Weberhaus vs Gruber Holzhaus: Angebotsfragen

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M

Munich84

Wir planen ein ~ 200m2 Einfamilienhaus südlich von München ohne Keller und sind am Ende mit unserem Grundriss bei zwei Firmen in der finalen Auswahl: Weberhaus und Gruber Holzbau.

Bei Weberhaus kommen wir auf 625T€ (mit laut Berater einem soliden Puffer schon drin für schönere Treppe, zweites Duschbad, gefliesste ebenerdige Duschen, Smart Home Basic, Kamin).

Weberhaus sagt wir müssen 90 T€ rechnen für alle Nebenkosten circa (Anschlussarbeiten, Architekt, Bauantrag, Basis Außenanlagen also Pflastern Zuwegung, Rasen, usw.)

On Top noch 20-30T€ für Fertig Doppelgarage &

Gruber kommt auf 670T€ darin wären aber sie Erdarbeiten bereits inkl. - leider weisen sie das nicht separat aus. Nebenkosten Schätzung vergleichbar.

Fragen:

1. ist das aus eurer Sicht realistisch oder wurde hier deutlich zu wenig angenommen für die Nebenkosten?

2. Weberhaus will 30T€ für Malerarbeiten inklusive Sockelleisten sowie 35T€ € für Eichenparket inklusive verlegen. Der Verkäufer meinte schon, dass sie hier sehr teuer wären und sie empfehlen das selbst zu vergeben oder in Eigenleistung zu machen. Unser Eindruck war sie haben nicht wirklich Lust auf dieses Gewerk kann uns dazu jemand etwas sagen?

3. wir haben viel gelesen über Vertragsgestaltung. Allerdings haben wir gemerkt, dass bei beiden eigentlich nichts im Vertrag geändert werden kann, insbesondere wenn es um konkreten Fertigstellungstermin geht. Für 10 T€ Aufpreis kann man bei Weberhaus allerdings einen genauen Terminplan vereinbaren, also fixes Datum statt diese Wochenangaben für Dauer der Gewerke. Stellen wir uns blöd an oder nimmt man das so hin?

4. Subunternehmer: im Vertrag von Weberhaus steht, dass sie Subunternehmer einsetzen können. Der Verkäufer sagt der einzige Subunternehmer, den sie einsetzen, sei der Elektrobetrieb alles andere machen eigene Bautrupps. Stimmt das wirklich so?

Ansonsten sind wir dankbar für jede andere Anregung oder Hinweis, die euch spontan zu einer der beiden Firmen noch einfällt.

Herzlichen Dank!
 
Y

ypg

Bei Weberhaus kommen wir auf 625T€
Bieten die denn auch inklusive Bodenplatte an?
Der Verkäufer meinte schon, dass sie hier sehr teuer wären und sie empfehlen das selbst zu vergeben oder in Eigenleistung zu machen. Unser Eindruck war sie haben nicht wirklich Lust auf dieses Gewerk kann uns dazu jemand etwas sagen?
Ja, das kann gut sein. Ich sehe aber auch keinen Grund, diese Innenausbauten durch Weberhaus mit anbieten zu lassen. Das sind klassische Gewerke, die man entweder selbst oder von einem regionalen Fachbetrieb durchführen lässt.
Gruber kommt auf 670T€ darin wären aber sie Erdarbeiten bereits inklusive - leider weisen sie das nicht separat aus.
Naja, eine Bauleistungsbeschreibung sollten auch die haben.
 
