Tibber, das Pulse Smart Home Modul Erfahrungen?

[WilderSueden]

Bei energy charts gibt es auch den Börsenstrompreis, intraday und day ahead. Wenn wir 15c Kosten annehmen, müsste das auf weniger als -150€/MWh fallen, damit du noch Geld bekommst. Damit es sich lohnt, Photovoltaik einzuspeisen müsste es auf etwa -70€/MWh fallen. Da kannst du mal ein bisschen spielen.

 

[kati1337]

Ich nutze Tibber seit Februar 23. Seit März auch mit dem Pulse Auge auf meinem 2-Wege Zähler.
Ich habe eine Photovoltaik Anlage mit 7,2kVpeek, einen 7.0KW SolarEdge Wechselrichter, einen BYD Speicher mit 8kW und eine APL Wallbox.
Ich fahre einen 2er BMW PHEV mit 8KW Akku, der einen 50kW E-Motor hinten antreibt. Zusätzlich hat der Wagen 160 PS Benzinmotor.

Ich habe im März für 170kWh 58,33 € bezahlt. Im April für 93kWh 39,12€, im Mai vür 67kWh 32,65€ und werde für Juni für 177kWh 44 Euro zahlen.
Auf den schwankenden Börsenpreis kommen im Monat 14,94€ für Tibber Grundgebühr+Messstellengebühr+ Netznutzungsgebühr dazu. In den oben genannten Preise ist dieser Grundpreis bereits integriert!
Unter dem Strich habe ich noch NIE so wenig Geld für den Reststrom bezahlt wie bei Tibber. Selten aber durchaus möglich ist, dass du für den VERBRAUCHTEN Strom von Tibber Geld bekommst. Gestern hatten wir 1h einen negativen Preis von 48ct/kWh!

Die Tibber App kommuniziert direkt mit meinem BMW. Wenn ich nachmittags komme und meine Photovoltaik macht mehr als 3,6kWh Überstrom, lade ich das Auto direkt. Ansonsten lasse ich Tibber entscheiden, meist wird das Laden dann nach kurzer Zeit unterbrochen und geht in der Nacht weiter.
Das einzige was ich machen muss ist in der APP - je nach Überstrom vom Dach - die Funktion "Smart Charging" AN oder AUS schalte.
P.S.: Der Photovoltaik Akku hält sich da raus. Ich will nicht den preiswerten Strom im Akku speichern um in dann in das Auto zu laden. Macht in den teuren Morgen- und Abendzeiten keinen Sinn. Dann brauche ich den Strom aus dem BYD Speicher.

Noch ein Tipp: Ich habe einen Warmwasser-Controller, der tagsüber durch Überstrom das Brauchwasser erwärmt. Zusätzlich kann ich einstellen, dass der Controller Morgens bis 6h das Wasser erwärmt. Die Energie nimmt er aus dem Photovoltaik Speicher. Bedeutet: Morgens warmes Wasser und mindestens halbvollen Speicher für den teuren Morgen. Der Speicher wird mind. 7Monate im Jahr tagsüber wieder gefüllt und steht mir für Abends zur Verfügung. Trotzdem bekomme ich noch ca. 35-40 Euro / Monat für den Überstrom, den ich in das Netz zurück speichere.

Mein Stromverbrauch ist binnen zwei Jahren (Aufbauzeit Photovoltaik Anlage, Photovoltaik Speicher, WW Controller) von 3.800 kWh auf ca. 1.800 kWh gesunken.

Ich kann nur jedem Raten: Macht die Dächer voll und nutzt Tibber für den Reststrom.

Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.
Wir haben halt ein bisschen Angst vor 2 Szenarien.
Einmal: Ein ähnlicher Fall wie in Texas, bei diesem Blizzard Blackout, wo der Börsenstrompreis für mehrere Tage auf 9000 US-Dollar pro mwh angestiegen ist und Leute von ihren Rechnungen erschlagen wurden. Ich sehe das für Deutschland zwar nicht als sehr wahrscheinlich an, dass sowas passiert und mit voller Härte bei den Verbrauchern landet - aber trotzdem evtl möglich? Wie schätzt du sowas ein?

