Habt Ihr den Eindruck, dass "Hausverkäufer" (Fertighaus) zur ...

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Zuletzt aktualisiert 30.12.2024
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haydee

Schaue dich mal gezielt in den Neubaugebieten um und frage die Bauherren. Schaue auf die Firmenbeschriftungen der Autos. Nicht jeder hat eine Homepage. Einigen reicht der Buschfunk
Gibt es bei euch so ein Wochenendblatt? Die kostenlosen mit der vielen Werbung.
Da werden ab und an Baustellenbesichtigungen inseriert. So haben wir unseren auch gefunden. Dabei ist der gar so winzig.
 
M

Mottenhausen

meinen "Geschäftspartnern" mehr Vertrauen entgegen bringen
Nein, nicht unbedingt.

Es gibt verschiedene Phasen auf dem Weg zum ersten Spatenstich, die bei unterschiedlichen Firmen(Strukturen) unterschiedlich ausgeprägt sind.

Bei kleinen Firmen verschwimmt das eher und Details werden von Anfang an besprochen und eingepreist. Je größer das Unternehmen, desto härter wird abgegrenzt. Der eigentliche Verkaufsprozess ist allgemein und standardisiert, spezifische Wünsche und Details werden erst später bei der Ausführungsplanung konkret berücksichtigt. Es hat alles Vor- und Nachteile.

Ist zwar auch schon angeklungen, aber denke immer daran: man baut nur 1 Haus, lässt sich aber (bspw.) 5 Angebote erstellen. D.h. 4 "Verkäufer" gehen leer aus, einer bekommt den Jackpot. Im Durchschnitt wären das aus Verkäufersicht also 20% Erfolgsrate. Was leider dazuführt, dass sich das Bemühen der Verkäufer manchmal auch auf nur 20% gegenüber jedem Kunden reduziert.
 
Y

ypg

Erwarten Verkäufer wirklich, dass man sein gesamtes Vermögen einfach mal so auf gut Glauben "hergibt"? Bzw. geben andere Hauskäufer ihr Geld tatsächlicher leichter her? Weißt Du was, ich starte einen neuen Thread angelehnt an diese Frage, weil es mich wirklich interessiert.
Du, dafür gibt es Verträge. Man legt nicht einfach das ganze Geld auf den Tisch. Es wird nach Bautenstand bezahlt
Ein kleiner Fertighaus-GU aus der Region wäre mir am liebsten, aber so jemanden habe ich eben trotz wochenlanger Recherche nicht gefunden.
Schau mal nach Zimmereien oder ganz normal Hausbau... da wird es schon einiges geben
 
11ant

11ant

Die Erkenntnis aus diesem und meinen anderen Threads ist jetzt vorerst einmal, dass ich meinen "Geschäftspartnern" mehr Vertrauen entgegen bringen sollte.
Ein gesundes Mißtrauen ist in dieser Branche absolut angebracht - ibs. in Boomzeiten, in denen traditionell der Pfuschpegel steigt. Aber das sollte dennoch keinen Kontrollismus bedeuten, bei dem man den Ausführenden mit permanentem Topfgucken im Nacken sitzt.

Es gibt unterschiedliche Verkäufer, unterschiedliche Firmenphilosophien.
Auch solche Big Names mit sonst hohem Qualitätsniveau und Preiswürdigkeit setzen im Vertrieb leider auf Provisionshuren, während bei den kleinen GU´ (egal welcher Bauweise) - da meist kompetent inhabergeführt - der Verkäufer in Personalunion Chef ist und Reklamationen präventiv durch Kommunikation begegnet.

Ein kleiner Fertighaus-GU aus der Region wäre mir am liebsten, aber so jemanden habe ich eben trotz wochenlanger Recherche nicht gefunden.
Schaue dich mal gezielt in den Neubaugebieten um und frage die Bauherren. Schaue auf die Firmenbeschriftungen der Autos. Nicht jeder hat eine Homepage. Einigen reicht der Buschfunk
Die kleinen Holzbauer nennen sich nicht "Fertighaushersteller", sondern "Zimmerer" o.ä., dito die Massivbauer "Bauunternehmung". Es ist zwar leider keine Garantie, aber fast ein sicheres Zeichen, um solide kleine GU zu erkennen: sie verschwenden ihre Energien nicht an Schickimickiwebsites. Im Gegenteil: ich fahre selbst (in einer ganz anderen Branche) seit Jahrzehnten gut mit der strategischen Entscheidung, mir mit einer grottenschlecht zu findenden Website die Krethis und Plethis vom Leib zu halten, die man als Kunden gar nicht haben will. Im Empfehlungsgeschäft gilt "der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", d.h. ein zufriedener Kunde empfiehlt einen Dienstleister nicht an die größten Vollpfosten, die er kennt, sondern an gute Bekannte. D.h. man bekommt von einem freundlichen, vernünftig kommunizierenden Kunden keinen unpünktlich zahlenden, mäkligen Plagegeist als neuen Kunden empfohlen.

