Was haltet ihr von einem Mehrgenerationenhaus? Erfahrungen/Tipps?

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C

chand1986

Wieso schlimm und wie wird denn gedacht @Brickleberry ?

Bei mir ist das auch so: Ich mache vieles anders als meine Eltern, vom Umgang mit Geld über Organisation des Arbeitslebens bis hin zu so profanen Dingen wie Feiern von Geburtstagen. Usw, usf.
Will ich denn mit Menschen unter einem Dach leben, die ich im besten Fall denken hören kann „na, das macht man aber anders“, mit denen ich im realistischen Fall aber öfter mal eine für erwachsene Menschen sinnfreie Diskussion führen muss?

Ich kenn drei Paare, die freudig in den Mehrgenerationenhaushalt in Eltern/Schwiegereltern Haus gezogen sind. Zwei sind jetzt Ex-Paare, die dritten auf dem besten Weg dahin. Grund: Ständige Einmischung der Großeltern in die Erziehung, was von den Kindern hingenommen wurde zum Ärger der Schwiegerkinder ( billiger Wohnraum hier als Druckmittel benutzt ).
Diskussion um „das Elternhaus“, weil es gegen Gewährung von lebenslangem Wohnrecht an die Kinder überschrieben werden soll - freilich samt Sanierungsbedarf.

Es funktioniert mehrheitlich einfach nicht, weil die Lebensentwürfe zu unterschiedlich sind.

Bei wem es klappt: Schön. Aber das ist nicht übertragbar.
 
E

Evolith

Schlimm wenn die Eltern so über euch gedacht hätten im Kindesalter o.o
Oh keine Sorge, dass haben sie. Meine Mutter hat recht schnell klar gemacht, dass wir nach der Schule auszuziehen haben, sobald es die Finanzen zulassen. Allein die Meinung, wann der Mülleimer wirklich voll ist und raus muss, hat für mächtig Zoff gesorgt. Von den eigenen Zimmern, die natürlich nicht aufgeräumt und vorzeigbar waren, mal ganz abgesehen. Irgendwann kommt einfach die Zeit, wo sich die Kinder abnabeln und ihr eigenes Leben führen. Meist entwickeln sich dann recht unterschiedliche Vorstellungen. Kindererziehung ist nur ein Bombenthema, das bei uns auf Seiten der Schwiegers und meiner Eltern für regelmäßigen Zoff zwischen allen Parteien sorgen würde.
Schönstes Beispiel: Mein fast 4 Jähriger wollte kurz vorm Bett gehen noch was naschen (bei Schwieger-Oma darf er das immer). Ich natürlich mit deutlichem NEIN dagegen. Fand er gar nicht lustig und entschied, dass er dann eben zu Oma geht. Konnte ich nur müde lächeln und abwarten, bis er merkte, dass es draußen schlicht zu kalt ist, um die 50 km zu Oma zu laufen. Würde sie nebenan oder oben drüber wohnen, wäre er so schnell oben, so schnell kann ich gar nicht hinterher. Und da Oma eben auch eine richtige Oma ist, würde er da entsprechend mit dem Gewollten getröstet werden. Den Streit kannst du dir vorstellen.

Meiner Erfahrung kommen die am besten mit einem Mehrgenerationenhaushalt klar, die von Anfang an in einem groß geworden und die Konflikte schlicht gewohnt sind. Meist sind diese Leute auch nie weit von Zuhause weg gewesen und der enge Kontakt ist geblieben,
 
B

Brickleberry

Wieso schlimm und wie wird denn gedacht @Brickleberry ?

Bei mir ist das auch so: Ich mache vieles anders als meine Eltern, vom Umgang mit Geld über Organisation des Arbeitslebens bis hin zu so profanen Dingen wie Feiern von Geburtstagen. Usw, usf.
Will ich denn mit Menschen unter einem Dach leben, die ich im besten Fall denken hören kann „na, das macht man aber anders“, mit denen ich im realistischen Fall aber öfter mal eine für erwachsene Menschen sinnfreie Diskussion führen muss?

Ich kenn drei Paare, die freudig in den Mehrgenerationenhaushalt in Eltern/Schwiegereltern Haus gezogen sind. Zwei sind jetzt Ex-Paare, die dritten auf dem besten Weg dahin. Grund: Ständige Einmischung der Großeltern in die Erziehung, was von den Kindern hingenommen wurde zum Ärger der Schwiegerkinder ( billiger Wohnraum hier als Druckmittel benutzt ).
Diskussion um „das Elternhaus“, weil es gegen Gewährung von lebenslangem Wohnrecht an die Kinder überschrieben werden soll - freilich samt Sanierungsbedarf.

Es funktioniert mehrheitlich einfach nicht, weil die Lebensentwürfe zu unterschiedlich sind.

Bei wem es klappt: Schön. Aber das ist nicht übertragbar.
Wenn die Kinder das Haus kaufen und die Eltern dort wohnen lassen entfällt der Punkt mit dem Wohnrecht.

Zum anderen kommt das auch immer auf die Person an. Ich zumindest lasse mir von niemanden etwas sagen schon zu Kindesalter her nicht. Von daher gäbe es zumindest bei mir auch keine Diskussion wie weshalb warum etwas gemacht wird. Wem das nicht passt, wird auch des Hauses verwiesen und die Leute die mich kennen Wissen, dass ich sowas auch mache. Meine damalige Ex Freundin dachte auch ich würde das nicht machen, bis ich Sie mal auf ner Raststätte mitten im Nichts ausgesetzt habe und Sie den Rückweg mit Taxi / Bahn antreten durfte, ab da hat Sie es verstanden. Das aber nicht viele so Knallhart sind sondern nur so tun, erfahren dann eben solche Probleme die bei einem Mehrfamilienhaus auftreten können.

