Junge Grundstückseigentümerin - bauen oder mieten?

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chand1986

Man kann auch schon Jung sein Leben in die Hand nehmen, oder sich bis 35 alle Möglichkeiten offen halten und einiges verpassen.
"Sein Leben in die Hand nehmen" und sich "Möglichkeiten offen lassen" sind also Gegensätze? Steile These... Ich behaupte das exakte Gegenteil. Und nu?

Verpassen tut man immer irgendwas, weil man nicht beliebig viel gleichzeitig machen kann und der Tag nur 24 Std. hat. Die Frage ist also nicht, was man verpasst ( immer das allermeiste ), sondern ob das, was man nicht verpasst, das ist, was man will.

Bei vorhandenem Grundstück, keinem Bauzwang und jungem Alter ist der pragmatische Ansatz der, der schon von vielen hier genannt wurde: Erstmal mieten. Wenn die Beziehung so haltbar ist, dass sie auch einen Hausbau mitgemacht hätte, geht sie an einer Mietwohnung nicht kaputt. Kinder kann man auch in Mietwohnungen in die Welt setzen, ohne das irgendwas schlimmes passiert. Viele weitere Vorteile ( das Wort "Wohnerfahrung" fiel, und es ist neben Flexibilität das Wichtigste ), ergeben sich auch.

Fazit: Selbst wenn man schon jetzt ein Haus bauen könnte, und wenn man sogar voraussetzt, dass Partnerschaft haltbar und in Kindern mündend, ist vorerst mieten dennoch sehr empfehlenswert. Man behält alle Möglichkeiten, der einzige Verlust ist fehlende Wohnzeit in einem Haus, dass man mit ein paar Jahren mehr Erfahrung ohnehin evtl. anders bauen würde. Und hier sind ein paar wenige Jahre ein extrem kleiner Preis für sehr viele Optionen, die man sich vorbehält.

Ich rate klar zu: Zunächst mieten, das Grundstück als Wertanlage halten, bloß nichts zum Vermieten draufbauen. Es hat nur sehr wenig Nachteile, aber viele Vorteile, es so zu machen, siehe oben.

Und zu einem Angstmacher muss noch was gesagt werden

Dann kommt meist das "Torschluss-Syndrom" :)
Gibt's genau so häufig andersrum: Midlife Crisis, weil ( hauptsächlich die Herren der Schöpfung ) Verpasstes nachholen meinen zu müssen, weil sie ja schon Mitte zwanzig eine Familie gründen "mussten" ( etwa, um ihrer Holden die Torschlusspanik zu ersparen? ).

Man muss immer so leben, wie es einem passt, nicht wie andere es vormachen!
 
kaho674

kaho674

Den Kommentar find ich einfach nur daneben. Bei nem Mann mit 24 würd keiner auf eine tickende Uhr hinweisen.
Also wenn der Mann die Kinder bekommen könnte, würd ich es tun.
Wer wie ich, ab 35 drei Jahre erfolglos in der Kinderwunschabteilung gesessen hat, gibt keinen Pfifferling auf solche Gleichberechtigungsthesen. Alles Quark - wer Kinder will, sollte sich mit 24 langsam darüber Gedanken machen.

Davon ab, die Kinderfrage ist ja keineswegs an den Hausbau gekoppelt - wie Chand schon sagte. War ja hier nur eines von mehreren Dingen, wo man ab 24 schon mal drüber nachdenken kann - ganz ohne Druck. Viel wichtiger finde ich die Beziehungskiste zu festigen. :)
 
Climbee

Climbee

Ich denke, um hier einen wirklich guten Ratschlag geben zu können, müßten wir viel mehr über die TE wissen.

Bzw. darüber solltest Du dir evtl. selber erst einmal Gedanken machen:

- wie schaut meine Lebensplanung denn überhaupt so aus? Nicht jeder will um jeden Preis Karriere machen; es gibt auch Leute, die lieber da bleiben, wo man ist und für die (selbstgewählte) Orstgebundenheit dann gerne Abstriche bei der Karriere machen. Wie ist das bei dir?

- willst du mal Kinder oder nicht? Oder weißt du es noch gar nicht?

- wie schätzt du diese aktuelle Partnerschaft ein? Was für's Leben?

- Dein Haus oder unser Haus? Willst du es allein durchziehen, auch allein finanzieren? Bei evtl. Trennung bist du auf der sicheren Seite.

- wie steht dein Freund dazu?

- Wie schaut Deine finanzielle Situation aus? Ist da, außer dem Grundstück, noch Eigenkapital vorhanden? Grundstück ist fein, aber auch das Haus kostet Geld und wenn ich es richtig verstanden habe, hast du noch keinen festen Job. Ohne Eigenkapital wird das nicht ganz einfach werden, eine Bank zu überzeugen einem einen Kredit zu geben.

