Welche Ausstattung für Wiederverkaufswert

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Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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S

Snowy36

Ich denke die Frage ist falsch gestellt. Mal abgesehen von offensichtlichen Punkten wie Lage, Wohn-/Nutzfläche, Grundriss und Grundstücksgröße bzw. Ausrichtung, geht es eher darum, was man sich verkneifen sollte.
Meiner Erfahrung nach haben die wenigstens Käufer, abseits von ein paar Eckdaten, konkrete Vorstellungen. Die grundsätzlich in Frage kommenden Häuser werden also nach dem Ausschlussprinzip bewertet und jenes mit den wenigstens Negativpunkten gewinnt.

In dieser Hinsicht gibt es eine Reihe von "Bauteilen", die aus kosten- oder bautechnischen Gründen nicht mehr verändert werden (können), die aber für viele Käufer (Nahbereichsempirie) ein No-Go darstellen. Dazu zähle ich z.B.

  • Fassade mit WDVS
  • glasierte (glänzende) Dachziegel
  • Heizkörper statt Flächenheizung
  • Innenwände aus Porenbeton, Poroton oder anderen, schlecht schalldämmenden Materialien
  • Deckenhöhe <250cm
Ebenfalls sehr abschreckend wirkt offensichtliches, allzu umfangreiches DIY-Gebastel durch Laien.

Alles an positiven "Besonderheiten" ist imho zu sehr vom jeweiligen Geschmack und/oder Zeitgeist bestimmt, als dass man sich dahingehend dem Diktakt der Wiederverkäuflichkeit unterwerfen sollte.
Fast alle Häuser haben doch Poroton als Zwischenwand wenn sie aus Stein sind , an was außer an KS denkst du da denn ?
Außerdem kommt es da doch auf die dicke an ... bei 11er Poroton gebe ich dir recht
 
11ant

11ant

Erst einmal muß man differenzieren, was für ein Haus überhaupt Gegenstand der Frage ist. Für ein marktgängiges Modell hat das alles eine ganz andere Relevanz als für ein Haus, das ohnehin schon etwas spezieller ist - sei es wegen vier Kinderzimmern, Glaswand zwischen Diele und Garage, Tonnendach oder dergleichen: da tritt die Fliesenfarbe in den Hintergrund.

In manchen Orten Bayers mag es relativ immerhin noch mehr Protestanten geben als Häuser ohne Keller. Bei der Fußbodenheizung stimme ich zu, daß die etabliert ist, also definitiv in den 80ern nicht als Eintagsfliege aufgekommen - stimme aber ebenso zu, daß sie gut geplant gehört: in einem 60 qm Wohnkocheßzimmer - womöglich noch mit Kamin ! - nur ein einziges Feld zu planen, wäre zu träge. Bei der Weiß-Anthrazit-Mode stimme ich ebenso zu: die mit Smokey Eyes ergaunerten Pseudosymmetrien des Fassadenlayouts werden bald das sein, was bei Blazern mal Schulterpolster waren: gründlich out gerade weil mal zu sehr in. Auch den Pizzabestellküchen (weil wenn tatsächlich benutzt, dann weniger dekorativ im Wohnzimmer stehend) prophezeie ich ebenso einen Rückgang wie den SBS-Kühlschränken mit denen ja auch bloß die Wohnsituation irgendwelcher Sitcoms nachgespielt wird. Schwellenlose Duschen werden sich nach meiner Erwartung durchsetzen, Rainshower und Designer-Doppelwaschtische nur vielleicht, und die T-Bäder werden die Glasbausteine des kommenden Jahrzehnts sein.

Deckenhöhen halte ich weitgehend für eine Geschmacksfrage, ebenso Raffstores oder bodentiefe Fenster. Und obwohl ich von WDVS außer Abstand nicht viel halte, sehe ich es nicht als wiederverkaufskritisch - schlicht, weil es immer zu viele Konkurrenzobjekte ebenfalls haben werden.