11ant

11ant

Ui. Wo fängt man da an ? - ich versuche es mal. Es ist schwer, solche Leute zu beraten, die sich einerseits dem Finale ihres Entscheidungsprozesses nah wähnen, über die man aber andererseits so garnichts weiß (außer das sie im Forum noch ganz frisch sind). Mein Eindruck ist (u.a. sind Architektenleistungen vom Haushersteller erwähnt), daß Ihr mit einer Eigenplanung angefragt habt. Bei Eigenplanung ist wiederum als Reflex mein erster Gedanke: hier könnte eine üble Kostenfalle liegen, denn Laien planen rund 20% zu groß, ohne das zu merken. Dann lese ich von "Ende der finalen Auswahl", weiß aber weder wie Eure Destillationsmethodik war, noch welche Kandidaten im Casting Panel waren und weshalb sie ausgeschieden sind. Als nächstes werden zwei Namen in den Raum geworfen: Weberhaus (mir als Big Name bestens bekannt) und ein Nobody (eventuell aber in seiner Region eine feinste Adresse), der wohl ebenfalls hölzerne Häuser baut. Gruber Holzbau soll er heißen, den kann ich nicht identifizieren: ist es "Holzbau Gruber" (Kirchweidach), "Gruber Holzhaus" (Roding) oder gar ein weiterer Gruber ?

Weberhaus ist ein industrieller Hersteller, Gruber vermutlich eher noch dem Handwerk zuzuordnen. Das klingt für mich methodisch schon sehr bedenklich nach laienhafter Entscheidungsdestillation. Die Unterschiede zwischen einem Big Name und einem Regionalplatzhirschen liegen meist sehr viel mehr auf der Unternehmens- als auf der Produktebene. Also vermutlich "Äpfel gegen Birnen at its best" aka hinkender Vergleich. Den bisherigen Gang des Auswahlprozesses kennen wir nicht, also frage ich mich verdutzt, weshalb jetzt ausgerechnet ein bundesweiter Holzer und ein regionaler Holzer im "Finale" sind (und nicht beispielsweise ein regionaler Steiner gegen den regionalen Holzer steht, oder zwei Äpfel oder zwei Birnen).

Gibt es in Euren Wünschen und/oder Eurem Hausentwurf begründet einen Anlaß, nur Holzer zu vergleichen?
Und warum ist einer davon ein industrieller Anbieter ? (der typische Grund einen handwerklichen Zimmerer zu erwägen ist der, daß man ich sachma "ökospeziell" ist und irgendeine Wandaufbauzutat gerne mehr "bio" haben möchte, dann wird meistens den industriellen Anbietern mißtraut und sie kommen mindestens nicht in die engere Wahl). Der typische Grund für eine regionale Präferenz ist integere Verbindlichkeit der Sorte, wie man sie bei Traditionsbetrieb-Patriarchen findet (dann würde ich aber erwarten, daß dem Holzer Gruber ein Steiner Huber gegenüberstünde).

zu 1. / diese Nebenkosten sind nicht anbieterabhängig, sollten sich also schon in der Schätzung nicht himmelweit unterscheiden können. Da würde ich den Teureren um seine Erklärung bitten, was seiner Meinung nach der Günstigere vergessen haben wird.

2. Weberhaus will 30T€ für Malerarbeiten inklusive Sockelleisten sowie 35T€ € für Eichenparket inklusive verlegen. Der Verkäufer meinte schon, dass sie hier sehr teuer wären und sie empfehlen das selbst zu vergeben oder in Eigenleistung zu machen. Unser Eindruck war sie haben nicht wirklich Lust auf dieses Gewerk kann uns dazu jemand etwas sagen?
Dieser Vorschlag wäre für mich der absolute Abschußgrund für den Verkäufer und ein Streifschuß für den Anbieter. Das ist hochgradig unseriös, und zwar in zweifacher Hinsicht: Weberhaus ist definitiv kein Ausbauhaus-Anbieter, von Weberhaus erwarte ich ein tiptop einweihungspartyfertiges Haus. Wenn ich bei Weberhaus unterschreibe, ist für mich sogar die Fremdvergabe der Klingelschildgravur absolut indiskutabel. Mein 600 SEL ist entweder inklusive vollgetankt, oder meine nächsten drei Dutzend Vierzigtonner sind von Iveco statt Mercedes. Halb schwanger gibt es nicht, halb Premium ebensowenig. Den Verkäufer würde ich in puncto seiner Loyalität zum Arbeitgeber zu den vaterlandslosen Gesellen zählen. Der zweite Grund gegen diesen Vorschlag ist das Thema Abnahme und Gewährleistung - wo soll denn da der Cut sein, wo/wann man das fertige Werk vom Haushersteller abnimmt ?
Nicht wirklich Lust auf dieses Gewerk darfkannsoll es nicht sein - aber möglicherweise gäbe es bei Euch einen Grund, sich an die eigene Nase zu fassen: wollt Ihr hier irgendwelche Qualitäten, die aus dem Rahmen des Bemusterungskataloges fallen?
(wie gesagt: dieselbe Bauherrenfamilie ist eigentlich entweder bei einem industriellen Anbieter ODER einem Meisterbetrieb an der richtigen Adresse).