Meine Eltern werden irgendwann ebenfalls ins Haus ziehen, einfach weil Pflege sofern zeitlich möglich und natürlich auch technisch möglich zum Leben dazugehört. Stand für mich nie zur Debatte. Ich setze, dass für meine Kinder aber nicht voraus, jeder soll selbst entscheiden und sich zu nichts gezwungen fühlen. So jedenfalls meine Ansicht.
 
B

Brickleberry

Oh keine Sorge, dass haben sie. Meine Mutter hat recht schnell klar gemacht, dass wir nach der Schule auszuziehen haben, sobald es die Finanzen zulassen. Allein die Meinung, wann der Mülleimer wirklich voll ist und raus muss, hat für mächtig Zoff gesorgt. Von den eigenen Zimmern, die natürlich nicht aufgeräumt und vorzeigbar waren, mal ganz abgesehen. Irgendwann kommt einfach die Zeit, wo sich die Kinder abnabeln und ihr eigenes Leben führen. Meist entwickeln sich dann recht unterschiedliche Vorstellungen. Kindererziehung ist nur ein Bombenthema, das bei uns auf Seiten der Schwiegers und meiner Eltern für regelmäßigen Zoff zwischen allen Parteien sorgen würde.
Schönstes Beispiel: Mein fast 4 Jähriger wollte kurz vorm Bett gehen noch was naschen (bei Schwieger-Oma darf er das immer). Ich natürlich mit deutlichem NEIN dagegen. Fand er gar nicht lustig und entschied, dass er dann eben zu Oma geht. Konnte ich nur müde lächeln und abwarten, bis er merkte, dass es draußen schlicht zu kalt ist, um die 50 km zu Oma zu laufen. Würde sie nebenan oder oben drüber wohnen, wäre er so schnell oben, so schnell kann ich gar nicht hinterher. Und da Oma eben auch eine richtige Oma ist, würde er da entsprechend mit dem Gewollten getröstet werden. Den Streit kannst du dir vorstellen.

Meiner Erfahrung kommen die am besten mit einem Mehrgenerationenhaushalt klar, die von Anfang an in einem groß geworden und die Konflikte schlicht gewohnt sind. Meist sind diese Leute auch nie weit von Zuhause weg gewesen und der enge Kontakt ist geblieben,
Ich kann deine Meinung nachvollziehen. Kinder "wissen" es ja meist besser. Aber die Erkenntnis das man nicht "immer" richtig lag kommt halt erst mit dem Alter. Da muss man aber konsequent beide Seiten erziehen sowohl Oma als als Kind. Wenn man das kann und will kein Thema. Statt Oma hast du im Kindergarten, Schule aber das gleiche Problem nur mit dem Unterschied, dass du jene nicht maßregeln kannst. Das eigene Kind wird selten daheim verzogen sondern durch das verkorkste Umfeld.
 
C

chand1986

Ich zumindest lasse mir von niemanden etwas sagen schon zu Kindesalter her nicht. Von daher gäbe es zumindest bei mir auch keine Diskussion wie weshalb warum etwas gemacht wird. Wem das nicht passt, wird auch des Hauses verwiesen
Meine damalige Ex Freundin dachte auch ich würde das nicht machen, bis ich Sie mal auf ner Raststätte mitten im Nichts ausgesetzt habe und Sie den Rückweg mit Taxi / Bahn antreten durfte
Also bist du auch KEIN Kandidat für ein Mehrgenerationenhaus.
 
C

chand1986

Ich kann deine Meinung nachvollziehen. Kinder "wissen" es ja meist besser. Aber die Erkenntnis das man nicht "immer" richtig lag kommt halt erst mit dem Alter.
Ähm... häufig lag ich eben doch "richtig", wie ich mit zunehmendem Alter feststelle, nicht meine Eltern. Weil ich mein Leben so führe wie ich mich wohlfühle und nicht, wie meine Eltern sich wohlgefühlt hätten.

Da muss man aber konsequent beide Seiten erziehen sowohl Oma als als Kind.
Wenn du einen anderen Erwachsenen erziehen müsstest, ist es schon schief gelaufen. Wenn du mit der Hybris, die du hier zeigst ( ich bin konsequent und mach das auch ) an Erwachsene rangehst, erzeugst du allerhöchstens die Illusion von funktionierendem Zusammenleben.

Wenn man das kann und will kein Thema.
Doch, ist das Thema, weil man es so, wie du hier beschreibst, nicht machen sollte bzw. sollen müsste.

Das eigene Kind wird selten daheim verzogen sondern durch das verkorkste Umfeld.
Als Leiter eines Sportvereins kann ich dir sagen: 90% der auffälligen Kinder werden zu Hause verzogen. Sehen die Eltern natürlich alle ganz anders. Aber wie sich Eltern selbst mittlerweile benehmen - so viele Couchen hast du bei den Therapeuten des Landes nicht frei.

( die 90% beziehen sich übrigens nur auf das Viertel der Kinder, die auffällig sind, bevor einer die Zahl falsch versteht )
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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