WDVS, Außenwand, Dämmung, Energieexperten Erfahrungsberichte

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Zuletzt aktualisiert 20.12.2024
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B

Bauexperte

Hallo,

Wäre es noch möglich den Vorteil / Nachteil einer stärkeren Wand dafür weniger WDVS zu Erläutern ..
Das geht nur, wenn Du rein monolithisch bauen willst, ansonsten muß über ein WDVS geschrieben werden

Du willst KfW 55 erzielen, daher muß auch WDVS berücksichtigt werden und von daher sind 24er Poroton und 16 cm WDVS nach aller Erfahrung erforderlich. Es könnte sich bei genauer Berechnung auch herausstellen, dass Du 18 cm WDVS benötigst; dies hängt entscheidend an der Lage Deines Grundstückes.

Entscheidest Du Dich gegen KfW 55 brauchst Du kein WDVS und kannst mit einer Steinstärke von 36,5 entsprechend monolithisch bauen. Die Steinstärke hängt von der Wahl des Steines (Lambda-Wert) aber im wesentlichen von der statischen Erfordernis ab.

Freundliche Grüße
 
Cascada

Cascada

Zitat von Bauexperte:
"...Mit diesen Maßnahmen läßt sich ein solides und langlebiges Einfamilienhaus verwirklichen, dessen spätere Bewohner nicht das Gefühl haben werden, in einer techniklastigen Plastikhülle zu leben...."

Ich weiß, dass diese Aussage nicht böse gemeint ist, aber wir haben unsere Entscheidung für eine "techniklastige Plastikhülle" (Holzständer-Fertighaus mit WDVS) nie bereut. KFW 70 (wie Bauexperte richtig anmerkte, auf KFW 55 hätten wir ca. 20.000,-€ mehr in die Hand nehmen müssen), Sole-Wärmepumpe, KWB/Wärmerückgewinnung. Sehr angenehmes Wohngefühl, im Winter "warme" Wände, nicht die geringsten Probleme mit Feuchtigkeit - auch im kalten Oberfranken

Grüße...
 
Zuletzt bearbeitet:

€uro

...Jetzt würde mich nur noch interessieren was für eine Gebäudehülle man anstreben sollte ?
Das bei mir vorgesehene 24 cm ´+ 16 cm WDVS ist für meinen Geschmack ein bisserl weniger Stein dafür zu viel Isolierung.
Geschmack ist sehr subjektiv und individuell. M.E. kein geeigneter Ratgeber für eine belastbare Entscheidung. Entweder man verfolgt pragmatisch das Ziel der Wirtschaftlichkeit, oder man lässt sich von Gefühlen, Annahmen und Vermutungen leiten.
Es gibt keinen "Nonplusultra" Wandaufbau, sondern nur eine geeignete Lösung, die den individuellen Rahmenbedingungen in ihrer Gesamtheit am nächsten kommt.
...Wäre es noch möglich den Vorteil / Nachteil einer stärkeren Wand dafür weniger WDVS zu Erläutern ..
Vermutlich schlechtere Wärmedämmung, besserer Schallschutz.

v.g.
 
D

Dudlove

Hallo,


Bei einem konventionellen Hausbau nimmst Du gute TEUR 20-25 mehr in die Hand, ein KfW 55 Effizienzhaus zu realisieren. Dieser Mehrpreis setzt sich aus dickerem Mauerwerk, stärkerer Dämmung und jeder Menge Mehr an Technik zusammen. Also stellt sich - wie €uro vmtl. meint - die Frage des Kosten-/Nutzenverhältnisses.

Ich habe schon oft mit unserem Statiker darüber debattiert und wir sind uns weitestgehend darin einig, das der vorprogrammierte Blick auf die KfW nicht das Maß aller Dinge sein sollte. Wird ein Einfamilienhaus nach heute gültiger Technik und Richtlinien gebaut, ist es beileibe kein schlechtes Haus; wichtig dabei, die äußere Hülle sollte den Werten eines KfW 70 Effizienzhauses entsprechen.

Mit dem aus Brüssel geforderten Dämm- und Technikwahn ist es so eine Sache; die Damen und Herren dort zahlen schließlich nicht die Rechnung Je niedriger das angestrebte Endziel - hier bspw. KfW 55 - je mehr Geld muß in die Hand genommen werden und es sollte daher nicht nur die Frage der Amortisation der erforderlichen Geldmittel in Frage gestellt werden, sondern auch ganz persönlich, ob 1 oder 2 Prozentpunkte vergünstigtes Geld den ganzen technischen Wahn wirklich wert ist. Ist ein - analog der gültigen Energieeinsparverordnung gebautes Haus denn wirklich schlechter?

Ich empfehle daher unseren Kunden immer, die äußere Hülle incl. Verglasung an die Vorgaben KfW 70 anzupassen (ohne WDVS). Gerne erneuerbare Technik einzusetzen - wo möglich eine Erdwärmepumpe, wo nicht alternativ eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und ganz sicher eine Lüftungsanlage zu verbauen. Mit diesen Maßnahmen läßt sich ein solides und langlebiges Einfamilienhaus verwirklichen, dessen spätere Bewohner nicht das Gefühl haben werden, in einer techniklastigen Plastikhülle zu leben.

