Ich werde hier aus der ganzen Sache nicht schlau. Sicher scheint, dass du das Projekt "damals" falsch eingeschätzt hast, da eben blauäugig. Ist dumm gelaufen, aber nun nicht mehr zu ändern. Wieso den Gutachtern nicht aufgefallen ist, dass da jemand "herumgebastelt" hat, weiß ich nicht, allerdings kann es natürlich sein, dass es denen tatsächlich nicht aufgefallen ist, sie gute Kontakte zu den Erben hat, etc. Bei 2 unabhängigen Gutachtern ist das aber eher unwahrscheinlich. Wieso dein Gutachter aber bei den Feuchtemessungen die undichte Garage nicht entdeckt hat, ist mir schleierhaft. Das aber nur zur Vorgeschichte.
Klar ist für mich, dass du auf dem ganzen Gebiet ein Laie bist (grundsätzlich nicht schlimm). Du scheinst aber die Kosten für einen Architekten/Baubegleiter sparen zu wollen und diskutierst nun die Fertigstellung von Einzelkomponenten mit verschiedenen Handwerkern, die (logischerweise) nicht viel Interesse daran haben, Baupfusch (so hört es sich zumindest an) fertig zu stellen. Ich will den Vorbesitzer nicht schlechtreden, dazu kenne ich zu wenig Fakten. Aber er scheint sich da so irgendein Hightech Projekt ausgedacht zu haben, das fern jeglichen Standards ist. Ich würde ernsthaft überlegen, die ganzen "Spezialkomponenten" rauszuwerfen und was von der Stange zu nehmen. Solarthermie, Photovoltaik und Speicher kann man wunderbar weiterverwenden. Die Erdkollektoren müsste man sehen. Die Wärmepumpe inkl Steuerung neu (wenn es dann wirklich zum Passivhaus taugt) und du hast eine funktionierende Heizung. Alles andere erscheint mir von hier aus wie eine Bastellösung, die dich über die Jahre nur Geld kosten wird. Irgendjemand muss die ja auch warten. Dann Kontrollierte-Wohnraumlüftung dazu und die restlichen Räume bezugsfertig machen. Das sollte locker in nem halben Jahr zu schaffen sein, wenn du dir einen ordentlichen Architekten suchst. Evtl. warst du aber auch beim falschen. Nicht jeder ist technisch so fit, das er sich mit den Heizungsanlagen auskennt. Viele tippen nur ihre Hauskomponenten in ihre Software, bekommen daraus ihren Energieverbrauch und suchen dann eine Heizung im Katalog aus. In den Technologien, geschweige denn der Steuerung, stecken die meisten nicht drin und dürften dir daher auch wenig Hilfe bieten. Schau am besten nach Leuten die in erster Linie sanieren. Neubauten sind in dieser Hinsicht viel einfacher, da man einfach nach Lehrbuch loslegen kann. Und 15t€ für eine Planung der Sanierung halte ich auch für sehr übertrieben. Das kann er hinterher für die komplette Baubegleitung abrechnen, aber damit planen kannst, brauchst du ja erst mal einen Sanierungsplan + Kosten und dass ist günstiger.
PS: Zum Bankdarlehen kann es natürlich sein, dass die Bank kalte Füße bekommt. Evtl. haben sie sich das Haus wirklich nur von außen oder gar nicht angeschaut. Nachdem du ihnen nun geschildert hast, was da noch so alles offen ist, haben die vielleicht tatsächlich Angst, das die Summe beim Verkauf nicht akquiriert werden kann und scheuen sich nun davor weiteres Geld reinzustecken. Zum einen hast du ja die gleiche Befürchtung, zum anderen scheinst du auch nicht gerade mit Optimismus das Ganze rüberzubringen. Aus Sicht der Bank würde ich mich auch fragen, wieso es dir in 3 Jahren nicht möglich war das Haus vollständig bewohnbar zu machen und erst jetzt ankommst und Geld aufnehmen willst. Zum anderen ist euer Einkommen sehr gut. D.h. eure Immobilie ist zwar vielleicht risikobehaftet , eure Bonität jedoch nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank ihr Geld nicht bekommt ist also gering. Einen weiteren Kredit zu vergeben, der keinen entsprechenden Gegenwert liefert, ist jedoch aus Bankensicht zu teuer und damit unattraktiv.
Das ist allerdings nur eine Mutmaßung. Was intern in deiner Hausbank diskutiert wird, weiß keiner.