3. wir haben viel gelesen über Vertragsgestaltung. Allerdings haben wir gemerkt, dass bei beiden eigentlich nichts im Vertrag geändert werden kann, insbesondere wenn es um konkreten Fertigstellungstermin geht. Für 10 T€ Aufpreis kann man bei Weberhaus allerdings einen genauen Terminplan vereinbaren, also fixes Datum statt diese Wochenangaben für Dauer der Gewerke.
Dieser Teil der Kalkulation ist quasi Versicherungsmathematik. 10k Aufpreis also als Versicherungsprämie für das Risiko von Weberhaus, ihre Fertigstellungsterminzusage an Euch nicht einzuhalten. Selbst wenn ich Versicherungsmathematiker wäre, müßte ich noch die Höhe der Pönale kennen, die Ihr im Verfehlungsfall einsacken möchtet, sonst ist die Berechnung nicht möglich.

4. Subunternehmer: im Vertrag von Weberhaus steht, dass sie Subunternehmer einsetzen können. Der Verkäufer sagt der einzige Subunternehmer, den sie einsetzen, sei der Elektrobetrieb alles andere machen eigene Bautrupps. Stimmt das wirklich so?
Ohne Subunternehmer ist das Geschäft eines überregionalen GU garnicht organisierbar. Da Ihr mit den Subunternehmern rechtlich allerdings nichts zu schaffen habt, kann Euch das vollständig egal sein. Ob Weberhaus Auftrag- oder Arbeitgeber der Fliesenleger und Elektriker ist, berührt Euren Werkvertrag mit Weberhaus nicht. Weberhaus selbst wird handwerksrechtlich Zimmerei (ggf. "und Bauschreinerei") sein. Üblich ist bei den Hausherstellern, daß sie Stammsubunternehmer haben, die ihnen jedoch nicht in alle Winkel ihres Vertriebsgebietes nachreisen. Dann bekommt eben der Dorfelektriker einen Auftrag. Trockenbau machen für gewöhnlich festangestellte Universalhandlanger. Es ist erschreckend, wie wenig sich die Kunden die Betriebsabläufe ihrer Auftragnehmer vorstellen können / wollen.
 
Y

ypg

Allerdings haben wir gemerkt, dass bei beiden eigentlich nichts im Vertrag geändert werden kann, insbesondere wenn es um konkreten Fertigstellungstermin geht.
Ja, die Vertragsbedingungen sind bei Firmen meist fix, denn sie sind bei den großen Unternehmen rechtlich abgesegnet. Jede Änderung bedeutet, dass sie nicht safe sind für die. Insofern: friss oder stirb.
Für 10 T€ Aufpreis kann man bei Weberhaus allerdings einen genauen Terminplan vereinbaren, also fixes Datum statt diese Wochenangaben für Dauer der Gewerke.
Und was bringt Dir das? Was bringt es Dir, wenn sie KW-Woche 16-17 schreiben, sie aber erst in KW 18 andackeln für Gewerk xy.
Du aber für 10000€ die Gewissheit hast, dass sie das Gewerk in KW 16 machen, dann aber KW 17 und 18 nix passiert?
Der Übergabe- bzw. Abnahmetermin wird ja auch konkret benannt. Ich sehe da kein Vorteil.
Erdarbeiten bereits inkl.
Erdarbeiten ist so ein Thema: in der Bauleistungsbeschreibung sind meist 30cm inkl., alles weitere kostet Dich extra. Das gilt laut Bauleistungsbeschreibung. Erst wenn denen ein Bodengrundgutachten vorliegt, können sie weitere Positionen nennen. Diese sind von Deinem Grundstück abhängig, also bauseits zu bezahlen.
Stellen wir uns blöd an oder nimmt man das so hin?
Dsa nimmt man so hin, wenn man Vertrauen zu seinem Vertragspartner hat.
 