Im übrigen gibt es hier bereits einen Thread zu diesem Thema: https://www.hausbau-forum.de/threads/erklaerung-der-Hype-s.24943/

Der Auflistung könnte man dann noch generell Fertighäuser / Häuser aus Holz hinzufügen
Eine typische Fertighaus-Wandtafel hat von der Fruchtfleischeinwaage her nicht mehr Holzanteil als ein billiger Orangensaft, aus Holzromantik ein Fertighaus zu kaufen käme selbst Alphaschantalles kaum ernsthaft in den Sinn - hoffe ich zumindest.
 
G

guckuck2

Ich glaube den meisten Leuten sind Materialien kack egal. Dafür Interessiert sich nur der Typus Hausbau-Forum-User. Wand ist Wand.
Vielleicht klingelt noch von Opa die Erkenntnis, dass Fertighaus nichts is. Wurd ja früher viel Murks gemacht. Aber das wars dann auch.


(... wobei ich ganz persönlich nicht verstehe, warum man sich fürs gleiche Geld nen Holzrahmen hinstellt, anstatt einen Stein zu nehmen. Aber das ist und bleibt Kopfsache)
 
Dr Hix

Dr Hix

an was außer an KS denkst du da denn ?
Trockenbau ist auch noch eine Möglichkeit Räume zu separieren, ohne den Schnarcher nebenan gefühlt im eigenen Bett zu wissen. Mag sein, dass sich rechnerisch auch mit stärkeren Poroton-Steinen vergleichbare Ergebnisse erzielen lassen, aber wer verschenkt dafür Wohnraum?!

stimme aber ebenso zu, daß sie gut geplant gehört
Ist zwingende Voraussetzung, aber nicht wegen der Trägheit (die betrifft mehrere Kreise ebenso wie einen einzigen), sondern wegen der Möglichkeit an einer solchen Flächenheizung Wärmepumpen zu betreiben. Das Verbot von Ölheizungen ist durch, Gas wird folgen.

Und obwohl ich von WDVS außer Abstand nicht viel halte, sehe ich es nicht als wiederverkaufskritisch - schlicht, weil es immer zu viele Konkurrenzobjekte ebenfalls haben werden.
Das ist jetzt irgendwie einmal zu oft um die Ecke gedacht. Der TE fragt doch gerade nach Möglichkeiten den Wiederverkaufswert seines Hauses möglichst schon beim Bau im Blick zu behalten. Wieso dann ein WDVS mit der Begründung abnicken, dass andere ja den gleichen Fehler machen, wenn er sich doch gerade damit positiv von der "Masse" abheben könnte?
 
11ant

11ant

aber nicht wegen der Trägheit (die betrifft mehrere Kreise ebenso wie einen einzigen)
Eine "Aufteilung" der Leitungslänge scheint mir dies schon zu verbessern.

Wieso dann ein WDVS mit der Begründung abnicken, dass andere ja den gleichen Fehler machen, wenn er sich doch gerade damit positiv von der "Masse" abheben könnte?
Nein, abnicken nicht - aber wenn er dazu tendiert, soll er sich davon nicht deswegen abbringen lassen, einen Malus für den Marktwert zu befürchten. Dafür bringt es sein Objekt einfach nicht weit genug ins Hintertreffen, einfach weil es sehr viele andere Objekte auch haben werden (evtl. Ausnahme: sie sind eine Energieeinsparverordnung-Stufe älter). Aber innerhalb desselben Energieeinsparverordnung-Releasestandes hat man salopp gesagt entweder Dämmschaum oder Wandstärke.
 
G

guckuck2

Außerhalb der digitalen Welt bin ich quasi noch nie jemanden begegnet, der Vorbehalte gegen EPS Dämmung hätte. Hier sind 80% im Neubaugebiet so gebaut, auch die Objekte jenseits der Million. Außerhalb des Einfamilienhaus-Baus wird imho nur so gebaut. Da monolithische, hoch wärmedämmende Steine nicht die nötigen statischen Eigenschaften für Wohnungsbau mitbringen und zudem unwirtschaftlich sind.
Zukünftig noch schärfere Auflagen kann eine monolithische Wand nur mit noch mehr Stärke kompensieren.

Ich würde sagen, WDVS wird auch in Zukunft dominieren. Im Einfamilienhaus geht noch Holz, was für Wohnungen wiederum nichts ist
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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