Und zweitens:
Wie wird es im Winter aussehen? Wie viele solaranlagen wird auch bei uns diese eine Jahreszeit weniger Ertrag bringen. Windenergie sollte zwar auch im Winter ihren Dienst tun, aber generell würde ich vermuten, dass die Strompreise im Winter anziehen? Ich finde die Energiepreis-Charts der letzten 2-3 Jahre schwer zu interpretieren. Krisen, Krieg und unsicherheiten haben den Preis enorm schwanken lassen.
Wir werden im Winter deutlich mehr zukuafen müssen als in F/S/H , und mit Wärmepumpe + E-Auto + großem Haus + Homeoffice + GamingPCs haben wir generell einen hohen Stromverbrauch. Wir fragen uns daher, ob der Winter uns nicht einen Strich durch die Rechnung macht.
Die Rechnungsbeträge die du nanntest sind natürlich verlockend (obwohl wir diese tendenziell für unseren Verbrauch im Geiste verdoppeln müssen). Aber beim klassischen Stromvertrag zahlt man ja auch Abschläge auf den Jahresverbrauch und gleicht damit Schwankungen aus. Mich würde interessieren, was der Tibber-Zukauf in den Wintermonaten kostet.

 

[WernStö]

Mal so ein Gedankenspiel: takst du immer an der gleichen Tankstelle oder tankst du nur nach (Auto, Gas- Öltank), wenn der Preis garantiert für 2 Monate nicht weiter fällt?
Ich verhalte mich beim Autotanken, Heizöltanken so, dass ich auf die Preise achte und dann Nachtanke, wenn der Preis niedrig ist, nicht, wenn der Tank leer ist.
Amerikanische Netzprobleme sind auf das europaweit vernetzte Stromnetz in Deutschland nicht anzuwenden. Die Wahrscheinlichkeit eines GAU ist wie Lottospielen.
Ich gehe auch davon aus, dass a.) mein Verbrauch im Winter steigt und b.) der Preis für den Windstrom bei Tibber auch steigen wird.
Ich habe vor 2 Jahren einen Abschlag von 78€/mtl für Strom bezahlt, im Frühjahr letztes Jahr 109€ und sollte ab Juli 146€/mtl für einen mittleren Strompreis zahlen, der weit weg vom Börsenpreis war. Heute sage ich: vielen Dank, die raffgierigen Stromkonzerne haben mich gezwungen zu handeln.
Das was die Netzregulierung vor hat und die Regierung unterstützt sind genau die flexiblen Strompreise. In Kombi mit der Photovoltaik halbieren ich meine Strommenge, kappe meine Heizölmenge, zahle (jetzt) im Schnitt 21ct/kWh und "tanke" zudem ca. 200kWh/Monat in das Auto.
Jetzt Mal ehrlich: von mir aus kann der Strom im Winter bei Tibber 80ct/kWh kosten, ich spare im Jahr drastisch gegenüber früher.

 

[sysrun80]

Heute ist ein gutes Beispiel:

gegen Mittag liegt der Preis bei ˜16 Cent

Am Abend in der Spitze ˜37 Cent

Sollte die Photovoltaik Anlage nun nicht genug liefern würde ich den Akku zur Mittagszeit aus dem Netz laden und Abends verbrauchen. Bei dem Preisunterschied sind Wandelverluste auch ok. Das kann mit mit Solarvorhersage und Eigenverbrauchsdaten ganz gut automatisieren. Auch das Laden eines WW-Speichers kann automatisiert stattfinden. Richtig vorteilhaft ist es natürlich wenn irgendwer Mittags zuhause ist und genau dann die Waschmaschine etc. anwerfen kann.

 

[HeimatBauer]

Genau das ist der Grund warum mir offene Schnittstellen wichtiger sind als eine am Gerät lokal einstellbare "Automatik" - sowas wie Tibber war zum Zeitpunkt meiner Photovoltaik garnicht auf dem Markt, also MUSS ich es nachrüsten indem ich per HA die Entladesperre setze.

Für den ferngesteuerten Start der vielzitierten Waschmaschine gibt es inzwischen auch kleine Aufklebegeräte die den Startknopf drücken. Dafür muss natürlich alles vorbereitet sein, klar.

 

[KarstenausNRW]

Ganz schön teuer für einen Sommertag - sind da auch die Kosten für Tibber schon drin?

Und viel spannender wird die Frage, wie es dann im Winter aussieht, wenn a) die Stromproduktion tagsüber ganz anders ist und b) Du den Speicher nicht voll bekommst.