Wie so vieles noch.
Franky, sorry, aber ich und anscheinend nicht nur ich, haben mittlerweile aufgegeben. Wir sind hier auf Seite 73 des Threads und dies hier ist der 438te Beitrag. Leider kann ich immer noch keine Lernkurve entdecken.
Gut, daß du mit den ursprünglich geplanten 250.000€ nicht hin kommen wirst, das hast du verinnerlicht. Mir fehlt allerdings immer noch eine Angabe, welche Hausnummer dein Preislimit denn wäre. Aber das ist nicht das Einzige.
Du kommst mir vor wie ein kleiner Junge, den man im Süßwarenladen los läßt und der alles haben will, was er sieht. Leider hat er aber überhört, daß die Mama gesagt hat: nur zwei Teile!
Das ist toll und das ist schön und das wäre auch super und was ganz Besonderes soll es sein und und und und...
Der Vorschlag kam schon: setz dich mal auf's Grundstück und überlege Dir, wie das so sein wird. Was kannst du dir vorstellen, was nicht. Ich hoffe, Du hast ein bisschen räumliches Vorstellungsvermögen. Ein Hanggrundstück ist ein Hanggrundstück ist ein Hanggrundstück. Basta. Zwei Teile, nicht mehr!
Darüber hinaus darf nicht zweistöckig gebaut werden. Das sind ganz klare Vorgaben: Hang, Bebauungsplan.
So, und mit diesen Vorgaben (Zwei Teile!!! Hör der Mama zu!!) sollte man mal in sich gehen und sich klar machen, was geht, was geht nicht, was will ich, was nicht. Der Schritt fehlt mir total.
Du baust schon das Dach, weißt aber noch nicht, wie das Fundament sein soll.
Schön, wenn du zu den GUs rennst. Die werden aber, weil das Zeit, Geld und Arbeit spart, i.d.R. genau deine Eingaben zu Papier bringen. Innovation schaut anders aus.
Ich glaube die Frage wurde hier auch schon gestellt: warum gehst Du nicht zu einem Architekten? Auch mit einem Architektenentwurf kann man anschließend zu einem GU gehen.
Wir haben Anfangs fast alle Zeitschriften zum Thema Hausbau gekauft, die wir gefunden haben. Designermäßiges mit einem hohen Anspruch ans Architektonische, Massenware wie Fertighauszeitschriften, wir sind in Musterparks gegangen und um anzugucken, welche Raumaufteilung uns gefällt, was uns mehr gefällt, was nicht. Um ein Gefühl für die Proportionen zu kriegen. Wir haben uns den Grundstücksplan genommen und, wir haben keinen Bebauungsplan, sondern §34, haben uns klar gemacht, wo das Haus stehen könnte, welche Abmessungen, bedingt durch Abstandsflächen, möglich sind. Ob wir den Hang (wir haben nur einen leichten Hang) einfließen lassen oder nicht. Aufschütten, Abtragen. Für jede Möglichkeit haben wir uns einen sehr rudimentären Entwurf ausgedacht.
Wir wußten, was wir mögen, warum, was nicht, was je nach Entwurf schön wäre, welche Kröte wir dafür schlucken müßten. Wir haben uns überlegt, wo wir draußen sitzen würden, wir weit die Wege zum Kühlschrank sind etc.
Und dann kam der Architekt. Der wollte erst mal gar nichts von unseren Gedanken haben, Sonden hat uns nach unseren Anforderungen gefragt und daraus seinen Entwurf gestrickt. Der war unserem ziemlich ähnlich (hat uns natürlich stolz wie Bolle gemacht, waren wir gar nicht so schlecht!) hatte aber noch ein paar wirklich gute Ideen, über die ich heute sehr dankbar bin. Aber ich konnte die Ideen auch gut nachvollziehen, weil ich einfach schon ein sehr gutes Gefühl für das Haus und seine Lage hatte. Manche Vorschläge vom Architekt haben wir sofort wieder verworfen, weil sie nicht gepaßt haben (z.B. war sein erster Entwurf 3m länger, so einen Riesen Kasten wollten wir aber nicht).
Heute sitze ich über den immer wieder verbesserten Plänen für die Werkplanung und noch immer sind da Details, die geändert werden. Noch immer sind es aber WIR, die dafür verantwortlich sind und ich kann jetzt schon blind durch das Haus laufen, so oft habe ich über den Plänen gesessen.
Der ganze letzte Absatz, der fehlt mir bei Dir total. Du siehst was, findest es toll, willst es haben, genau so!
Moment, sagt dann jemand, geht bei dir nicht, Hanggrundstück, gell. Nur 1,5 Geschosse, gell. Oh, sagst du, wie schade, das wäre mein
Traumhaus!
Einen halben Tag später kommst du mit einem völlig anderen Entwurf, der ist so toll, willst du haben, genau so, ein TRAUMHAUS! Wie, der Giebel geht nicht? Oh, wie schade!
Etc. pp.
Deswegen mein guter Rat bevor ich hier bei der Show wieder zur Chipstüte greife: mach dich schlau, schau dich um, kristallisiere heraus, was du willst. Zwei Teile! Nicht der ganze Laden. Verschlinge Printmedien, besuche Musterhäuser etc. Beschäftige dich mit der Materie. Du wartest immer noch auf Zulieferung.
Oder such dir jemanden, der dir dabei hilft. Die nennt man Architekten. Aber auch da wirst es du sein, der die finalen Entscheidungen zu treffen hat und da kommen wir wieder auf den Anfang: auch da wirst du wissen müssen, was du willst. Der Architekt gibt dir vielleicht etwas mehr Nachhilfe in dem er dir sinnvolle Vorschläge bzgl. Grundstück und Bebauungsplan macht (aber auch hier sind nicht alle genial). Ein GU mit einem Bauzeichner will bauen, nicht entwerfen. Wenn der Standardentwurf passt, ist das fein (und die sind ja auch meist nicht schlecht), aber du hast eine besondere Ausgangslage.
Momentan kriegst du von irgendwoher einen Vorschlag, ob das jetzt Kaho ist oder ein GU und du bist entzückt, ganz toll, super! Genauso wie der nächste und der nächste und der nächste.
Ich sehe keine Linie, keine grundlegende Vorstellung, einfach nichts. Da wird wahrscheinlich auch irgendwann der GU verzweifeln.
Aber wenn Du ein Ergebnis haben willst, das dich befriedigt, wirst du um die Ochsentour, dich da rein zu fuchsen, nicht herum kommen.
Fang endlich an.
Wobei: wer liefert mir dann meine Soap????