Siedlungshäuschen 1954 - Komplettsarnierung machbar?

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Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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11ant

11ant

@galdreth: nun, da Du es mit dem fortgeschrittenen Umbau schon weit evaluiert hast, magst Du mein Geschwätz von vor bald zweieinhalb Jahren
Die Liebenswürdigkeit Deines Objektes macht es keinen Deut größer, jünger oder günstiger geschnitten. Ich fange mal unten an: der Keller ist offenbar gemischt aus Beton und gemauert. Der Geräteraum taugt nicht zum Ausbau zur Garage, für einen Stellplatznachweis wäre diese zu kurz. Im rückwärtigen (!) Bereich sehe ich eine Grube - falls diese noch der aktuelle Stand der Fäkalienentsorgung ist, lege ich auf meine Skepsis noch eine Schippe darauf. Im EG könnte ich mir die Mittelwand trotz ihrer Stärke als tragend (für die Balkendecke) vorstellen, die anderen Innenwände vermute ich aus Gipsdielen. Diejenige zum Kinderzimmer wird entfernt werden können. Im DG ist selbst die Mittelwand wohl nicht tragend, und das Gebälk läßt mich bezweifeln, ob es eine Dämmung (der Gauben und auf den Sparren) nach heutigem Standard trüge. Der Dachüberstand beträgt giebelseitig nur 20 cm und wäre mit WDVS praktisch aufgebraucht. Ganz ehrlich: wirtschaftlich würde ich den Rohbau auf "Liebhaberwert plus null" taxieren - und das bei einem Grundriss-Umgestaltungspotential, das praktisch nicht vorhanden ist. Wenn Ihr die Gretchenfrage "möchten wir dieses Haus wie einen altgewordenen Hund in die Herzen unserer Familie schließen" nicht ohne Zögern mit einem beherzten "Ja" beantwortet, dann sucht Euch ein anderes Objekt.
´mal reflektieren (nicht nur bewerten, sondern hinsichtlich der beinhalteten Einschätzungen auch als "Faktencheck" - vermutete ich recht mit der tragenden Wand, der Grube und der Dämmungs-Auflastungsfähigkeit des Dachstuhls ?) ?
Und: seid Ihr "nur" stolz auf das Geleistete, oder würdet Ihr es auch noch´mal wagen mögen ?
 
galdreth

galdreth

@galdreth: nun, da Du es mit dem fortgeschrittenen Umbau schon weit evaluiert hast, magst Du mein Geschwätz von vor bald zweieinhalb Jahren

´mal reflektieren (nicht nur bewerten, sondern hinsichtlich der beinhalteten Einschätzungen auch als "Faktencheck" - vermutete ich recht mit der tragenden Wand, der Grube und der Dämmungs-Auflastungsfähigkeit des Dachstuhls ?) ?
Und: seid Ihr "nur" stolz auf das Geleistete, oder würdet Ihr es auch noch´mal wagen mögen ?
Sorry, dass ich auf die angesprochenen Details noch nicht weiter eingegangen war.

Keller passt die Einschätzung soweit. Luftfeuchtigkeit momentan unter 70%.

Die Grube hinterm Haus war entweder sehr lange nicht mehr oder nie ans Abwasser angeschlossen. Die alten Gussrohre unterm Boden gingen in die reguläre Kanalisation und in der Grube selbst ist nur etwas sand und ein Kubikmeter Wasser gewesen.

Mittelwand war mit Bimsstein ausgemauertes Holzfachwerk. Da habe ich nach Statiker einen Stahlträger zwischen Küche und WZ über den Durchgang einziehen lassen.

Ansonsten bis auf die beiden Schornsteine alles aus Bimsstein ausgemauertes Fachwerk. super zum abreißen und statisch unkritisch ab OG.

Dach war laut Statiker kein Problem, so lange wir unterhalb der Flächenlast der alten Deckung aus Ziegeln bleiben. Also ist es 12cm Mineralwolle Zwischensparren- und 16cm PUR Plattendämmung geworden. Darüber Holzschalung auf Längslattung und Aluminium-Schindeln. Die Holzschalung konnte den Dachüberstand für 18cm Dämmung auf der Fassade einfach ausgleichen ohne weiteres Stützwerk.

Zum Abschluss: Wir sind stolz auf die Nummer, aber wenn mich jetzt jemand Unbekanntes - sagen wir mal in einem Internetforum ;) - fragen würde, ob er sich an ein solches Projekt wagen sollte, dann würde ich ihm eher abraten und eine lange Liste all der vielen Risiken geben durch die wir letztendlich noch glimpflich durchgeschippert sind.

PS: Die Dachbilder sind noch ohne die WDVS Fassade.
siedlungshaeuschen-1954-komplettsarnierung-machbar-554366-1.jpg

siedlungshaeuschen-1954-komplettsarnierung-machbar-554366-2.JPG
 
11ant

11ant

Mittelwand war mit Bimsstein ausgemauertes Holzfachwerk. Da habe ich nach Statiker einen Stahlträger zwischen Küche und WZ über den Durchgang einziehen lassen.
Ansonsten bis auf die beiden Schornsteine alles aus Bimsstein ausgemauertes Fachwerk. super zum abreißen und statisch unkritisch ab OG.
Außer wo Du statt der Wand den Stahlträger eingesetzt hast, hast Du die Kombination Bims-Fachwerk aber gelassen ?
durch die wir letztendlich noch glimpflich durchgeschippert sind.
Nun, das ist ja die Hauptsache, weiterhin viel Glück und gutes Gelingen !
 
galdreth

galdreth

Außer wo Du statt der Wand den Stahlträger eingesetzt hast, hast Du die Kombination Bims-Fachwerk aber gelassen ?
ja, fast überall. Oben musste ich eine wand dann durch Trockenbau ersetzten, weil die Wand im Stockwerk drunter weg war. Da musste bis aufs Fachwerk alles raus. Die neue Wand wurde dann so gebaut, dass man die alten Holzbalken immer noch sehen kann. ich zeigs mal bei der nächsten Runde Bilder. Weiter oben kann man es aber sehen. (erstes Bild 12. Okt.)
 
B

BackSteinGotik

Zum Abschluss: Wir sind stolz auf die Nummer, aber wenn mich jetzt jemand Unbekanntes - sagen wir mal in einem Internetforum ;) - fragen würde, ob er sich an ein solches Projekt wagen sollte, dann würde ich ihm eher abraten und eine lange Liste all der vielen Risiken geben durch die wir letztendlich noch glimpflich durchgeschippert sind.
Dann frag ich mal frech nach den größten Risiken.. ;)

Ich finde eurer Resultat total toll und den Thread sehr spannend, kann mich für die fertigen Projekte und ihren Charme auch sehr begeistern, bin aber auch sehr stark ein Zahlenmensch. Sprich, wie kam denn eure Kalkulation vom Anfang so im Laufe der Zeit hin?
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2024
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