In den kommenden Jahren werden viele neue Techniken den Markt erobern, angefangen bei kleinen Windrädern fürs Dach und endend bei speicherfähigen Modulen für Strom. Wenn wir an diesem Punkt angelangt sind - und vorne beim Bau obige Empfehlungen berücksichtigt wurden - läßt sich nachträglich ein autark funktionierendes Haus realisieren. Ich bin sicher, dann wird es auch wieder jede Menge Fördermittel zu beantragen geben und - was vielleicht noch wichtiger ist: zu diesem Zeitpunkt hat sich auch die private Schatulle von den Anstrengungen heutiger Neubauten erholt.

Freundliche Grüße
Hallo Bauexperte,

Ich bin bis jetzt ein stiller Leser in diesem Forum gewesen und natürlich auch angehender Bauherr.
Mit diesem Text hast du mir förmlich aus der "Seele" geschrieben und meine letzten Zweifel, bezüglich meines Wandaufbaus und meiner Gebäudetechnik, zerstreut. Besonders deine letzten beiden Absätze sind meiner Meinung nach eine ehrliche und objektive Einschätzung zum sehr verwirrenden Thema Energie + Haustechnik + Gebäudehülle. Den Hype um die PH oder KFW 55 als alleinige zukunftsorientierte Bauweise zu unterstützen halte ich für übertrieben bzw. nicht immer realisierbar. Dein oben aufgezeigter Mittelweg stellt für mich persönlich und für mein Bauprojekt die OPTIMAL-LÖSUNG dar, welche ich so zwar schon geplant hatte, aber vergeblich nach einer fachmännischen Bestätigung gesucht habe.


Danke dafür!!!


mfg Dudlove
 

€uro

Hallo,
..Den Hype um die PH oder KFW 55 als alleinige zukunftsorientierte Bauweise zu unterstützen halte ich für übertrieben bzw. nicht immer realisierbar.
Extreme sind in den seltensten Fällen tatsächlich sinnvoll. Die eigentliche Wahrheit liegt meist irgendwo dazwischen.
Es ist überhaupt nicht so schwierig diese zu finden, wenn man den tatsächlichen Bedarf (Leistung, Energie) für Heizung, WW und ggf. Lüftung zuvor ermittelt hat.
Es sind stets die Gesamtzusammenhänge des individuellen Bauvorhabens ausschlaggebend, nicht sporadisch herausgegriffene Details, wie z.B. der Dämmwert einer AW.

v.g.
 
D

Dudlove

Hallo,
Extreme sind in den seltensten Fällen tatsächlich sinnvoll. Die eigentliche Wahrheit liegt meist irgendwo dazwischen.
Es ist überhaupt nicht so schwierig diese zu finden, wenn man den tatsächlichen Bedarf (Leistung, Energie) für Heizung, WW und ggf. Lüftung zuvor ermittelt hat.
Es sind stets die Gesamtzusammenhänge des individuellen Bauvorhabens ausschlaggebend, nicht sporadisch herausgegriffene Details, wie z.B. der Dämmwert einer AW.

v.g.
Hallo €uro,

das ist vollkommen richtig was du schreibst. Aber ich lese nun schon eine ganze Weile in diversen Foren zum Thema bauen und immer wenn die Frage kommt, "Welchen Stein soll ich verwenden? WDVS oder monolithisch? Heizsystem Kontrollierte-Wohnraumlüftung ... u.v.m." kommt meist die pauschale Antwort: Alles hat seine Vor- und Nachteile oder das muss man von Fall zu Fall entscheiden. - Und das stimmt ja auch. Das Problem ist, dass ein angehender Bauherr, welcher seine kostbare Zeit in solchen Foren verbringt um Informationen zu bekommen, halt keine Ahnung von der Materie hat und mit solchen pauschalen Antworten nicht viel anfangen kann. Ganz zu schweigen davon, dass er die Gesamtzusammenhänge zwischen Gebäudehülle, Technik, Ökonomie, Ökologie und was weiß ich noch alles nie begreifen kann. Sicherlich sind viele Antworten oder Forenbeiträge technisch richtig nur kann sich eine Hilfesuchender (der nicht vom Fach kommt) selten etwas brauchbares daraus nehmen.

Das soll keine Kritik sein, ich finde dieses Forum klasse und habe schon eine Menge für mich selber mit genommen, aber den Beitrag von Bauexperte fand ich spitzenmäßig, einfach, ehrlich (habe ich jedenfalls das Gefühl) und einen super Mittelweg auf den Punkt gebracht. Und dann auch noch genau so wie ich es selber machen möchte mit meinem Bauprojekt.


v.g. Dudlove
 
Zuletzt aktualisiert 20.12.2024
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