Suche nach GU im Raum Ost-Berlin - Anforderungen realistisch?

[IMM0rtalis]

Hallo,
wir haben ein kleines Grundstück von ca. 380m2 in Ost-Berlin gekauft (20x19m) und sind nun auf der Suche nach einer Baufirma als GU für ein Einfamilienhaus.

Als Grundfläche stellen wir uns ca. 8,5x9,5 Meter vor, als Außenwand 30cm+ Porenbeton und die Innenwände massiv mit Kalksandstein.
Im EG eine Toilette, ein Arbeitszimmer und ein Wohn-Ess-Küchenbereich (und natürlich den Hauswirtschaftsraum). Im OG 2 Kinderzimmer mit Dachgaube (mittig), ein Bad mit Wanne und ebenerdige Dusche und ein Schlafzimmer mit kleinem Ankleideraum. Kein Keller, aber überall elektrische Rollos. Bäder, Hauswirtschaftsraum und Küche gefliest, Innenwände alle Q2 gespachtelt

Das ist ungefähr die Vorstellung von uns und wir haben bisher Heinz von Heiden, Town & Country angefragt. (denen haben wir das detailliert geschickt.).

Heinz von Heiden scheint recht unflexibel auf Extrawünsche zu sein, Town & Country ist hier in in Berlin eine eigene Baufirma und quasi nur Franchisenehmer und wirkt flexibler. Wir planen komplett mit eigenem Baugutachter während des Baus und wir wollen die Leistungsangebote auch extern im Detail später prüfen lassen.

Ich habe dazu ein paar Fragen:

- Könnt ihr lokale Baufirmen in Berlin&Brandenburg empfehlen, die eher in die Richtung von Heinz von Heiden gehen anstatt von Viebrockhaus?
- Macht die Außenwand wie im Fließtext so Sinn? Heinz von Heiden will uns eine 40cm+ Außenwand mit Hochlochziegel und Dämmung verkaufen, Town & Country 24cm Porenbeton.
- Machen massive Innenwände im OG Sinn? Town & Country sagt, sie machen das, aber können Sie nicht empfehlen, da öfter Rissbildung. Lieber doppelt beplankte Gipswände oder so

Bis darauf, dass ich höllisch beim Leistungsverzeichnis aufpassen muss, wirkt Town & Country sehr seriös, da das hier halt direkt eine Baufirma ist (nur halt Town & Country gebranded). Allerdings hat Town & Country im allgemeinen ja anscheinend einen schlechten Ruf. Bisher habe ich eher das Gefühl, dass ich mit einer lokalen Baufirma verhandle, als einem unflexiblen großen Player. Was meint ihr?

Freue mich sehr über eure Gedanken dazu.

Viele Grüße!

 

[nordanney]

- Macht die Außenwand wie im Fließtext so Sinn? Heinz von Heiden will uns eine 40cm+ Außenwand mit Hochlochziegel und Dämmung verkaufen, Town & Country 24cm Porenbeton.

Nimm die Wand, die der Hausbauer auch verbauen kann und zwing ihm keine für ihn exotische und daher fehlerbehaftete Bauweise auf.

Machen massive Innenwände im OG Sinn? Town & Country sagt, sie machen das, aber können Sie nicht empfehlen, da öfter Rissbildung. Lieber doppelt beplankte Gipswände oder so

Massiv ist genauso sinnvoll wie Ständerwerk. Beides kann dieselben Eigenschaften aufweisen. Ein besser gibt es nicht per se, nur ein anders.

Bis darauf, dass ich höllisch beim Leistungsverzeichnis aufpassen muss, wirkt Town & Country sehr seriös, da das hier halt direkt eine Baufirma ist (nur halt Town & Country gebranded). Allerdings hat Town & Country im allgemeinen ja anscheinend einen schlechten Ruf. Bisher habe ich eher das Gefühl, dass ich mit einer lokalen Baufirma verhandle, als einem unflexiblen großen Player. Was meint ihr?