M

Munich84

Herzlichen Dank für die Erläuterungen!

vll kurz zum Hintergrund:
Wir haben lange ein Haus zum Kauf gesucht, (weil Prozess des Bauens eher abschreckend) nichts passendes gefunden. Dann ein tolles Grundstück gefunden und zwecks erfolgloser Haussuche nach mehr als einem Jahr gesagt, gut dann bauen wir dort.

Auswahlprozess waren überregionale und regionale (Bayern) GUs für Massivbau und Fertigbau in Holzständer.

Wir wollen uns beide nicht am Haus verkünsteln - wir möchten 2 Kinderzimmer, 2 Home Offices, 2 Bäder und (da Bau ohne Keller) 10m2 zusätzlichen Stauraum. Da landet man bei rund 200m2 Fläche. Was uns wichtig ist, dass wir uns beim Bauträger gut aufgehoben fühlen und möglichst wenig Arbeit / Zeit selbst einbringen müssen.

Themen wie Wandaufbau beim Holzständer zB ist mir mehr oder weniger egal - ich habe dazu einiges gelesen. Wir haben uns verschiedene Musterhäuser angeschaut und am Ende kann ich halt als nicht Fachmann nicht beurteilen, was da besser oder schlechter ist. Ich gehe einfach davon aus, dass die großen Anbieter hier den aktuellen Stand der Technik anbieten...

Unser Budget liegt (für Haus und Nebenkosten) bei 800-850T€. Massivhausanbieter waren damit raus - die lagen alle bei min. 3.800-4.000€ pro m2 in ihren Angeboten.

Bleiben Holzständer Fertigbauhäuser. Schwörerhaus, Fingerhaus und Bien-Zenker (mag am Verkäufer und an den Musterhäusern gelegen haben) waren preislich ähnlich wie Weberhaus aber das Bauchgefühl hat am Ende nicht gepasst. Um endlich eine Auswahl zu treffen, haben wir am Ende gesagt, die unterscheiden sich in so kleinen Details, dass wir den in die engste Ahswahl nehmen, wo wir das beste Gefühl haben.

Es ist Gruber Holzbau aus Roding (haben hier ein Referenzhaus von Leuten die darin seit 10 Jahren wohnen und zufrieden sind und es mit dem Prozess

Zum Liefertermin:
Weberhaus, schreibt hier nur immer sehr vage ,,Ausbaustufe 1 wird regelmässig nach x Wochen erreicht“ usw. Das heisst keinerlei Festlegung auf eine konkrete Woche. Das ist normal?!

Was uns auch negativ aufgefallen ist, Weberhaus schreibt im Vertrag dass eine fehlende Anbringung des Außenputzes einer finalen Abnahme nicht entgegenstehen darf.
was meint ihr dazu? Im Extremfall hat man dann noch Monate ein Gerüst / kein verputztes Haus?

Wie gesagt, wir wollen ein einigermaßen großes Haus, aber versuchen einfach einen Anbieter zu finden, mit dem wir solide Qualität bekommen und möglichst wenig Probleme haben. Auch treibt uns natürlich um dass aktuell die ein oder andere Insolvenz im Raum steht und die Auftragslage in der Branche nicht gerade die beste ist (man fragt sich wie sicher ist man wenn man heute unterschreibt und Hausstellung Mitte 2026 sein soll…)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zuletzt aktualisiert 04.11.2024
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