Die Erkenntnis aus diesem und meinen anderen Threads ist jetzt vorerst einmal, dass ich meinen "Geschäftspartnern" mehr Vertrauen entgegen bringen sollte.
Ein gesundes Mißtrauen ist in dieser Branche absolut angebracht - ibs. in Boomzeiten, in denen traditionell der Pfuschpegel steigt. Aber das sollte dennoch keinen Kontrollismus bedeuten, bei dem man den Ausführenden mit permanentem Topfgucken im Nacken sitzt.
Es gibt unterschiedliche Verkäufer, unterschiedliche Firmenphilosophien.
Auch solche Big Names mit sonst hohem Qualitätsniveau und Preiswürdigkeit setzen im Vertrieb leider auf Provisionshuren, während bei den kleinen GU´ (egal welcher Bauweise) - da meist kompetent inhabergeführt - der Verkäufer in Personalunion Chef ist und Reklamationen präventiv durch Kommunikation begegnet.
Ein kleiner Fertighaus-GU aus der Region wäre mir am liebsten, aber so jemanden habe ich eben trotz wochenlanger Recherche nicht gefunden.
Schaue dich mal gezielt in den Neubaugebieten um und frage die Bauherren. Schaue auf die Firmenbeschriftungen der Autos. Nicht jeder hat eine Homepage. Einigen reicht der Buschfunk
Die kleinen Holzbauer nennen sich nicht "Fertighaushersteller", sondern "Zimmerer" o.ä., dito die Massivbauer "Bauunternehmung". Es ist zwar leider keine Garantie, aber fast ein sicheres Zeichen, um solide kleine GU zu erkennen: sie verschwenden ihre Energien nicht an Schickimickiwebsites. Im Gegenteil: ich fahre selbst (in einer ganz anderen Branche) seit Jahrzehnten gut mit der strategischen Entscheidung, mir mit einer grottenschlecht zu findenden Website die Krethis und Plethis vom Leib zu halten, die man als Kunden gar nicht haben will. Im Empfehlungsgeschäft gilt "der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", d.h. ein zufriedener Kunde empfiehlt einen Dienstleister nicht an die größten Vollpfosten, die er kennt, sondern an
gute Bekannte. D.h. man bekommt von einem freundlichen, vernünftig kommunizierenden Kunden keinen unpünktlich zahlenden, mäkligen Plagegeist als neuen Kunden empfohlen.
Ist zwar auch schon angeklungen, aber denke immer daran: man baut nur 1 Haus, lässt sich aber (bspw.) 5 Angebote erstellen. D.h. 4 "Verkäufer" gehen leer aus, einer bekommt den Jackpot. Im Durchschnitt wären das aus Verkäufersicht also 20% Erfolgsrate. Was leider dazuführt, dass sich das Bemühen der Verkäufer manchmal auch auf nur 20% gegenüber jedem Kunden reduziert.
Wenn es denn so wäre, wäre es ja schön. Leider holen sich viele Bauwillige erst einmal einen Overkill an Angeboten, ehe sie (auch nur manchmal) von Foren wie diesem von ihren Träumen heruntergeholt werden, zu Preisen von kurz nach dem Mauerfall ein Luftschloß auf ihr Grundstück setzen zu können. Also erstens trifft 5:1 nicht annähernd zu (weil auf einen 5:1 Kunden, der bei einem der fünf Anbieter unterschreibt, noch zwei 5:0 Kunden kommen, die erst nach der Anfrage ihr Träumertum erkennen), und zweitens läßt sich der verbleibende Eine dann auch oft noch so lange Zeit, bis der Vertriebler das Unternehmen schon wieder verlassen hat. Einmal so betrachtet, sollte man die Verkäufer verstehen können.