Town & Country ist halt im Günstigpreissegment unterwegs. Eher unflexibel und jeden Sonderwunsch - zur einfachen Grundausstattung - musst Du bezahlen. Da es immer Franchise ist, muss man das ausführende Unternehmen von den Vorgaben und dem Korsett des Franchisegebers trennen. Du kannst an eine Top-Firma mit motivierten und kundenorientierten Mitarbeitern geraten oder auch an Graupen.
Und ja, die Bauleistungsbeschreibung ist das A&O. Bitte extern beraten und prüfen lassen.

Könnt ihr lokale Baufirmen in Berlin&Brandenburg empfehlen,

Wie wäre es erst einmal mit einer Planung eines Architekten? Die lokalen Baufirmen bauen Dir alles, was Du willst. Egal, was Du am Ende für einen Unsinn (vom Grundriss) absegnest. Das sind i.W. Baufirmen und keine Planer.

@11ant schreibt bestimmt noch etwas dazu.

 

[ypg]

Könnt ihr lokale Baufirmen in Berlin&Brandenburg empfehlen

Ost-Berlin // Brandenburg?
Am besten, Du gehst über Googlemaps und in die Umgebungssuche und grast im Umkreis von 100km alles ab.
Es gibt auch kleinere, unscheinbarere Unternehmen, die Deine Anforderungen gerecht werden.
Besser allerdings ist es, mal selbst in Neubaugebiete zu fahren und die Bauherren anzusprechen. Sicherlich gibt es auch den einen oder anderen, der über Deinen Town & Country Franchisenehmer etwas mehr weiß. Auch eine aktuelle Baustelle macht Eindruck oder nicht.

Macht die Außenwand wie im Fließtext so Sinn?

Es macht nur das Sinn, was der GU verbaut und kennt. Er lässt sich eh von einem Laien ungern etwas vorzitieren. Und so läuft es auch nicht.

Allerdings hat Town & Country im allgemeinen ja anscheinend einen schlechten Ruf

Bei FB gibt es eine Town & Country-Gruppe, da kannst Du auch nach Deinem Favoriten suchen.

 

[IMM0rtalis]

Ost-Berlin // Brandenburg?
Am besten, Du gehst über Googlemaps und in die Umgebungssuche und grast im Umkreis von 100km alles ab.
Es gibt auch kleinere, unscheinbarere Unternehmen, die Deine Anforderungen gerecht werden.
Besser allerdings ist es, mal selbst in Neubaugebiete zu fahren und die Bauherren anzusprechen. Sicherlich gibt es auch den einen oder anderen, der über Deinen Town & Country Franchisenehmer etwas mehr weiß. Auch eine aktuelle Baustelle macht Eindruck oder nicht.

Ost-Berlin, genau (also am Ende soll in Mahlsdorf gebaut werden).

Wir haben sogar ein Haus eine Straße weiter vom Hauptsitz des Franchisenehmers MBB Massivhäuser für Berlin-Brandenburg GmbH angesehen und als Leie sieht man da ja nichts Verwerfliches. Wir würden ja auch relativ nahe am Firmensitz des Franchisenehmers bauen.

Ich glaube ich hab einfach Angst, dass etwa sschief läuft oder ich die falsche Entscheidung treffe - Ist halt eine Entscheidung fürs Leben, noch kritischer als Heiraten finde ich :D (also finanziell zumindest). Egal wo ich etwas lese, man kann überall Pech haben. Die Frage ist: Wie kann ich das Risiko minimieren?

Bei FB gibt es eine Town & Country-Gruppe, da kannst Du auch nach Deinem Favoriten suchen.

Meinst du die "offizielle", die wie von Town & Country wirkt?

Massiv ist genauso sinnvoll wie Ständerwerk. Beides kann dieselben Eigenschaften aufweisen. Ein besser gibt es nicht per se, nur ein anders.

Gilt das auch für Dinge, die ich vlt. zukünftig an die Wand hängen möchte? z.B. Klimmzugstange etc?

Wie wäre es erst einmal mit einer Planung eines Architekten?

Hatte ich auch kurz überlegt, aber unser Projektberater sieht das für uns nicht unbedingt als Weg bzw. Online lese ich auch immer wieder das eine oder das andere. Insbesondere lese ich da, dass das am Ende sogar eher teurer werden kann als HvH o.Ä..