Ist zwar auch schon angeklungen, aber denke immer daran: man baut nur 1 Haus, lässt sich aber (bspw.) 5 Angebote erstellen. D.h. 4 "Verkäufer" gehen leer aus, einer bekommt den Jackpot. Im Durchschnitt wären das aus Verkäufersicht also 20% Erfolgsrate. Was leider dazuführt, dass sich das Bemühen der Verkäufer manchmal auch auf nur 20% gegenüber jedem Kunden reduziert.
Wenn es denn so wäre, wäre es ja schön. Leider holen sich viele Bauwillige erst einmal einen Overkill an Angeboten, ehe sie (auch nur manchmal) von Foren wie diesem von ihren Träumen heruntergeholt werden, zu Preisen von kurz nach dem Mauerfall ein Luftschloß auf ihr Grundstück setzen zu können. Also erstens trifft 5:1 nicht annähernd zu (weil auf einen 5:1 Kunden, der bei einem der fünf Anbieter unterschreibt, noch zwei 5:0 Kunden kommen, die erst nach der Anfrage ihr Träumertum erkennen), und zweitens läßt sich der verbleibende Eine dann auch oft noch so lange Zeit, bis der Vertriebler das Unternehmen schon wieder verlassen hat. Einmal so betrachtet, sollte man die Verkäufer verstehen können.
 
H

hampshire

Also erstens trifft 5:1 nicht annähernd zu (weil auf einen 5:1 Kunden, der bei einem der fünf Anbieter unterschreibt, noch zwei 5:0 Kunden kommen, die erst nach der Anfrage ihr Träumertum erkennen), und zweitens läßt sich der verbleibende Eine dann auch oft noch so lange Zeit, bis der Vertriebler das Unternehmen schon wieder verlassen hat. Einmal so betrachtet, sollte man die Verkäufer verstehen können.
Einmal so wie von Dir betrachtet kann man dem "Verkäufer" nur eine professionelle Weiterbildung raten.

Hier ist ein Unterschied zwischen einem Verkäufer und einem Berater. Ein Verkäufer schreibt nicht so viele Angebote ins Blaue. Er erkennt im Gespräch wie weit der Interessent ist und welche Rahmenbedingungen er mitbringt. Ist das vielversprechend, ergründet er im Gespräch die Wünsche, Sehnsüchte, Anforderungen, Prioritäten und Ängste seiner Interessenten. Das erfolgt im Rahmen einer exzellenten Beratung und hilft dem Interessenten enorm Klarheit zu gewinnen. Anschließend schätzt er ein ob es sich lohnt ein Angebot zu erstellen. Den Abschluss hat er bereits zu einer Wahrscheinlichkeit größer 50%. Die Fleißkärtchen fürs Angebotschreiben überlässt der gute Verkäufer den oft nicht verkaufenden Beratern.

Als Kunden schätzen wir gute Berater. Unsere Aufträge bekommen sie meist nicht.
 
11ant

11ant

Genau das wollte ich verdeutlichen: wenn es wie im von Dir formulierten Paradies funktionieren sollte (daß der Vertriebler Berater statt Verkäufer wäre), müßte er das Beraten statt des Verkaufens provisioniert bekommen. Auf dem Umweg darüber, daß bessere Beratungsqualität seine Abschlusswahrscheinlichkeit steigerte, ginge das theoretisch auch - praktisch stören in dieser "Rechnung" dann aber die beratenen Dochnichtkäufer (also die, die auch woanders nicht kaufen). In der Realität sehe ich die Wunschrechnung daher nicht aufgehen.
 
Zuletzt aktualisiert 30.12.2024
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