh (Entspricht etwa 150-180 Ladezyklen im Jahr je nach Degradation)
Anlagenkosten: 7500€
Einsparung je eigenverbrauchter kWh: 20ct
jährliche Einsparung durch Eigenverbrauch: 3850 x 0,20 = 770€
Amortisation < 10 Jahre
Die "Wetten" darauf ob sich das lohnt sind folgende Annahmen:
1. Wie entwickelt sich der Strompreis -> je höher die Annahme, desto eher lohnt die Batterie
2. Wie viele Ladezyklen erreiche ich im Jahr -> manche gehen von unter 100 aus, dann rechnet es sich nie, andere messen über 200 im Jahr, das ist wohl das Haupt-Streit-Thema
3. Annahme der Haltbarkeit der Batterien.
Wer nun die Photovoltaik nicht als reines Finanzprodukt sieht, sondern auch als Teil der Gestaltung des Hauses kann Amortisationszeit gegen Ästhetik und Wertsteigerung des Hauses eintauschen. Schließlich werden Fassaden- und Gartengestaltung ja auch oft hinsichtlich Ästhetik ausgewählt und nicht hinsichtlich minimalem Budgets. Es soll sogar Menschen geben, die Autos kaufen ohne jemals an Amortisation zu denken.