Im Gegensatz zu vielen anderen finde ich es nicht schlecht, schon früh über einen Hausbau nach zu denken. Das verlängert die Zeit zur Tilgung ungemein ;-)

Wenn ich weiß, daß ich dort wohnen blieben will und auch meine berufliche Entwicklung schon zu einem guten Teil bekannt ist und darüber hinaus auch noch Eigenkapital vorhanden ist, dann ist es doch wirklich nicht dumm, mal drüber nach zu denken, ob man nicht jetzt schon mit dem Hausbau anfangen will.
Wenn das alles noch nicht entschieden ist, würde ich nicht mal ansatzweise drüber nachdenken.

Auf der anderen Seite, kann ich von mir selber berichten. Ich wollte schon immer mal ein Haus bauen und es hat mir schon immer wahnsinnigen Spaß gemacht, Häuser zu entwerfen, mir zu überlegen, wie ich wohin was bauen würde, meine Vorstellungen von einem Haus für mich auf's Papier zu bringen.
Und um es kurz zu machen: wenn ich mich mal versuche zu erinnern, wie mein Traumhaus ausgesehen hat als ich 24 war, dann ist das schon sehr viel anders, als wie ich jetzt baue.
Man entwickelt sich, auch der Geschmack, die Anforderungen, die Umstände ändern sich. Kann also sein, daß man jetzt ein Haus baut, was einem später gar nicht mehr gefällt.
Ich hab auch eigentlich damit gerechnet, später mal Kinder zu haben. Ist anders gekommen (worüber ich jetzt gar nicht so unglücklich bin, also ich persönlich war keine Kandidatin für eine Kinderwunschbehandlung), aber mit 24 hätte ich natürlich mit 2 Kinderzimmer gebaut und wahrscheinlich noch der Option ggf. noch ein drittes Kinderzimmer zu schaffen. Jetzt hätte ich also zwei Zimmer ohne daß sie so genutzt werden würden, wie ursprünglich geplant. Dafür hätte ich wohl anderswo Platz für diese zwei Zimmer gespart, den ich in meiner jetzigen Situation anders nutzen könnte (z.B. großes Wellnessbad mit Sauna).

Trotzdem würde ich nicht zwingend davon abraten, schon jetzt mit dem Hausbau anzufangen.
Wenn Du dir 100% sicher bist, daß du genau das Dein Leben leben möchtest, etwas Eigenkapital vorhanden ist, dann würde ich nur dazu raten, ein möglichst flexibles Raumkonzept zu verwenden (also ein guter Architekt sollte da ran), das Du an verschiedenste Lebenssituationen ggf. anpassen kannst.
Das muß auch nicht zwingend mit der Partnerschaft zusammenhängen; es ist vielleicht in der Situation sogar besser, es allein durch zu ziehen. Aber der Partner sollte dann zumindest Verständnis für dieses Vorgehen aufbringen. Vorteil ist, wie oben schon erwähnt, die Möglichkeit lange zu Tilgen ohne daß einem das Renteneintrittsalter in die Quere kommt.
 
11ant

11ant

finde ich es nicht schlecht, schon früh über einen Hausbau nach zu denken. Das verlängert die Zeit zur Tilgung ungemein ;-)
Bzw. man zieht nachher auch das zweite Haus vor und baut es nicht erst am Übergang in den Ruhestand, sondern gleich wenn der Nachwuchs flügge ist. Auch eine Sichtweise, die etwas für sich hat.
 
G

garfunkel

oder man baut so das man beispielsweise aus 2 Wohnung eine machen kann und wieder zurück.
Würde das auch mal mit 3 Einheiten durchrechnen.
EG+OG und zusätzlich EW über der Garage oder als Anbau
 
A

AnjaR93

Hallo :)

Ich merke schon, hier gibt's viele unterschiedliche Meinungen, Danke dafür!

Durch die Hunde bin ich sowieso ortsgebunden, denn meine Eltern kümmern sich während ich zur Schule bzw. ab August zur Arbeit gehe untertags um sie. Wenn ich ehrlich bin will ich hier auch garnicht weg und es wird vermutlich auch nicht nötig sein,... ;)

Auf das Grundstück sollen 2 Doppelhaushälfte gebaut werden, die größere Seite mit Ca. 175 qm für uns und Ca. 100 qm für meine Eltern (bzw. Vorerst wird vermietet), denn mein Bruder bekommt in ein paar Jahren das Haus meiner Eltern.
Dass ich ohne festen Job keine Finanzierung bekomme ist mir schon klar, vor Mitte nächsten Jahres, wenn wir dann beide einen festen Job haben und ein bisschen gearbeitet haben, ist der Bau sowieso nicht geplant.

Mein Freund und ich sind keine Partygänger, wenn's hochkommt gehen wir 2 x im Jahr feiern.
Was den Hausbau und heiraten angeht sind wir uns einig. Auch Kinder sind geplant sobald ich ein paar Jahre Berufserfahrung gesammelt habe.

Grüße

Anja
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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