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xycrazy
Das ist nicht gesagt. Auch hier gilt wie so oft: es gibt nicht nur Schwarz oder Weiss. Bei großen Firmen die mehr als 100 Häuser im Jahr bauen, kann das zutreffen. Aber das gilt nicht für jeden.Dann hast Du Dich - vlt. unbewußt - schon für die Zusammenarbeit mit einem Architekten entschieden, denn bei einem klassischen Werkvertrag über GU/GÜ wirst Du diese "Bekannten" nicht unterbringen, noch beide Gewerke aus dem Vertrag herausnehmen können.
Bsp.: Bei unserem Bauträger können wir nahezu jedes Gewerk rausnehmen und durch eigene Handwerker ersetzen. Gerade sprechen wir darüber, den Aushub und die Baggerarbeiten durch jemand anderen machen zu lassen und auch an anderer Stelle zu lagern, was überhaupt kein Problem ist. Wir kriegen die Kosten dann einfach gutgeschrieben. Das ganze ist sehr transparent.
Da erkenne ich keinen Vorteil des Architekten. Wir werden mit einem lokalen Bauträger schlüsselfertig bauen, mit sehr gutem Ruf. Die sind schon etwas größer, mit 50-60 Häusern im Jahr, aber trotzdem klein genug, dass sie auf solche Wünsche reagieren können.
Mein Nachbar baut mit einer 2 Mann Klitsche, da geht das auch. Wobei das sicher kein represäntatives Beispiel ist. Aber Fakt ist, es geht! Es hängt von eurem Bauträger ab.
Auch was das Thema Baubegleitung / Leitung angeht. Lass dir mal gesagt sein, dass die meisten Architekten auch keine Lust auf Stress mit den Handwerkern haben, denn beim nächsten Bauvorhaben begegnet man sich wieder. Der Architekt mit dem wir zuletzt gesprochen hatte, war per Du mit den meisten Handwerkern... ist das jetzt gut oder schlecht? Des Weiteren wage ich zu bezweifeln, ob ein Architekt mit Fokus auf Design und Optik wirklich das fachliche Erfahrung hat, jeden Baumangel zu erkennen.
Wenn dir das aber wichtig ist, dann kannst du beim Bau mit Bauträger dich zusätzlich über den Verband privater Bauherren oder einem ähnlichen absichern. Die machen dann die Bauabnahme. Kostet paar € (ca. 2000€ mit Vertragsprüfung und Bauabnahmen), aber der Architekt nimmt weit mehr als das 10 fache...
Für mich gibt es nur ein klares Argument was für den Architekten spricht: Individualität im Design. Aber ob das immer praktisch ist, ist wieder was anderes. Ich sehe z.B. bei Architektenhäuser sehr oft, dass die Garage ins Haus geschoben wurde. Uns wurde gesagt, das wäre heute aufgrund von Wärmebrücken energetischer Schwachsinn.
Und mal zum Vergleich: für 40.000€ mehr hätten wir beim Architekt 70m² weniger Wohn-/Nutzfläche erhalten, bei vergleichsweise geringerer Ausstattung! Von wegen der Architekt macht es günstiger oder für's gleiche Geld mit besserer Ausstattung. Den Architekten will ich mal kennenlernen.... wir haben mit 7 gesprochen. Keiner, wirklich keiner war günstiger oder hat wenigstens gleiche Leistung für gleichen Betrag angeboten.Damit sie mit ihrer Kalkulation hinkommen, reden sie dir auch gerne mal den Keller aus... gerade hier im Süddeutschen Raum ohne Keller zu bauen wäre ein enormer Wertverlust. Süddeutschland ist Kellerland. Ob das sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Fakt ist aber, es wird nachgefragt. Aber nur so konnten uns die Architekten überhaupt genügend Wohnfläche für's Geld aufzeigen.
Vergiss die Mär vom günstigen Architekten...
Es gibt sicher gute, keine Frage. Aber mit dem Architekt ist es, wie im Restaurant: ob das Essen schmeckt und Preis-/Leistung entspricht, weißt du erst hinterher...
Hope it helps!