VG

 

[nordanney]

noch kritischer als Heiraten finde ich :D (also finanziell zumindest).

Nö. Ne Scheidung kann so richtig weg tun. Ein Haus - sofern die Lage nicht Mist und/oder das Haus Liebhabercharakter hat - war noch nie ein finanzielles Problem. Ich wohne selbst in der sechsten eigenen Immobilie inzwischen (vor 30 Jahren in meine erste ETW gezogen). Egal ob geplanter Verkauf oder erzwungener, noch nie war das ein Problem oder hat Verluste gebracht.

Ist halt eine Entscheidung fürs Leben

Ist "nur" ein teurer Gebrauchsgegenstand. Alles andere spielt sich nur im Bauch und Deinen Fantasien ab.

Wie kann ich das Risiko minimieren?

Gut planen und kalkulieren, Bauleistungsbeschreibung richtig durchleuchten, auf keine dubiosen Zahlungspläne eingehen, eigenen Sachverstand einkaufen. Damit ist es genauso einfach, wie ein Handy oder Auto zu kaufen. Wobei sich bestimmt viele Menschen mehr mit dem Handy- oder Autokauf beschäftigen, als mit dem Hauskauf.

Gilt das auch für Dinge, die ich vlt. zukünftig an die Wand hängen möchte? z.B. Klimmzugstange etc?

Grundsätzlich ja. Aber vielleicht nicht an allen Stellen oder Du musst Dir vorher Gedanken dazu machen (siehe Risikominimierung - Planung ist alles). An jedem Ständerwerk hängen z.B. die Küchen etc. genauso wie am Massivbau (ohne zusätzliche konstruktive Ergänzungen).

Hatte ich auch kurz überlegt, aber unser Projektberater sieht das für uns nicht unbedingt als Weg bzw.

"Unser" Projektberater ist wer genau? Den hast Du angestellt und der steht auf Deiner Payroll? Oder ist es "Euer" Verkäufer beim Hausbauer, der natürlich nur euer Bestes will - nämlich Euer Geld.

Insbesondere lese ich da, dass das am Ende sogar eher teurer werden kann als HvH o.Ä..

Dann hast Du bestimmt auch schon mal gelesen, dass die Erde eine Scheibe ist *Ironie aus*. Wir kommen wieder zurück zur Risikominimierung.
Wenn Du ein einfaches Haus von der Stange nimmst und das zu Dir passt, dann mach das. Ist wie der Anzug von der Stange. Aber wehe, wenn die Ärmel zu lang sind, die Hose zu kurz, der Bund zu weit und die Schultern zu eng - diese Sonderwünsche dann beim Schneider umsetzen zu lassen, kann teurer werden als direkt den Maßanzug zu kaufen. So kann es auch beim Haus sein. Ein perfekt auf Deine Bedürfnisse geplantes Haus, was dann vielleicht 15qm kleiner als das von der Stange ist, spart direkt schon mal T€ 50 Baukosten bei gleichem Nutzen ein. Nur mal so als Beispiel.

 

[IMM0rtalis]

"Unser" Projektberater ist wer genau? Den hast Du angestellt und der steht auf Deiner Payroll? Oder ist es "Euer" Verkäufer beim Hausbauer, der natürlich nur euer Bestes will - nämlich Euer Geld.

Ja, den haben wir separat angestellt. Mit dem haben wir ein anderes sehr kompliziertes Projekt erfolgreich bewältigt (kein Bau), weswegen wir ihm "vertrauen" und der Berät uns zum Thema Finanzierung, aber generell auch, wo wir aufpassen sollen (z.B. die Baufirma, die indirekt mit dem Grundstück kam, in Frage zu stellen). Der betreut uns quasi, wird uns aber bei Leistungsbeschreibungen etc und Vertragsüberprüfungen an andere Fachleute verweisen.

Er war auch nicht per se komplett dagegen, sieht es aber riskanter im Sinne von Gewährleistung, zeitliche Koordination und Stress für uns.

Aktuell klopfe ich ja auch schon mit einem bisher für uns interessanten Grundriss und Anforderungen bei Baufirmen an. Aber bisher halt eher bei den bissl größeren.